Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman
Domäne ist, und dass Alasdair es ihr überlassen hat, das Anwesen nach ihrem Gutdünken zu führen. Ich hoffe, ich kann sie überzeugen, dass sich daran nichts ändern wird.«
»Dann sollten Sie ihr das einfach sagen«, riet Merrick. »Granny MacGregor sagt, was sie denkt, und sie erwartet von ihren Mitmenschen das Gleiche.«
»Nun, das scheint eine Eigenheit der Familie zu sein.« Esmée neckte ihn mit ihrem Blick. »Hören Sie, Merrick, warum begleiten Sie uns nicht? Schließlich haben Sie doch auch Ihre Kindheit dort verbracht.«
Er sah sie ungläubig an. »Sie auf Ihrer Hochzeitsreise begleiten?«, entgegnete er. »Nein, damit wird Alasdair wohl kaum einverstanden sein.«
»Merrick, Alasdair liebt Sie«, sagte sie ruhig. »Und manchmal beneidet er Sie sogar. So wie vielleicht Sie ihn beneiden, denke ich? Aber Sie sind sein Bruder, und Sie bedeuten ihm die Welt.«
»Unser brüderlicher Wettstreit liegt weit in der Vergangenheit, Esmée«, entgegnete er. »Wir sind sehr verschieden, und wir haben das akzeptiert. Aber mit euch beiden in den Norden reisen? Nein, ich denke nicht.«
»Dann kommen Sie später nach«, beharrte sie. »Wir wollen bis zum Herbst dort bleiben, wenn nicht sogar das ganze Jahr. Kommen Sie jederzeit! Ihre Großmutter würde es so sehr freuen. Mich würde es sehr freuen.«
Sie hörte sich an, als meinte sie es aufrichtig. Auch wenn Merrick nicht wusste, wieso. Er war anfangs nicht sehr freundlich zu Esmée gewesen. Sie hatte jeden Grund, ihn zu verabscheuen.
»Wir werden sehen, wie die Dinge sich entwickeln«, sagte er ausweichend und verneigte sich elegant vor ihr. »Ich danke Ihnen, Lady MacLachlan, für die Einladung.«
Esmée lächelte, aber gerade in diesem Moment kam der Marquis of Devellyn vorbei, legte seine großen Hände um Esmées Gesicht und küsste sie, recht schamlos und geräuschvoll, auf beide Wangen. »Mein liebes Kind!«, sagte er und stieß Alasdair dabei mit dem Ellbogen in die Rippen. »Jetzt haben Sie sich also wirklich diesen alten Wüstling aufgebürdet! Wie alt sind Sie? Siebzehn? Und dieser Bursche hier ist wie alt? Doch mindestens fünfundvierzig! Ich schwöre, das Schicksal ist schrecklich ungerecht mit Ihnen verfahren!«
Esmées Wangen färbten sich rosa. Auch wenn sie nicht so aussah, so war sie immerhin dreiundzwanzig, und Devellyn wusste das mit Sicherheit. Neben dem Marquis stand dessen Frau, die ihn jetzt auszuschelten begann und Esmée dabei mitfühlend zulächelte. Merrick nutzte diese Gelegenheit, um in der Menge unterzutauchen. Zumindest war das seine Absicht. Doch als er an Lady Tattons Stadthaus vorbeikam, traf er dort auf einen der wenigen guten Freunde, die er unter den oberen Zehntausend Londons hatte - den Earl of Wynwood.
»Wo ist deine bezaubernde Frau?«, fragte Merrick den Freund, während die Menge der Hochzeitsgäste um sie herum wogte.
Lord Wynwood wies mit einem Kopfnicken zur Treppe. »Vivie steckt irgendwo mittendrin in diesem Menschenauflauf«, grinste er, »und nimmt die Komplimente ihrer zahlreichen Bewunderer entgegen.«
Merrick verzog leicht den Mund. »Ich bin mir ganz und gar nicht sicher, ob ich mir wünschen sollte, mit einer berühmten italienischen Sopranistin verheiratet zu sein.«
Wynwood schüttelte den Kopf. »Ich habe zu viele Jahre damit vertan, nicht mit Vivie verheiratet zu sein«, erwiderte er. »Lieber ihren Ruhm in Kauf nehmen als mein Elend. Abgesehen davon willst du doch mit niemanden verheiratet sein - berühmt oder nicht ber ...« Dann, als sei ihm bewusst geworden, was er gerade gesagt hatte, verzog er das Gesicht. »Verdammt, es tut mir leid, alter Knabe!« Er legte Merrick die Hand auf die Schulter. »Hör mal, können wir kurz etwas Geschäftliches besprechen? Vivie und ich brauchen deine Hilfe.«
»Welche Art von Hilfe?«
»Wir wollen ein neues Haus«, sagte Wynwood. »Wir wohnen entsetzlich beengt, um die Wahrheit zu sagen.«
Merrick war überrascht. »Du willst aus Mayfair wegziehen?«
»Ach, du kennst doch Vivie! Sie macht sich nicht das Geringste aus Mayfair. Aber wir brauchen Platz, und um den zu bekommen, müssen wir ein Stück weit aus London herausziehen. Ich dachte, Walham Green könnte perfekt sein.« Er bedachte Merrick mit einem frechen Grinsen. »Du hast vor, das ganze Dorf dem Erdboden gleichzumachen, oder? Sei doch so nett, einige Hektar davon für uns zu reservieren.«
Merrick lächelte angespannt. »Im Gegensatz zu den dunklen Gerüchten werde ich nur das unterpflügen, was
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