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Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Titel: Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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er ruhig. »Die Menschen haben ein Problem damit, Dinge zu verstehen oder zu glauben, die über die Grenze ihres Verstandes hinausgehen. Es ist eine Art von ... harmloser Ignoranz, würde ich sagen.«
    Der Junge schaute mit gerunzelter Stirn zu ihm hoch. »Aber die Menschen glauben an Gott«, sagte Geoff. »Und er ist jenseits unserer ... Grenze. Oder?«
    Merrick nickte. »Richtig, aber die Menschen haben die Bibel und den Pfarrer, um sie zu führen«, sagte er. »Hast du viel aus dem Alten Testament gelesen, Geoff?«
    Der Junge sah ein wenig bedrückt aus. »Etwas«, sagte er. »Mummy wollte es.«
    »So wie sie es auch sollte«, bemerkte Merrick. Sie bogen um die Ecke und befanden sich wieder auf dem Marktplatz. »Kennst du das Buch Joel? Ich frage das, weil es von einigen erstaunlichen Dingen berichtet.«
    »Welche Art von erstaunlichen Dingen?«
    »Nun, einige Leute glauben, dass es von Menschen wie meinem Großvater erzählt.«
    Schweigen lastete einen langen Moment zwischen ihnen. »Was steht darin, Sir?«, fragte Geoff schließlich.
    Merrick versuchte, sich an den genauen Wortlaut zu erinnern und zitierte dann: »Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen.«
    Geoff blieb in der Mitte des Marktplatzes stehen. »Steht das wirklich in der Bibel, Sir?«
    Merrick nickte. »Ich habe es viele Male gelesen.«
    Der Junge starrte zu Boden, als dächte er über etwas nach.
    Merrick legte ihm die Hand auf den Rücken. »Geoff, wenn es jemals etwas gibt ... ich meine, wenn es irgendetwas gibt, was du gern wissen möchtest ... Ich hoffe, dass du dann mich danach fragen wirst«, sagte er. »Wirst du daran denken? Dass du mit mir reden und mir alles sagen kannst? Mich alles fragen kannst, was du willst? Und ich werde niemals etwas abtun oder über etwas lachen, was dich beunruhigt.«
    Geoff blinzelte, dann nickte er. »Danke, Sir«, sagte er. »Ich werde daran denken.«
    Merrick lächelte. »Nun, das sind genug ernste Gespräche für einen Tag«, sagte er. »Es ist nicht gut, den Kopf eines Jungen mit zu vielen schweren Gedanken zu füllen, hab ich recht?«
    »Mein Kopf fühlt sich schon ein wenig vollgestopft an«, gestand Geoff ein.
    Merrick schlug ihm aufmunternd auf die Schulter. »Dann also auf zum Gasthaus«, befahl er. »Morgen ist auch noch ein Tag. Und es wird ein sehr langer werden.«

Kapitel 16
    Die Wahrheit kommt immer ans Licht.
    A m Nachmittag eines sonnigen Donnerstags erreichten sie die Abzweigung nach Gretna Green. Madeleine hatte die Wegweiser schon gut zwanzig Meilen vorher gesehen und gebetet, dass sie an dem Ort vorbeifahren würden. In Anbetracht des herrlichen Wetters gab es gewiss keine Veranlassung, jetzt schon Rast zu machen. Als sie sich dem Dorf näherten, sah die Straße nicht mehr so aus, wie in Madeleines Erinnerung. Man schien den Verlauf geändert zu haben, denn sie führte jetzt um das Dorf herum.
    Madeleine wertete dies als glücklichen Zufall und entspannte sich ein wenig, während sie weiterhin aus dem Fenster schaute.
    Merrick räusperte sich plötzlich und klopfte vernehmlich an das Dach der Kutsche. Der Kutscher ließ die Pferde anhalten, und der Pferdeknecht sprang von der Kutsche herunter. Merrick öffnete den Schlag und lehnte sich hinaus in den hellen Schein der Nachmittagssonne. »Fahren Sie nach Gretna Green«, gab er Anweisung. »Wir werden uns dort für die Nacht ein Quartier nehmen.«
    »Für die Nacht ein Quartier nehmen?«, wiederholte Madeleine, als die Tür wieder geschlossen war. »Es ist halb vier. Warum fahren wir nicht bis Einbruch der Dämmerung weiter?«
    »Ich muss einige Briefe schreiben.« Merrick sah entschlossen aus. »Geschäftsbriefe. Die sollte ich nicht in einer schwankenden Kutsche schreiben.«
    Mit schwerem Herzen schaute Madeleine aus dem Fenster, als sie langsam in das Dorf fuhren, vorbei an der alten Dorfschmiede. Auch wenn sie es gut verbarg, so ließ der Anblick dieses Ortes, an dem sie und Merrick vor so vielen Jahren überstürzt ihr Ehegelübde abgelegt hatten, sie doch unerklärlich beunruhigt zurück. Bis auf einen neuen Kalkanstrich sah die Schmiede unverändert aus. Auch das Dorf war noch genauso klein und sauber, wie sie es in Erinnerung hatte, und die Auswahl an Gasthäusern war noch immer beklagenswert klein.
    Zu ihrer Bestürzung ließ Merrick am anderen Ende des Dorfes halten, im Hof genau

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