Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman
August.«
Die Männer sahen sie verständnislos an.
Madeleine zog die Augenbrauen hoch. »Nun, kommt den Herren das nicht seltsam vor?«, fragte sie. »Oder wollen Sie beide sich einfach weiter darüber streiten, bis die Namen auf mysteriöse Weise wieder erscheinen?«
Merrick schnappte sich das Buch. Der kahlköpfige Mann spähte hinein und kratzte sich am Kopf. »Das scheint nicht ganz zu stimmen«, stimmte er zu.
»Wo ist der Bursche, der das hier unterschrieben hat?«, verlangte Merrick zu wissen und zeigte mit Finger auf die Heiratsurkunde. »Lebt er noch? Oder ist er gestorben?«
»Der ist tot«, sagte der Mann finster. Dann ging er zu der Tür und öffnete sie. »Ezekiel!«, rief er in die Dunkelheit. »Ezekiel, du wirst hier gebraucht!«
Merrick und Madeleine schauten sich argwöhnisch an. Aber der Mann, der herbeikam, sah in der Tat zu jung aus, um der Mann sein zu können, der sie getraut hatte. Er sah sie prüfend an und kaute dabei lässig an dem, was von einem grünen Apfel noch übrig war.
»Das ist Ezekiel«, sagte der Kahlköpfige und legte dem Burschen gütig die Hand auf die Schulter. »Die Unterschrift da auf Ihrer Urkunde ist von seinem Vater. Ezekiel kann sich gut an Daten und Zahlen erinnern. Vielleicht erinnert er sich an irgendetwas.«
Ezekiel nickte - seine Bewegungen wirkten seltsam bedächtig - und schluckte seinen Apfelbissen herunter.
»Diese Leute haben hier 1818 geheiratet«, erklärte der Kahlköpfige ihm. »Erinnerst du dich an den Juli 1818, Ezekiel?«
Der junge Mann blinzelte, dann nickte er langsam. »Dr-dreißig Tage hat der September«, sagte er in einer ungewöhnlich monoton klingenden Ton. »April, J-Juni und November. Alle andern haben eindunddreißig.«
»Wir reden vom Juli, um Gottes willen!«, sagte Merrick gereizt.
Madeleine legte besänftigend die Hand auf seinen Arm. Der junge Mann, erkannte sie, war ein wenig langsam im Denken, auch wenn es nicht sofort offensichtlich war. »Ja, Juli 1818, Ezekiel«, sagte sie ruhig. »In dem Register gibt es eine Lücke.«
Ezekiel nickte und begann wieder mit seinem Spruch. »Dreißig Tage hat der September«, intonierte er. Dieses Mal wartete Merrick ab, wenn auch ungeduldig, bis der Junge fertig war. »Außer dem Februar, der hat achtundzwanzig, ist mal klar, und neunundzwanzig im Schaltjahr«, schloss er schließlich.
»Ganz recht, Ezekiel«, lobte Madeleine ihn.
Ezekiel lächelte ein wenig, dann beugte er den Kopf über die Seite und seine breite Stirn legte sich in tiefe Falten. Er begann, vor sich hin zu murmeln, während er mit dem Zeigefinger die Seite herunterfuhr.
Der kahlköpfige Mann sah ihm ein wenig skeptisch dabei zu. Offensichtlich verstand er nicht, welchen Unterschied das Register machen sollte, weil die Tatsache, dass es eine Heirat gegeben hatte, nicht bestritten zu werden schien. Auch Madeleine wunderte sich. Sie hatte Merrick hier geheiratet, und sie brauchte ganz gewiss nicht das Register, um das zu bestätigen - nicht, nachdem sie diesen Tag fast dreizehn Jahre lang bereut hatte. Sie war noch nicht einmal sicher, warum sie sich so sehr gewünscht hatte, diesen Ort noch einmal zu sehen.
»MacLachlan«, sagte Ezekiel und hob abrupt den Kopf. »22. Juli. Capstone, 23. Juli. Hetwell, 23. Juli. Martin, 26. Juli. Anders, 29. Juli.«
Merrick unterbrach ihn, indem er die Hand leicht über Ezekiels legte. »Was liest du?«, fragte er, sein Ton war jetzt sanfter.
Ezekiel zeigte auf die Bindung des Buches. »S-seite ist weg«, sagte er. »Eine Seite. Zehn Namen. Vickers, 30. Juli. Elderwood, 3. August. Pickering, 5. August.«
Der kahlköpfige Mann unterbrach ihn. »Danke, Ezekiel«, sagte er und wandte sich dann an Merrick. »So könnte er den ganzen Tag weitermachen«, sagte er fast entschuldigend. »Er merkt sich diese Dinge, weil es ihm Spaß macht.«
»Aye, und es ist verdammt gut, dass er das getan hat«, sagte Merrick. »Weil Sie so unachtsam waren, eine Seite zu verlieren.«
Ezekiel schüttelte jetzt heftig den Kopf. »N-nicht verloren«, sagte er. »Nicht verloren. Flora hat sie genommen.«
»Flora?« Der Mann sah Ezekiel argwöhnisch an. »Wer zum Teufel ist Flora?«
Ezekiel blinzelte wieder. »Daddys Freundin«, sagte er. »Sie hat ... so kornisch gesprochen. Und Geld gegeben. Englisches Geld. Für die Seite. U-und sie hat ihn geküsst. Sechzehn Guineas, drei Pfund, v-vier Schillinge.«
Merrick sah den Kahlköpfigen ungläubig an. »Guter Gott, das sind zwanzig Pfund.«
Aber Madeleine
Weitere Kostenlose Bücher