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Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Titel: Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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jener Kutschenstation, in der sie jene erste schicksalhafte Nacht ihrer Ehe verbracht hatten. Nachdem er dem Kutscher befohlen hatte, sich um die Pferde zu kümmern, ging er in das Haus, als gehörte es ihm. Als der Gastwirt ihn mit Namen begrüßte und sich nach seinem Wohlergehen und seinen Geschäften erkundigte, gab Merrick bereitwillig Auskunft. Falls es ihn auch nur im Mindesten belastete, diesen kleinen Ort wieder aufzusuchen, so merkte man das seinem Verhalten nicht an. Ohne Zweifel hatte er hier im Laufe der Jahre, wenn er von London zu seiner Familie und zurück gefahren war, viele Male Station gemacht.
    Wie sie es in allen vorigen Gasthäusern gehalten hatten, bestand Madeleine auch in diesem darauf, sich getrennt einzuschreiben und für die Zimmer zu bezahlen, die ihre Begleitung und sie bewohnen würden. Sobald ihr Handkoffer in das Zimmer gebracht worden war, das sie und Eliza sich teilten, öffnete Madeleine ihn und nahm ihren Schal heraus.
    Eliza schaute sie über das Bett an. »Sie gehen aus, Ma'am?«
    »Ja, ich mache einen Spaziergang«, nickte Madeleine. »Ich brauche frische Luft.«
    Eliza sah sie fragend an. »Wünschen Sie, dass ich Sie begleite?«
    Madeleine schüttelte den Kopf. Sie brauchte niemanden bei sich zu haben, nicht einmal Eliza, um zu wissen, was für eine dumme, sentimentale Närrin sie im Grunde war. »Danke«, sagte sie. »Aber ich werde nicht lange fortbleiben. Warum packen Sie nicht den Rest aus und ruhen sich dann aus?«
    Der Empfang war leer, als Madeleine die Treppe herunterkam. Nur eine rundliche Frau in einem grauen Kleid und mit einer weißen Haube war zu sehen, die mit einem Staubwedel nicht besonders gründlich über die Lampen und Türstürze fuhr. Madeleine nickte ihr höflich zu, als sie vorbeiging und schlüpfte zur Tür hinaus. Sie fühlte sich von einer unruhigen Energie erfüllt und machte sich mit einer seltsamen Entschlossenheit auf den Weg zu ihrem Ziel. Sie war wirklich erzürnt. Warum hatte Merrick nur verlangt, ausgerechnet in diesem Dorf Halt zu machen? Sie hätten doch sicherlich noch über den Sark fahren und in einem der neueren, besseren Gasthäuser an der Hauptstraße übernachten können?
    Natürlich war ihr die Ironie des Ganzen nicht entgangen. Nicht einmal während ihrer ersten schicksalhaften Fahrt nach Gretna Green hatte sie die Klugheit der Entscheidungen Merricks infrage gestellt. Sie hatte auch nicht ihre impulsive Entscheidung bereut, davonzulaufen, oder die Hoffnung und die Freude, mit der diese Wahl ihr Herz erfüllt hatte. In dieser Hinsicht hatte sie Merrick die Wahrheit gesagt. Aber jetzt stellte sie das alles rückhaltlos infrage. Sie waren so jung gewesen, und die ganze Welt, so hatte es den Anschein gehabt, war gegen sie gewesen. Und jetzt waren ihr diese Hoffnung und Freude vom unerbittlichen Mahlstrom des alltäglichen Lebens ausgetrieben worden.
    Ihr Vater hatte behauptet, Merrick dreißigtausend Pfund gezahlt zu haben, damit dieser fortging. Daran dachte Madeleine, als sie die schmale Straße herunterging. Sie glaubte das jetzt nicht mehr. Rosenberg hatte ihr versichert, Merrick habe sein Unternehmen mit finanzieller Hilfe seiner Großmutter gegründet, der Frau, zu der sie auf den Weg waren. Es wäre ganz einfach, sie zu fragen, ob das stimmte.
    Die Werkstatt des Schmieds tauchte jetzt auf. Aus der Ferne hörte Madeleine schon den rhythmischen Schlag des Hammers auf Metall. Sie war nicht einmal sicher, warum sie hier war; vielleicht war sie nach all dem Kummer bereit, einige wenige Momente dieser verlorenen Freude wiederzufinden. Sie wartete ab, bis ein Bauernkarren an ihr vorbeigerumpelt war, und überquerte dann, nachdem sie tief durchgeatmet hatte, die Straße.
    Auf dem mit Kies bestreuten Hof der Schmiede stand ein nach vorn auf seine Deichsel gekippter Karren, moderndes Stroh stach zwischen seinen Brettern hindurch, und seine Achse war offensichtlich gebrochen. Unter einer alten schmiedeeisernen Bank lag ein schlafender Hund, der ihre Ankunft kaum zur Kenntnis nahm. Der leichte Wind trug den Geruch nach heißer Asche und verbrannter Kohle zu ihr. Der Haupteingang zur Schmiede war deutlich ausgewiesen, und Madeleine trat ein, ohne sich die Zeit zu geben, noch einmal darüber nachzudenken.
    Sie schloss die Tür hinter sich, wandte sich um - und fiel fast in Ohnmacht.
    Merrick stand vor ihr. Er stand an dem grob gezimmerten Tisch, die Hände auf dem Rücken fest verschränkt. Es war die ihr vertraute Haltung unbeugsamer

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