Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman
da, Maddie, und das kannst du mir glauben, wieder der Fälscher deines Vaters am Werk.«
Das kranke, üble Gefühl war in ihren Magen zurückgekehrt, eine Mischung aus Wut und niederschmetterndem Bedauern. Sie zwang es fort. Merricks Augen blitzten jetzt vor Zorn. »Aber Dad hat behauptet, dass das der Grund war, aus dem du mich geheiratet hast, Merrick«, beharrte sie. »Weil du die Chance hattest, in dieses neue Unternehmen einzutreten - eine Chance, deinen Traum zu verwirklichen - und dass du mein Geld gebraucht hast, um das tun zu können.«
»Aber dreißigtausend Pfund, Maddie?«, entgegnete er ungläubig. »Und das hast du geglaubt? Jesus Christus, wie töricht und einfältig muss man sein, um ...«
Sie hatte die Tasse in ihrer Hand, bevor sie noch wusste, was sie damit wollte. Der warme Tee traf ihn mitten ins Gesicht. Merrick sagte kein Wort, sondern starrte sie nur an, dann zog er sein Taschentuch hervor und trocknete sich das Gesicht.
»Ich sollte mich dafür wohl entschuldigen«, zischte sie. »Aber das werde ich nicht tun, weil ich fast dreizehn Jahre auf diese Gelegenheit gewartet habe. Jetzt nenn mich noch ein mal töricht und einfältig, und das Nächste, was dich treffen wird, wird um einiges übler sein als lauwarmer Tee.«
Merrick warf sein Taschentuch empört beiseite. »Dann lass es mich anders formulieren! Nein! Weißt du was, Maddie? Es lohnt sich nicht. Lass es uns vergessen!« Er schob seinen Stuhl zurück und stand auf. »Ich habe es gründlich satt zu versuchen, einen Sinn in all dem zu sehen.«
Auch sie schob ihren Stuhl zurück. »Du hast es also satt?«, fragte sie herausfordernd. »Nun, dann bring mich einfach zurück nach London, um Gottes willen! Du bedeutest mir gar nichts mehr, Merrick MacLachlan. Ich will nach Hause.«
Merrick stützte sich mit beiden Händen auf den kleinen Tisch und beugte sich zu ihr vor. »Geh doch, wohin es dir gefällt, du scharfzüngige Hexe«, knurrte er. »Und gehab dich wohl! Das ist dann das gute Ende eines schlechten Handels, mehr gibt es für mich dazu nicht mehr zu sagen.«
Zu ihrer Demütigung schossen ihr die Tränen in die Augen. »Ich kann nicht weggehen!«, schrie sie. »Du und dein verdammtes Stück Papier halten mich gefangen! Ich schätze mich glücklich, dass du mir nicht deine - deine Aufmerksamkeiten aufgedrängt hast, wie du es mir angedroht hast!«
»Aye, das hättest du wohl gern!« Seine blauen Augen standen jetzt in Flammen, sein schottischer Akzent wurde mit jeder Sekunde stärker. »Jetzt hör mir zu, Madeleine, hör mir gut zu. Ich würde dich nicht nehmen, selbst wenn man dich mir nackt auf einem Silbertablett servieren würde. Du bedeutest mir gar nichts, und diese verdammte Urkunde - zur Hölle damit. Der Junge ist bei mir gut aufgehoben, und das weißt du verdammt gut!«
»Das weiß ich nicht!«, log sie. »Wie könnte ich das? Hast du dich denn um mich gekümmert? Hast du das, Merrick?«
Er zitterte jetzt buchstäblich vor Wut. »Aye, nur raus damit, du verdammtes Weib«, keuchte er. »Reiß mir die Seele aus dem Leib! Aber ich werde den Jungen bis Allerheiligen bei mir behalten, also schwing dich auf deinen verdammten Besenstiel und ...«
»Allerheiligen!«, schrie sie. »Aber ... aber das ist ja noch Monate hin!«
»Oh ja, vier, um genau zu sein!«, pflichtete er ihr bei. »Aber da du seine Gesellschaft in den letzten gottverdammten zwölf Jahren hast genießen können, denke ich nicht, dass das zu viel verlangt ist.«
Madeleine stand da, zitternd vor Empörung, und versuchte, sich eine weitere Beleidigung auszudenken, um sie ihm ins Gesicht zu schleudern, als ein leises Kichern das schreckliche Schweigen durchbrach. Ihr Kopf fuhr herum. Sie sah eine weiße Haube um die Ecke verschwinden und den rothaarigen Kellner, der ihr folgte.
Scham und Verlegenheit überfluteten sie. Taumelnd ließ sie sich wieder auf ihren Stuhl sinken.
Merrick schien es nichts auszumachen. Mit einem heftigen Tritt seines Stiefelabsatzes stieß er den Stuhl zurück unter den Tisch und ging dann aus dem Zimmer. Sobald seine Schritte die Treppe hinauf verklungen waren, ließ Madeleine den Kopf in die Hände sinken.
Lieber Gott! Was hatte sie dieses Mal angerichtet?
Dieser verdammte Merrick MacLachlan mitsamt seinem Temperament und seinem übermächtigen Stolz - sollte er damit zur Hölle fahren! Und zur Hölle auch mit ihr. Denn die schreckliche Wahrheit war, dass es nicht nur Merrick war, auf den sie wütend war. Sie war es auf sich
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