Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman
Küche gegangen, deshalb musste Merrick sich auf die Suche nach einer Bedienung machen. Er kam bald zurück, zog ihren Stuhl vor und bat sie mit einem Blick, Platz zu nehmen.
Madeleine setzte sich ohne Widerrede. In ihrem Kopf wirbelten noch Mutmaßungen über eine Verschwörung herum. Sie und Merrick schafften es, sich höflich über Nichtigkeiten zu unterhalten, bis der Tee serviert wurde. Madeleine schenkte zwei Tassen ein, vergaß dann aber völlig, ihren Tee zu trinken.
Merrick sah sie unter seinen dunklen Wimpern hervor an. »Warst du nicht wenigstens ein wenig neugierig auf Gretna Green, Maddie?«, fragte er leise. »Hast du dir nicht gewünscht, dieses kleine Dorf noch ein letztes Mal zu sehen?«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich hätte es vorgezogen, wir wären daran vorbeigefahren.«
»Und doch bist du zur Schmiede gegangen.« In seinem Ton lag eine Spur von Herausforderung.
Madeleine zuckte mit der Schulter. »Ich wollte nur sehen ...« Sie zögerte einen Moment und versuchte dann, ihre Worte wieder aufzunehmen. »Ich wollte nur unsere Namen sehen, Merrick. In dem Register. Ich denke ... ich denke, ich wollte irgendetwas selbst überprüfen. Kannst du das nicht verstehen? Kannst du nicht verstehen, dass man etwas sehen möchte und dennoch nicht den Schmerz erfahren möchte, den es macht, es anzusehen?«
»Oh, aye.« Sein intensiver blauer Blick fing ihren auf und hielt ihn fest. »Sehr gut sogar.«
Madeleine beugte sich ein wenig vor. »Ich werde nicht behaupten, dass ich immer geglaubt habe, was mein Vater gesagt hat, Merrick«, flüsterte sie. »Aber dass ich nicht in der Lage bin, diese Annullierungsdokumente zu finden ... Du lieber Himmel! Ich fange an, mich zu fragen, was noch alles nicht
so sein könnte, wie er behauptet hat. Dinge, auf die ich mein Leben aufgebaut habe. Großer Gott, ich hätte mir nur nie träumen lassen, dass ...«
Er legte die Hand auf ihre und drückte sie fast heftig. »Und ich hätte mir nie träumen lassen, dass du so etwas von mir denken würdest, Maddie«, sagte er rau. »Wie konntest du das denken? Dass ich unsere Ehe annullieren lassen würde - oder dich sogar nur des Geldes wegen geheiratet habe. Wie?«
Sie schüttelte den Kopf. »Er hat mir die Papiere gezeigt, Merrick. Sie sahen so echt für mich aus. Aber zuvor ... zuvor war da dieser Brief. Ich wollte ihn vergessen.« Sie wandte den Blick ab, unfähig, ihn noch länger anzusehen.
»Ein Brief?«, fragte er schließlich.
Ihre Hand - die auf ihrem Schoß - begann zu zittern. »Du fragst dich vielleicht, warum ich es für möglich halte, dass mein Vater jemanden bestochen hat, diese Seite aus dem Register zu entfernen«, sagte sie. »Der Grund ist, dass ich wusste, dass er so etwas schon einmal getan hatte.«
»Maddie, wovon sprichst du?«
»Ich weiß von deinem Brief an den Architekten in London«, flüsterte sie. »Ich weiß es, weil Dad ihn hierher nach Gretna Green mitbrachte. Er hat jemanden dafür bezahlt, denke ich, ihn aus Mr. Wilkersons Büro zu stehlen.«
»Wilkerson?« Merrick sah aufrichtig verwirrt aus. »Ich muss ihm im Laufe der Jahre Dutzende von Briefen geschickt haben, aber keinen von solcher Bedeutung, dass man jemanden bestechen würde, ihn zu stehlen.«
»Es war dein erster Brief an ihn«, sagte sie. »Der, in dem du ihm die Zahlung von dreißigtausend Pfund zusagst - deine Hälfte an einem neuen Geschäft. Du würdest ihm im August das Geld zukommen lassen, hast du geschrieben, sobald du es hättest.«
»Großer Gott!«, rief Merrick. »Und in welche Art von Geschäft zum Teufel hätte ich mich für diese große Summe einkaufen wollen?«
Sie sah ihn an. »Eine Baufirma, was sonst?«
»Maddie, wenn ein Architekt dreißigtausend Pfund besitzt, muss er wohl kaum noch arbeiten.«
Wieder schüttelte sie den Kopf. »Dad sagte, du würdest sehr viel Geld brauchen«, beharrte sie. »Er sagte, es wäre für - o Gott, ich weiß es nicht! - etwas mit Bürgschaften oder Versicherungen oder so etwas, weil du so prunkvolle Projekte angehen wolltest.«
»Aye, zum Teil ist das richtig«, räumte Merrick ein, aber sein Gesicht war vor Wut finster geworden. »Ein neues Geschäft reißt große Löcher in die Finanzen eines Mannes und bringt lange Zeit nur verdammt wenig ein. Aber was ich Wilkerson versprochen hatte, waren dreitausend Pfund, die ich mir bereits von meiner Großmutter geliehen hatte.«
»Drei?«
»Aye, und wenn du einen Brief gesehen hast, in dem von dreißig die Rede war, dann war
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