Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman
nicht verändert.«
»Hast du nicht?«, fragte sie ruhig. »Vielleicht muss ich mich dann glücklich schätzen, dir entronnen zu sein.«
»Vielleicht bist du das letzten Endes.«
Sie ließ ihn am Fenster des Salons stehen und ging in die Küche, seinen Mantel zu holen. Als sie zurückkam, stand er an der Haustür, seine Hand lag schon auf dem Türknauf.
Sie legte ihm den Mantel über den Arm. »Ich wollte dir etwas sagen«, begann sie dann unbeholfen. »Ich habe beschlossen ...« Sie machte eine Pause und schluckte mühsam, um es noch ein letztes Mal zu überdenken. »Ich habe mich gegen das Haus entschieden. Genau genommen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es ein Fehler von mir war, nach London zu kommen.«
Er hielt ihren Blick fest, seine blauen Augen blickten hart und funkelnd. »Ist dem so?«
Sie nickte und verschränkte die Hände. Als ihr bewusst wurde, wie kindlich diese Geste wirkte, löste sie sie wieder. »Ich habe festgestellt, dass ich mir nichts aus London mache«, sagte sie, während sie an den Schreibtisch ging, der in der Ecke des Zimmers stand. »Und Geoff wird über kurz oder lang zur Universität gehen. Ich - wir - wir haben beschlossen, nach Cambridge zu ziehen, damit ich in seiner Nähe sein kann. Eigentlich hätten wir das von Anfang an tun sollen.«
Sie ging zu ihrem Sekretär, nahm einige Papiere heraus und kehrte zur Tür zurück. »Hier sind Mr. Rosenbergs Papiere«, sagte sie. »Bist du so gut, sie an ihn zurückzuschicken? Oder sie einfach zu verbrennen? Ich habe sie weder unterschrieben noch habe ich das Geld überwiesen. Du wirst nicht darauf bestehen, dass ich den Vertrag einhalte, nicht wahr?«
Er nahm die Papiere und schüttelte den Kopf. Das Feuer war aus seinen Augen verschwunden. »Nur das Herz kann einen Menschen binden, Maddie«, sagte er. »An ein Heim. Oder an etwas anderes, das wirklich wichtig ist. Ein Stück Papier mit einer Unterschrift ist dagegen bedeutungslos.«
Sie schaute zu Boden. »Ja, vielleicht«, sagte sie. »Dann ... dann war es das also?«
Merrick nickte. »Ja, Madeleine«, erwiderte er. »Das war es.«
Er steckte die Papiere in seine Manteltasche und nahm seinen Hut vom Haken an der Wand. Sie hielt die Tür weit für ihn auf, und er hinkte, ohne noch etwas zu sagen, hinaus in die Nacht. Sie sah ihm nach, bis er die Straße hinuntergegangen war, bis der Wind und der Regen ihren Rocksaum durchnässten. Bis ihr Gesicht von Tränen überströmt war.
Merrick MacLachlan wandte sich kein einziges Mal um.
Kapitel 11
Heiraten in Eile, bereut man in Weile.
W ie es aussieht, mein Lieber, hast du Glück«, sagte Merrick eine Woche darauf zu Lord Wynwood, als er bei einem Bier mit ihm zusammensaß. »Wenn du die beiden Häuser oben auf dem Walham Hill noch haben möchtest, dann gehören sie dir.«
Der Earl sah ihn ungläubig an. »Ich dachte, solche Machenschaften wären unter deinem Niveau, alter Freund«, sagte er. »Du wirst doch wohl nicht den Vertrag gebrochen haben? Den mit deiner ... deiner ... nun, du weißt schon, wen ich meine ...«
»Ja.« Merrick lächelte bitter und schob mit dem Handrücken sein leeres Glas zur Seite. »Aber sie, die namenlos bleiben wird, hat ihre Meinung geändert. Und ich habe ihr zugesichert, dass ich nicht auf der Erfüllung des Vertrages bestehen werde.«
»Du lieber Gott! Der berüchtigte Black MacLachlan verzichtet auf Geld und zeigt Gnade?« Der Earl schob seinen Stuhl ein Stück vom Tisch zurück und starrte auf den mit Steinplatten ausgelegten Boden. »Ich will mich nur schnell überzeugen, dass die Erde sich nicht auftun und uns verschlucken wird.«
»Danach schaust du vergebens, denn ich verzichte auf niemandes Geld«, sagte Merrick. »Ich werde das Haus verkaufen - und das, das sich daran anschließt. An dich, Quin. Und das gegen Aufpreis, wenn meine Schreiner und Zimmerleute all die Umbauten abgeschlossen haben, die wegen deiner größer werdenden Brut erforderlich sind.«
Wynwood grinste. »Das verlangt nach noch zwei Bieren«, sagte er und winkte dem Schankmädchen. »Vivie wird entzückt sein! Mit ein bisschen Glück können wir einziehen, bevor das Kind geboren wird - oder was denkst du?«
»Das könnte durchaus sein«, stimmte Merrick in gleichmütigem Ton zu. »Lass mich überlegen! Deine Hochzeit war Mitte Januar, wann wäre es also so weit? Ungefähr Ende Oktober?«
In den Augen des Earls blitzte Verdruss auf. »Du Schuft!«, sagte er. »Du bist noch schlimmer als die alten Klatschbasen in
Weitere Kostenlose Bücher