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Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Titel: Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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auf um seine Taille. Merrick gab einen sanften Laut von sich, und ohne weitere Ermutigung öffnete Madeleine ihm ihren Mund.
    Sie wusste, dass es Wahnsinn war; wusste absolut, dass sie es bereuen würde. Aber in diesem Augenblick, als seine Zunge in ihren Mund eindrang, stürmte die Erinnerung an hundert solcher Küsse auf sie ein. Ihr schwindelte von dem Duft zorniger, erregter Männlichkeit. Und Närrin, die sie war, küsste Madeleine ihn wieder, heiß und mit geöffneten Lippen, ohne eine Spur von Zögern oder Zweifel. Sie vereinte ihre Zunge mit seiner und stellte sich auf die Zehenspitzen. Er schmeckte nach Wein und Rauch und nach ihm selbst, etwas Einzigartiges und doch auf so süße Weise vertraut. Etwas, was auf ewig unvergesslich war.
    Plötzlich drang das Klirren von Glas in ihr Bewusstsein. Sie waren gegen die Anrichte gestoßen, hätten fast die Gläser und Flaschen umgeworfen. Als wäre er aus einem Traum erwacht, löste sich Merrick von ihren Lippen. »Guter Gott«, wisperte er. »Maddie.«
    Madeleine hielt seinem Blick stand und schob ihn von sich. Er protestierte nicht. Stattdessen wandte er sich abrupt ab und ging zum Fenster. Er ließ eine schreckliche Kälte dort zurück, wo noch vor einem Moment sein Körper sie gewärmt hatte. Sie fühlte sich leer. Betrogen. Und sie war wütend auf sich selbst.
    »Ich konnte es nie ertragen, dich traurig zu sehen, Maddie«, sagte er ruhig. Er hatte ihr noch immer den Rücken zugewandt, die Hände fest ineinander verschränkt, als müsste er sich selbst bändigen.
    Sie hob die Finger und berührte ihre geschwollenen Lippen. »War es ... war es nur das?«, fragte sie. »Nur Mitleid?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, es war auch ... Dummheit«, gab er zu. »Ich kann nicht anders. Ich denke manchmal an dich, Maddie, daran, was wir einmal hatten, und ich ... ich ...«
    Seine Worte erstarben für einen langen, stillen Moment. Madeleine rührte sich nicht. Wagte nicht einmal zu atmen, auch wenn sie kaum wusste, warum.
    Er unterbrach das Schweigen, indem er sich laut räusperte. »Es tut mir leid, Madeleine«, brachte er fertig zu sagen. »Das war nicht klug - für keinen von uns.«
    Sie stieß ein scharfes, bitteres Lachen aus. »Zurückhaltung war nie unsere Sache«, stimmte sie zu. »Besonders nicht, wenn wir ... o Gott, lassen wir das jetzt!«
    »Wir hatten von Lord Bessett gesprochen«, sagte er ruhig. Wieder räusperte er sich. »Madeleine, war er grausam zu dir? Ich habe das niemals gewollt, musst du wissen.«
    Dieses Mal würden sie also so tun, als wäre nichts geschehen. Vielleicht war es so am besten.
    »Er war nicht grausam«, erwiderte sie und wandte sich um, sich von dem Brandy nachzuschenken, den sie jetzt so sehr brauchte. »Bessett hatte mich gern, auf seine Weise.«
    »Und auf welche Weise war das?« Merricks Stimme klang jetzt rau.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Wie - eine verständnisvolle, verwandtschaftliche Beziehung ...«, erwiderte sie vage. »Was es natürlich auch war.«
    »Er glaubte, du seist seine Frau.«
    Sie stellte die Flasche achtlos zur Seite. »Ich war seine Frau«, sagte sie erschöpft. »Aber wir waren auch Cousin und Cousine. Wusstest du das nicht?«
    »Nein.« Er wandte sich langsam vom Fenster ab und zu ihr um. »Nein, das wusste ich nicht.«
    Sie strich sich mit der Hand verstohlen über die Augen, und sie war feucht, als sie sie wieder sinken ließ. »Er und meine Mutter standen sich sehr nahe«, sagte sie. »Bessett mochte Dad nicht, das habe ich immer geahnt. Ich denke, er wollte mich ... wollte mich fortbringen, vielleicht? Und er hatte einen Sohn - Alvin, mein Stiefsohn -, der eine Mutter brauchte. Er war ein guter Junge. Ich mochte ihn sehr.«
    »Oh, Madeleine«, sagte er fast tadelnd. »Das klingt nach einem jämmerlichen Dasein.«
    In ihren Augen lag Schmerz, als sie ihn ansah. »Es war nicht jämmerlich«, widersprach sie. »Es war sicher. Und ja, ein wenig langweilig. Aber ich bereue es nicht.«
    »Du hast dich von mir abgewandt, Madeleine, damit du es sicher und langweilig haben konntest?« Seine Stimme klang ungläubig. »Ich hätte dich nie für ein derart feiges Geschöpf gehalten!«
    »Ich habe mich von niemandem abgewandt«, sagte sie heftig. »Du hast Dads Geld genommen und unsere Ehe annulliert.«
    »Madeleine!« Der tadelnde Ton war wieder da. »Wusstest du überhaupt, was eine Annullierung bedeutet?«
    Madeleine ließ das Kinn sinken. »Nein, damals nicht.«
    Damals nicht - und heute nicht. Nicht

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