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Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Titel: Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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kniete sich hin und drückte ihre Hand. »Oh, ma foi! Genau jetzt wünsche ich mich selbst zum Teufel!«
    »Es ... es ist nichts.« Madeleine versuchte, ihr Schluchzen zu unterdrücken. »Ich bin nur ... Nun, es war eine anstrengende Woche. Mir geht so vieles durch den Kopf. Es lag nicht an Ihnen, Helene.«
    Helene hatte ein Taschentuch hervorgezogen und drückte es Madeleine in die Hand. »Und dann komme ich noch daher, und stecke meine Nase in Ihre Angelegenheiten«, sagte sie. »Es tut mir schrecklich leid, meine Liebe! Ich hasse es, Sie so außer sich zu sehen. Bitte, können Sie mir denn nicht sagen, was Sie bekümmert?«
    Irgendwie schaffte Madeleine es, zu lachen. »Sie müssen schwören, sich aus meinen Angelegenheiten herauszuhalten, Helene.«
    »Ja, ganz richtig.« Helene biss sich auf die Unterlippe und ging zu ihrem Stuhl zurück. »Ich werde mich bemühen, das zu tun. Vielleicht sollte ich einfach gehen und aufhören, Sie zu belästigen?«
    »Nein, bitte nicht.« Madeleine putzte sich die Nase und steckte das Taschentuch weg. »Lassen Sie uns von angenehmeren Dingen sprechen. Welche Art Kleid soll ich zu Lady Arianes Dinnerparty wählen? Ich habe ein dunkelgrünes, das ich zu Alvins Verlobung habe machen lassen. Es ist schulterfrei, aber sehr dezent. Wäre das geeignet?«
    »Perfekt!«, sagte Helene. »Sie müssen in Dunkelgrün hinreißend aussehen.«
    Während die Unterhaltung sich wieder alltäglicheren Dingen zuwandte, zwang Madeleine sich zur Ruhe. Helene sprach über ihre Stieftochter, und Madeleines Tränen trockneten langsam. Genau genommen vermochte sie nicht einmal zu sagen, was eben mit ihr geschehen war. Sie neigte eigentlich nicht zu Tränenausbrüchen - nun, zumindest nicht, seit sie Merrick verloren hatte. Danach hatte es nur wenig gegeben, was Tränen wert gewesen wäre. Also warum jetzt?
    Es war Helenes direkte Frage nach einer Wiederheirat gewesen. Es hatte sie auf eine Weise erschreckt, die sie nicht für möglich gehalten hatte. Aber sie hatte recht ehrlich geantwortet. Sie konnte nicht wieder heiraten. Niemals. Dads Dokumente lagen jetzt seit zwei Tagen überall im Wohnzimmer verteilt, und Madeleine hatte wie eine Wahnsinnige in ihnen geblättert und sie durchgesehen. Doch was sie suchte, hatte sie nicht gefunden.
    Cousin Gerald hatte acht Kisten mit Akten, Kalendarien und Korrespondenz geschickt. Drei davon schienen nur persönliche Papiere zu enthalten, die übrigen fünf Kisten, die größeren, bezogen sich auf seine Arbeit in der Regierung. Madeleine hatte zuerst die kleineren geöffnet. Aber sie hatte keinen Hinweis auf ihre Eheschließung gefunden, keinen einzigen - weder über ihre Mitgift noch über die Annullierung. Nichts. Genau genommen wurde in den Papieren ihres Vaters nicht einmal ihr Name erwähnt.
    Es war eine schreckliche, erschütternde Erkenntnis gewesen - nicht nur eine Erinnerung an ihre fehlgeschlagene Ehe, obwohl das schon schlimm genug war. Es hatte sie auch mit der schmerzlichen Wahrheit konfrontiert, der sie sich ihr ganzes bewusstes Leben lang nicht hatte stellen wollen: dass sie für ihren Vater so gut wie nicht existiert hatte.
    Helene räusperte sich vernehmlich und brachte Madeleine damit in die Gegenwart zurück. »Deshalb werde ich, wie ich schon sagte, ein dunkles Lila wählen, weil Sie Dunkelgrün tragen werden«, erklärte sie. »Wir werden ein faszinierendes Paar abgeben, Sie mit ihrem hellblonden Haar und ich mit meinen tintenschwarzen Locken, was meinen Sie?
    Madeleine brachte ein Lächeln zustande. »Das werden wir«, erwiderte sie und griff nach dem Teller mit den Plätzchen. »Ich freue mich schon sehr darauf. Bitte, Helene, darf ich Ihnen noch einen Keks anbieten?«

Kapitel 12
    Das Feuer fängt vom Funken an,
    vom Funken brennt das Haus.
    P hipps zupfte noch einmal die Jackenaufschläge seines Arbeitgebers zurecht. »Sehr gut!«, sagte er dann mit unüberhörbarer Befriedigung. »Sie sehen vortrefflich aus, Sir.«
    Merrick schaute in den Wandspiegel und betrachtete sich darin. Er sah nichts als die Narbe. Gegen seine schwarze Abendkleidung hob sie sich besonders lebhaft ab wand sich wie eine dünne, blasse Schlange von seinem Kinn herunter zu seinem Nacken, wo sie unter dem gestärkten weißen Kragen verschwand.
    »Welche Art Narr bin ich, Phipps, dass ich diese Einladung angenommen habe?«, fragte er.
    »Die Art Narr, die als sehr reicher Mann sterben wird«, murmelte Phipps und richtete noch einmal Merricks Krawattenknoten.
    »Aber eine

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