Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman
sie ihn zu verteidigen wünschte. »Geoff hatte ihn eingeladen.«
»Ich verstehe«, sagte Helene. »Mein Mann wird darüber beruhigt sein. Mr. MacLachlan hat, trotz seines guten Aussehens, keinen makellosen Ruf.«
»Hat er nicht?« Madeleine täuschte Überraschung vor. »Hält man ihn für einen Schürzenjäger?«
Helene lachte. »Oh, nicht, wenn es um Frauen von Stand geht. Und das sehr zu deren Bedauern, ohne Zweifel.«
»Tatsächlich?«, sagte Madeleine. »Man hat mir zu verstehen gegeben, dass sich die Gesellschaft ihm gegenüber zwiespältig verhält.«
»Sicherlich ist das einmal so gewesen«, räumte Helene ein. »Vielleicht sind die Tugendwächterinnen das immer noch. Aber die Frauen lieben schwarzhaarige, gefährlich aussehende Männer. Je verruchter der Ruf, desto besser - solange er Geld hat. MacLachlan ist jetzt so reich wie Krösus, und für das Herz der Gesellschaft gibt es keinen wirksameren Balsam als einen Kübel voller glänzender Münzen.«
»Sie scheinen sehr viel über ihn zu wissen.«
Helene sah sie aufmerksam an. »Mein Mann hat es sich zum Grundsatz gemacht, solche Dinge in Erfahrung zu bringen, bevor er Geschäfte mit jemandem macht«, verriet sie. »Mr. MacLachlan gibt sich mit der Sorte Frau ab, über die wir in der guten Gesellschaft nicht sprechen. Ich bin sicher, Sie verstehen, was ich meine?«
»Ich weiß, dass es solche Frauen gibt«, gestand Madeleine. »Auch wenn wir in Yorkshire nicht unbedingt von ihnen überschwemmt wurden.«
Helene brach in Lachen aus. »Oh, Madeleine! Sie sind so erfrischend ehrlich!«
»Ich wünschte manchmal, ich wäre es nicht«, gestand sie. »Was Mr. MacLachlan angeht ... Was ist die Wahrheit über sein Geschäftsgebaren? Hält man ihn für unehrlich?«
»Nein, das nicht.« Helene schüttelte den Kopf. »Er scheint gleichermaßen gehasst wie bewundert zu werden. Man sagt ihm nach, hart zu verhandeln und auf jeden Cent zu achten. Er ist dafür bekannt, dass er seine Konkurrenten vernichtet. Und ich weiß, dass er in London sehr viel Grundbesitz hat, und dass er in der ganzen Stadt seine Geschäftsinteressen verfolgt.«
»Wirklich?« Davon hatte Madeleine noch nichts gehört. »Welcher Art?«
Helene blinzelte unsicher. »Mein Mann sagt, er baut Straßen und Bürgersteige und Brücken«, antwortete sie. »Und Lagerhäuser, von denen einige jetzt ihm gehören. Und letztes Jahr hat er die Beteiligung an einem Unternehmen erworben, welches anfängt, Eisenbahnschienen zu bauen. Mein Schwager Bentley hat mir erzählt, dass die Eisenbahn die Zukunft ist, und dass jeder, der in sie investiert, bald reich sein wird.«
»Aber Mr. MacLachlan ist bereits reich.«
Helene sah sie merkwürdig an. »Ja, aber offensichtlich hat er nicht vor, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen«, antwortete sie. »Nun, genug davon. Sagen Sie mir, meine Liebe, wie geht es Geoffrey?«
Madeleine ließ das Kinn sinken. »Er ist nicht er selbst«, gestand sie. »Obwohl sein Lehrer wieder da ist, und das ein wenig geholfen hat. Aber die Schwermut hat ihn wieder gepackt, und dieses Mal sehr schwer. Er sieht aus, als würde er nicht schlafen.«
»Ach je!«, sagte Helene. »Ich hoffe, er grämt sich nicht mehr über diesen dummen Streit mit Ariane?«
»Doch, ein wenig«, gestand Madeleine. »Was nicht schlimm wäre, ginge es ihm ansonsten gut.«
Helene lächelte leicht. »Nun, seien Sie nicht zu hart mit dem Jungen«, sagte sie. »Aber ich frage mich, Madeleine - was denken Sie, worum es ging? Was hat ihn nur auf diesen Gedanken gebracht? Ich würde wirklich gern wissen, warum er so etwas sagt.«
Madeleine zuckte die Schultern. »Ich weiß es wirklich nicht. Und ich denke, er weiß es auch nicht. Es tut mir sehr leid. Unglücklicherweise war es nicht das erste Mal, dass er mit etwas so Bizarrem herausgeplatzt ist. Manchmal ... nun, manchmal denkt er diese Dinge nur. Ich kann es ihm ansehen, wenn ihm irgendein verrückter Gedanke durch den Sinn geht. Aber je häufiger es geschieht, desto verschlossener wird er. Doch ich weiß, dass es schrecklich war, so etwas zu Lady Ariane zu sagen.«
Helene schien sich etwas entspannt zu haben. »Nun, das ist nicht von Bedeutung«, sagte sie. »Aber wenn es nicht Ariane ist, was denken Sie, was es denn ist, was ihn bekümmert?«
»Ich denke, es ist mehr der Tod dieses armen Mr. Chutley«, gestand Madeleine. »Er hat es ungewöhnlich schwer aufgenommen.«
»Das klingt ja schrecklich!« Helene drückte die Hand auf ihr Herz. »Aber wer bitte
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