Das suesse Maedchen von nebenan
haben, dass er nicht mehr daran interessiert war, mit ihr zu schlafen, aber das bedeutete leider nicht, dass sie selbst auch kein Verlangen mehr hatte. Ihre Hormone hielten keineswegs eine Art Winterschlaf. Ganz im Gegenteil, sie befanden sich mehr denn je in einem Zustand größter Erregung. Mandy redete sich ein, dass das an ihrer Schwangerschaft liegen musste.
Aber vielleicht lag es auch daran, dass sie etwas, das sie nicht haben konnte, noch sehr viel mehr begehrte als schon zuvor.
Sie kam sich vor wie ein Mensch, der Diät halten musste und den man in einen Raum mit den leckersten Gerichten eingesperrt hatte. Wie sollte ihr da nicht das Wasser im Mund zusammenlaufen? Sie war am Verhungern und mehr als bereit, jedem gegebenen Versprechen untreu zu werden.
Mandy zuckte zusammen und stieß bedrückt die Luft aus. Das war vielleicht nicht der beste Vergleich, wenn man bedachte, dass Mitchs größte Sorge war, jede Frau, mit der er sich einließ, könnte ihn betrügen. Aber Mandy würde so etwas niemals tun. Selbst wenn er sie nie wieder berühren sollte, selbst wenn er darauf bestand, dass ihre Ehe kalt und leidenschaftslos blieb.
Sie würde vielleicht ein Dutzend Mal am Tag kalt duschen oder sich batteriebetriebene Hilfe suchen müssen, aber sie würde Mitch niemals untreu werden, weil es ihn zu sehr verletzen würde.
Sie mischte Milch, Zucker und Kakaopulver und stellte den Topf auf den Herd. Als das Rauschen der Dusche aufhörte, war der heiße Kakao fertig. Bevor sie die gefüllten Becher auf den Tisch stellte, steckte sie noch ein paar Scheiben Brot in den Toaster. Eine Minute später kam Mitch die Treppe herunter und in die Küche.
Sein Haar war noch feucht. Statt eines Pyjamas hatte er sich eine saubere Jeans und ein langärmeliges Hemd angezogen, und er war barfuß und hatte sich das Hemd nicht in den Hosenbund gesteckt.
Er sah zum Anbeißen aus, fand Mandy und schluckte mühsam. Aber statt sich anmerken zu lassen, wie heiß ihr auf einmal wurde, nickte sie nur lächelnd. „Der Kakao ist fertig, und ich habe uns etwas Toast gemacht zum Eintunken. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich trinke Kakao am liebsten mit gebuttertem Toast.“
Ohne ein Wort zu sagen, ging er an ihr vorbei und setzte sich an den Tisch. Mandy dachte kurz daran, ihn davor zu warnen, sich den Mund zu verbrennen, weil der Kakao noch sehr heiß war, aber dann sagte sie sich, dass er schließlich ein erwachsener Mann war und auf sich selbst aufpassen konnte.
Sie stellte den Teller mit dem getoasteten Brot auf den Tisch und setzte sich auf den Stuhl neben Mitch, bevor sie nach ihrem Becher griff.
Mitch beobachtete Mandy, wenn sie geschäftig in der Küche herumwerkelte. Seit sie auf der Ranch war, hatte sie es sich von Anfang an gemütlich gemacht, als hätte sie schon ihr Leben lang hier verbracht. Ohne es besonders mit ihm abzusprechen, hatte sie wie selbstverständlich damit angefangen, dreimal am Tag zu kochen und das Haus in Ordnung zu halten. Er hatte seine Haushälterin, die einmal in der Woche vorbeischaute, heimlich anrufen und bitten müssen, für eine Weile nicht mehr zu kommen. Er wollte nicht, dass Mandy das Gefühl bekam, er wüsste ihre Anstrengung nicht zu schätzen.
Er achtete zwar immer noch darauf, nicht öfter in ihrer Nähe zu sein als es unbedingt sein musste, aber er hatte bemerkt, dass sie den Papierkram in seinem Büro auf Vordermann brachte, und war insgeheim sehr froh darüber. So hatte sie nicht nur etwas gefunden, mit dem sie sich die Zeit vertreiben konnte, sondern erledigte einen Teil der Rancharbeit, den Mitch hasste. Soweit er feststellen konnte, hatte sie sich um die Buchhaltung gekümmert, die er seit Wochen immer wieder hinausgeschoben hatte.
Aber ihre Anwesenheit hier in seinem Haus war ein wenig zu beunruhigend für seinen Geschmack und etwas zu häuslich. Es erinnerte ihn daran, dass er und Mandy verheiratet waren, und das wahrscheinlich für eine sehr lange Zeit. Was ihn allerdings sehr viel nervöser machte als Mandys Fähigkeit, seine Bücher in Ordnung zu bringen oder leckeren Kakao zu machen, war sie selbst.
Ihre Anwesenheit, ihre Stimme, ihr Duft. Ihr schönes Haar und ihre Schritte, wenn sie ihm Haus herumging. Die Art, wie sie manchmal beim Kochen summte und das irgendwie aufregende und gleichzeitig vertraute Gefühl, wenn er das Bad betrat, nachdem sie eins ihrer geliebten Schaumbäder genommen hatte.
Alles an ihr brachte sein Blut in Wallung. Er wachte jeden Morgen mit ihrem
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