Das suesse Maedchen von nebenan
ablenken oder das Pferd stören, und so blieb sie am Rand der Box stehen und sah atemlos zu. Mitch redete weiterhin beruhigend auf die Stute ein, tätschelte ihre Flanke und den Hals und tat alles, was er konnte, um ihr Erleichterung zu verschaffen. Wenige Minuten später erschienen winzige Hufe und ein kleines Maul, und als der richtige Augenblick kam, half Mitch nach, indem er an den langen, schlüpfrigen Beinen zog.
Schließlich gelang es ihm, das Fohlen ganz herauszuziehen. Er fiel rückwärts ins Stroh, und das Neugeborene landete auf ihm. Mandys Augen füllten sich mit Tränen, als sie Mitch lachen hörte. Er vergewisserte sich, dass Nase und Maul des kleinen Pferdes nicht verstopft waren, und half ihm dann, auf die Beine zu kommen.
Die Stute hatte sich inzwischen auch aufgerichtet und war schon dabei, das Fohlen sauber zu lecken. Nach ganz kurzer Zeit fing das Kleine schon an, mit der Nase gegen den Bauch seiner Mutter zu stupsen und nach Nahrung zu suchen.
Mitch wischte sich die Hände an der Jeans ab, und Mandy trocknete sich schnell mit dem Handrücken die Tränen ab, da drehte sich Mitch schon um und entdeckte sie.
Er erstarrte einen Moment und fuhr dann scheinbar ungerührt fort, sich das Stroh von der Hose zu klopfen. Sein Blick glitt dabei allerdings fast widerwillig über Mandys Körper.
„Was tust du hier?“, fragte er, verließ die Box und schob den Riegel vor.
Mandy wich vor ihm zurück, um ihm nicht im Weg zu sein, zog die Jeansjacke um sich und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ich habe das Licht gesehen und dachte, irgendetwas sei geschehen.“
„Es ist alles in Ordnung“, sagte er. „Eine Stute hat ihr Fohlen zur Welt gebracht.“
„Ja, das sehe ich.“ Sie lächelte und kam ein wenig näher. „Es ist wunderschön. Ist es eine Sie?“
„Nein, ein Hengstfohlen.“
Sekundenlang herrschte Stille, in der sie Mutter und Kind betrachteten, dann unterbrach Mitch die seltsame Stimmung. „Du dürftest nicht hier draußen sein. Du bist ganz nass und solltest im Bett liegen.“
„Ich konnte nicht schlafen.“ Sie sah sein feuchtes Haar an und die Schmutzflecken auf seinem Hemd und seiner Hose. „Und ich finde, du siehst schlimmer aus als ich.“
Er sah an sich herab und verzog das Gesicht. „Ja, eine Dusche wäre wohl nicht falsch.“
„Komm, lass uns ins Haus gehen.“ Sie hakte sich bei ihm ein, achtete nicht auf seinen Protest, dass sie schmutzig werden würde, und zog ihn mit sich. „Ich mache uns heißen Kakao, während du duschst.“
Mitch löschte das Licht und schloss das schwere Scheunentor, bevor sie schnell über den Rasen zum Haus zurückliefen. Der Regen war immer noch so heftig, dass sie bis auf die Haut durchnässt waren, bevor sie die Veranda erreichten. Im Haus zogen sie sofort Schuhe und Jacken aus.
Mandy ging barfuß durch die Küche und suchte in einem der Schränke nach einem passenden Milchtopf. Als sie merkte, dass Mitch sich nicht von der Stelle an der Tür gerührt hatte, richtete sie sich auf und sah ihn fragend an.
„Geh schon nach oben, stell dich unter die Dusche und zieh dir etwas Trockenes an. Bis du fertig bist, werde ich uns etwas Heißes zu trinken machen.“
„Vielleicht solltest du zuerst duschen. Du bist genauso nass wie ich, und du …“
Sie runzelte die Stirn und schlug sich mit einem kleinen Milchtopf, den sie gefunden hatte, ungeduldig gegen den Schenkel. „Wenn du nur noch ein einziges Mal ‚du bist schwanger‘ sagst, kriegst du das hier um die Ohren, das verspreche ich dir. Ja, es stimmt, ich bin schwanger, aber das heißt nicht, dass ich plötzlich ein zerbrechliches Porzellanpüppchen geworden bin. Es ist noch nicht sehr kalt, und ein bisschen Regen wird mich schon nicht umbringen. Ich friere nicht mal, und gleich bin ich sowieso trocken. Während du sowohl nass als auch schmutzig bist. Also geh jetzt.“
Er warf einen schnellen Blick auf den Milchtopf in ihrer Hand, steckte die Hände in die Hosentaschen und seufzte. „Gut. Dann gehe ich jetzt am besten nach oben.“
Mandy unterdrückte ein Lachen. „Gute Idee“, sagte sie amüsiert.
Mitch drehte sich um, und Mandy hörte gleich darauf das Knarren der Treppe, als er nach oben eilte. Sie stellte sich vor, wie er sich im Bad die feuchten Sachen ausziehen und sich nackt unter die Dusche stellen würde, schluckte mühsam und beschäftigte sich hastig mit dem heißen Kakao, um sich von ihren allzu gefährlichen Gedanken abzulenken.
Er mochte ihr ja klargemacht
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