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Das Supertalentier - Lunas großer Auftritt

Das Supertalentier - Lunas großer Auftritt

Titel: Das Supertalentier - Lunas großer Auftritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boje Verlag
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hatte gesagt: der Schütze. Nicht: die Schützen. Alle Jungs zurück zur zweiten Markierung, Luna beginnt.«
    Widerwillig und maulend schlichen die Jungs zurück. Luna trat zaghaft vor. Der General drehte sie so, dass ihr Rücken zum Fahnenmast zeigte. »Startposition auf allen sechsen!«
    Luna gehorchte lustlos. Ihr Gesicht war fahl wie der Mond. Aber sie wollte sich vor ihren Brüdern nicht blamieren.
    »Jetzt tief in den Bauch atmen«, meinte der General.
    Lunas Bauch blähte sich auf. Er wurde dicker und dicker. Und plötzlich spürte sie, wie es warm wurde, irgendwo in ihrem Magen oder etwas tiefer.
    Sie hob ihr Hinterteil, kniff die Augen zusammen und –
PLOPP
  – schoss eine kugelrunde Blase aus dem linken Rohr. Sie schwebte empor und zerplatzte an den Farnblättern.
    »Wen willst du denn damit vertreiben? Eine Fruchtfliege?«, lachte Alex, und Theo und Fritz kicherten.
    »Na, na!«, tadelte der General die Jungs. »Etwas mehr Respekt, wenn eure Schwester ihr Bestes versucht!«
    Die Jungs entschuldigten sich kleinlaut.
    »Alex, angetreten!«, zitierte der General seinen Ältesten herbei. Luna schickte er zurück hinter die zweite Linie. »Siehst du«, gab er ihr mit auf den Weg. »Für den Anfang war das gar nicht schlecht. Das wird schon.«
    Luna fand das für den Anfang sogar ziemlich gut. Die Blase sah schön aus. Wie ein durchsichtiger Stern, der zurückwill an den Himmel. Luna war fast ein bisschen traurig, als die Blase zerplatzte. Und weil sie oben in der Luft zerplatzte, war sie unten am Boden auch kaum zu riechen.
    Alex brachte nicht einmal eine Blase zustande, bloß
ein heißes Lüftchen
. Luna kicherte. Das geschah dem Großmaulkäfer recht. Kleinlaut schlich Alex zurück zu seinen Geschwistern. Der General machte ihm Mut: »Du bist auf dem richtigen Weg, Junge.«
    Dann war Fritz an der Reihe. Er konzentrierte sich eine halbe Ewigkeit. Doch erst, als er sich Holger und Harald vorstellte, klappte es: Es gab einen lauten Knall, und Fritz wurde glatt umgeworfen, so heftig war der Rückstoß. Die Geschwister lachten. Der General klopfte Fritz anerkennend auf die Schulter.
    Als Letzter stand Theo an der Schusslinie. Zuerst verwechselte der Kleine das Schießen mit dem Pupsen. Aber dann hatte er den Kniff raus und ballerte drauflos. Sein Vater nickte bewundernd.
    In den folgenden Nächten machten die Jungs schnell Fortschritte und wurden immer bessere Schützen. Schließlich stellte der General Pappfiguren im Garten auf, einen Frosch und eine Maus. Und an den Fahnenmast hängte er eine Vogelfigur.
    »Jetzt schießen wir auf einen Angreifer«, erklärte er und rieb sich die Hände. »
Feuer frei!
«

    »Ich schieße nicht auf Tiere!«, weigerte sich Luna.
    »Boah, die sind doch nur aus Pappe!«, sagte Alex.
    »Aber die Maus sieht so süß aus!«, fand Luna.
    Sie schoss lieber weiter hauchfeine Blasen und schaute ihnen beim Schweben zu: kleine und große, Doppelblasen und Blasen
wie Perlen an einer Kette
.
    »Die sind wunderschön, Luna«, redete ihre Mutter ihr vor dem Schlafengehen gut zu. »Aber schießen kannst du damit nicht.«
    »Na und? Ist ja beim Casting eh verboten«, antwortete Luna. »Genau wie meine Schattentiere, nur weil das nicht unser Talent ist. Aber gegen die Kugelblasen kann niemand etwas sagen. Die sind geschossen und trotzdem harmlos! Und wunderschön sind sie obendrein!
Damit gewinne ich.
«
    »Das wünsch ich dir von ganzem Herzen, mein Käferchen. Aber du weißt, was Papa von dieser Show hält. Er wird dir nicht erlauben mitzufahren.«
    »Dann lerne ich auch nicht, wie man richtig schießt!«
    Luna verschränkte trotzig alle vier Arme.
    Bis in den späten Morgen hinein überlegten Hermann und Yolanda, was sie machen sollten mit diesem bockigen Käferkind. Luna tanzte ihnen auf den Fühlern herum, und das musste aufhören!

    Beim Abendessen verkündeten Hermann und Yolanda ihren Entschluss. Der General redete auf Luna ein: »Andere Laufkäfer können nur weglaufen, wenn sie bedroht werden. Wir können uns verteidigen. Ein einzigartiges Talent! Und du sperrst dich dagegen. Wir lassen nicht zu, dass du schutzlos durch die Weltgeschichte krabbelst. Du musst lernen zu schießen. Und das wirst du auch. Nach dem Casting geht es los!« Lunas Mundwinkel hoben sich leicht, und ihre Augen wurden größer. »Ja, du darfst deine Blasen beim Casting zeigen.«
    »
Ihr seid die Besten!
«, rief Luna und sprang ihren Eltern um den Hals.
    »Du musst aber versprechen, nach dem Casting das

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