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Das Supertalentier - Lunas großer Auftritt

Das Supertalentier - Lunas großer Auftritt

Titel: Das Supertalentier - Lunas großer Auftritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boje Verlag
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auf ihren Kopf.
    Für einen Käfer wie Luna ist ein Regentropfen riesig! Aber davon durfte sie sich jetzt nicht ablenken lassen!
    Sie ließ eine Blase aufsteigen, und die Blase war perfekt. Das spürte sie in dem Moment, als es »
Plopp
« machte. Aber kaum war sie ein paar Zentimeter in die Luft gestiegen, da wurde sie von einem Regentropfen getroffen und zerplatzte. Das Gleiche passierte auch mit der nächsten Blase. Das Publikum murrte. Luna ließ kleinere Blasen aufsteigen, in der Hoffnung, die Tropfen würden sie verfehlen. Aber der Regen war längst stärker geworden und prasselte auf sie herab. Die Kinder drängten zurück in die Schule.
    »
Regenpause!
«, verkündete Direktorin Mantis.
    »Nein, nicht jetzt! Einen Moment noch!«, rief Luna. Verzweifelt blickte sie in den Himmel. Ihre Fühler hingen ihr wie weichgekochte Spaghetti ins Gesicht.
    »Wenn der Regen aufgehört hat, klappt es«, versicherte sie.

    Doch Frau Mantis schaute sie mit durchdringendem, kaltem Blick an. »Bei der Wetterlage sehe ich schwarz. Tut mir leid, mein Kind, aber das wird nichts mehr mit deinem Auftritt.«
    »Für den Regen kann ich doch nichts«, verteidigte sich Luna.
    »Ein Talent ist vor allem dann ein Talent, wenn man es immereinsetzen kann, und nicht nur bei schönem Wetter«, meinte die Mantis. Sie hatte ihre Hände vor dem Körper zu einem Herz zusammengelegt. Dabei schaute sie vorwurfsvoll Lunas Eltern an. »Was haben sie den Kindern in den letzten Tagen denn beigebracht, Kollege Bombardier?«
    »Nun, die Jungs sind schon sehr weit. Luna hat eben ihr eigenes Lerntempo«, erklärte der General. »Wir dachten, Luna lernt das Schießen eher auf die sanfte Art.«
    Die Direktorin lachte verächtlich. »Die sanfte Art, und das aus dem Mund eines Bombardierkäfers. Na ja, ich wünsche Ihnen viel Erfolg. Denn wenn Ihr
kleiner Pupsstar
so schießt, wie er Blasen macht, sollte es im Ernstfall besser nicht regnen.«
    »Keine Sorge, Luna ist sehr talentiert. Wenn sie den Bogen erst einmal raushat, schießt sie bei jedem Wetter«, verteidigte Yolanda ihre Tochter.
    Luna konnte es nicht fassen: Wieso nahmen ihre Eltern es einfach so hin, dass das Casting ins Wasser fiel? Sie hatte eine
zweite Chance
verdient! Aber ihre Eltern taten nichts und redeten, als wäre sie gar nicht da!
    Da konnte sie auch gleich gehen, dachte Luna und entfernte sich ein paar Schritte. Ihre Eltern bemerkten es nicht einmal! Nur die Mantis bekam es mit. Und sagte nichts!
    Luna lief davon, enttäuscht und traurig und wütend und alles zusammen.

Dunkle Wolken
über der Wiese

    Ismael Kamaki war ein
Ochsenfrosch
, ein ziemlich dicker Ochsenfrosch. Seine Haut war braun und voller Blasen und Pusteln. Er sah aus, als hätte jemand einen Topf blubbernd-kochende Linsensuppe über ihm ausgegossen. Noch dazu hatte der Regen seine Mütze in einen triefenden Waschlappen verwandelt.

    Er war mit Korb und Kescher losgezogen, um ein paar Leckereien für das
Mitternachtsessen
zu fangen. Doch das miese Wetter hatte alle Leckereien vertrieben. Jetzt hockte er tatenlos da und sehnte das Ende des Regens herbei.
    Umso erstaunter war er, als ein kleines Käferchen des Weges ging. Hm, eine knusprige Vorspeise , dachte er bei sich und griff zum Kescher.
    Luna bemerkte den Ochsenfrosch nicht. Sie patschte durch die Pfützen und schimpfte vor sich hin: »Das ist so gemein! Das haben die mit Absicht gemacht! Nur damit ich nicht mitfliegen kann.« Sie ging geradewegs auf den Frosch zu, der den Kescher schon zum Fang erhoben hatte. »Als könnte ich was dafür, dass ich ein Bombardierkäfer bin!«
    Oh, schade, eine bewaffnete Vorspeise , dachte Ismael und ließ den Kescher wieder sinken.
    »Mir doch egal, dass ich nicht schießen kann!«, schimpfte Luna weiter vor sich hin. »Und lernen werde ich es auch nicht, damit ihr’s wisst!«
    Oh, schön, die Vorspeise hat keinen Waffenschein , dachte Ismael und nahm den Kescher wieder auf.

    »
Ich werde nämlich ein berühmter Star!
«, beschloss Luna trotzig. Damit tat sie erhobenen Hauptes den ersten Schrittin eine große Zukunft – und versank gurgelnd in einer Pfütze. Panisch strampelte sie, kam an die Wasseroberfläche, schnappte nach Luft und versank wieder in der braunen Brühe. Wenn sie in der Schule doch nur Schwimmen gehabt hätten anstatt Chemie! Luna ruderte weiter mit den Armen, um sich irgendwo festzuhalten. Und tatsächlich, da war etwas! Sie fand Halt! Wie von Geisterhand wurde sie aus der Pfütze gezogen.
    »Guten Abend«,

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