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Das Syndikat der Spinne

Das Syndikat der Spinne

Titel: Das Syndikat der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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sich gekehrt, andererseits wurde er manchmal schon wegen Kleinigkeiten nicht unbedingt wütend, doch ungehalten. Mein Gott, ich habe mir darüber keine Gedanken gemacht, es war schließlich alles noch in einem angemessenen Rahmen, und ich habe sein Verhalten auf eine leichte Midlife-Crisis zurückgeführt, die ja irgendwann auch wieder vorbeigehen würde. Ansonsten kann ich Ihnen nichts weiter sagen.«
    »Frau Wiesner, Sie haben mir sehr geholfen. Wirklich. Und ich möchte Ihnen sagen, behalten Sie Ihren Mann in bester Erinnerung.« Durant erhob sich.
    »Wie kann ich das jetzt noch?«, erwiderte sie bitter.
    »Ich habe einfach nur eine Vermutung, die ich allerdings noch nicht zu beweisen vermag.«
    »Was für eine Vermutung?«, fragte Ramona Wiesner neugierig und auch ungeduldig.
    »Ich möchte Ihnen keine falschen Hoffnungen machen, wenn Sie verstehen …«
    »Machen Sie mir Hoffnungen, bitte! Und wenn es falsche sind, dann ist es auch in Ordnung, denn schlimmer kann es gar nicht mehr werden. Sagen Sie, was Sie vermuten, bitte.«
    Die Kommissarin setzte sich wieder und sah Ramona Wiesner lange an. Sie war eine Frau, die sie irgendwie an ihre Freundin Susanne Tomlin erinnerte, obgleich sie sich äußerlich überhaupt nicht ähnelten. Aber sie war ihr ungemein sympathisch. Doch sie wollte ihr nicht noch mehr wehtun. Sie rang mit sich, ob sie es aussprechen sollte, und schließlich sagte sie: »Ich vermute, und bitte, Frau Wiesner,das ist meine ganz persönliche Vermutung, ich vermute, dass Ihr Mann ermordet wurde. Für mich sprechen im Augenblick sehr viele Faktoren dafür, dass er Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Ich muss es nur beweisen.«
    Ramona Wiesner schluckte schwer und sah Durant entgeistert an. »Was sagen Sie da? Er wurde ermordet?«
    »Augenblick, ich habe gesagt, es ist nur eine Vermutung. Nicht mehr und nicht weniger. Vielleicht verstehen Sie jetzt, weshalb ich nicht damit rausrücken wollte.«
    »Warum glauben Sie, dass er ermordet wurde?«
    »Erstens, Sie führten eine glückliche Ehe, mit allem, was dazugehört. Zweitens, Ihr Mann war Abstinenzler, war aber betrunken, als Sie ihn fanden. Und drittens, er ist Linkshänder, die Waffe lag aber in seiner rechten Hand. Das sind für mich die Fakten, die ich morgen meinen Kollegen vorlegen werde. Es könnte sein, dass hier ein furchtbares Verbrechen verübt wurde und der Täter wollte, dass es wie Mord und Selbstmord aussieht.«
    »Und die andere Frau?«
    Durant zuckte mit den Schultern. »Was es mit der auf sich hat, kann ich überhaupt noch nicht sagen, denn die Ermittlungen ihre Person betreffend laufen noch.«
    Ramona Wiesner stand auf und ging auf die Terrasse. Als die Kommissarin sich zu ihr stellte, sah sie, dass sie stumme Tränen weinte. Nur ihre Schultern zuckten.
    »Wer macht so etwas?«, fragte sie nach einer Weile mit tränenerstickter Stimme. »Welches Schwein macht so etwas? Das sind doch keine Menschen mehr, so etwas würden nicht einmal Tiere tun! Wer?!«
    »Sollte ich Recht behalten, werden wir die Schuldigen finden, das verspreche ich Ihnen. Aber ich glaube immer fester daran, dass wir es mit einem kaltblütigen Doppelmord zu tun haben. Kann ich Sie jetzt allein lassen?«
    Ramona Wiesner nickte. »Ich habe seit gestern schon so viel geheult, da kommt es auf die paar Tränen auch nicht mehr an. Aberwenn ich weiß, dass Andreas … Ich werde nie wieder einen Mann so lieben können. Wir waren einfach füreinander geschaffen. Rufen Sie mich an, sobald Sie mehr herausgefunden haben?«
    »Natürlich. Es kann sogar sein, dass ich schon morgen wieder bei Ihnen vor der Tür stehe. Ich brauche allerdings Ihre Telefonnummer.«
    Ramona Wiesner wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, schnäuzte sich leise die Nase und lächelte die Kommissarin verlegen und gleichzeitig dankbar an. »Hier ist meine Karte. Wenn Sie mich nicht unter meiner normalen Nummer erreichen, dann versuchen Sie’s übers Handy. Diese Nummer kennt fast keiner.«
    »Dann werde ich Ihnen auch gleich meine Karte geben. Und sollte Ihnen noch irgendetwas einfallen, das uns weiterhelfen könnte, rufen Sie mich bitte an, und wenn es nachts um drei ist. Einverstanden?«, sagte Durant und lächelte Ramona Wiesner aufmunternd an.
    »Danke. Sie ahnen gar nicht, wie sehr Sie mir geholfen haben. Ich habe niemals glauben können, dass mein Mann mich betrügt. Und wie es aussieht, hat er es auch nicht getan …«
    »Es ist vorerst nur eine Vermutung. Aber eine sehr starke«, fügte Durant

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