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Das Syndikat der Spinne

Das Syndikat der Spinne

Titel: Das Syndikat der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Hausdurchsuchung einer verdächtigen Person immer auch wir mit dabei. Warum macht das bei der Wiesner allein das OK? Küchler sagt, ich soll mich ausschließlich auf die Wiesner konzentrieren. Na und, ich kann beides gleichzeitig. Oder einer von euch wäre mit hingefahren. Was immer hier gespielt wird, wir werden ausgeschlossen. Und warum? Weil man vielleicht bestimmte Dinge vor uns verbergen will. Keine Ahnung, vielleicht sehe ich auch Gespenster, aber irgendwie sagt mir meine innere Stimme, dass es keine Gespenster sind. Phantome ja, Gespenster nein.«
    »Ich stimme dir ja zu, dass Küchler ein Idiot ist, aber er ist immerhin Oberstaatsanwalt, er hat einen Namen und einen Ruf zu verlieren …«
    »Bingo«, wurde er von Durant unterbrochen, »das ist möglicherweisegenau der Punkt. Er hat etwas zu verlieren. Gehen wir doch mal davon aus, dass er irgendwie in der Sache mit drinsteckt, genau wie Gebhardt …« Sie zögerte, sah erst Hellmer, dann Kullmer an und fuhr fort: »Wir sind doch zu dem Schluss gekommen, dass Gebhardts Ermordung von außen gesteuert worden sein muss. Von seiner Inhaftierung wussten nur die Polizei, die Staatsanwaltschaft und ein Richter. Niemand sonst. Küchler wollte Gebhardt im Knast besuchen, da war er aber schon tot. Und Küchler hat sich in den ganzen letzten fünf Jahren nicht so oft hier im Präsidium rumgetrieben wie in den letzten Tagen. Das sollte uns doch zu denken geben, oder?«
    »Meinst du nicht, dass du zu sehr auf Küchler fixiert bist?«, fragte Hellmer zweifelnd. »Der Befehl, Gebhardt kaltzumachen, könnte genauso gut von einem vom OK gekommen sein. Oder dem Richter oder gar von Blumenthal. Was, wenn seine großen Worte, dem organisierten Verbrechen den Kampf anzusagen, nichts als Worthülsen sind, mit denen er uns und auch die Öffentlichkeit in Sicherheit zu wiegen versucht? Ich will damit Blumenthal nichts unterstellen, aber es gibt so viele Theorien.«
    »Dann arbeiten wir eben eine nach der andern ab. Wenn Küchler sauber ist, machen wir einen Haken dahinter. Bei Blumenthal das Gleiche. Und so weiter und so fort. Haben wir was zu verlieren?«
    »Also gut«, sagte Kullmer kopfschüttelnd. »Wie soll’s weitergehen?«
    »Ihr beide geht jetzt zum KDD und holt euch alle Informationen zu letzter Nacht. Und fragt mal so ganz nebenbei nach dem Kofferinhalt. Wenn die sagen, in dem Koffer sei nichts gewesen außer dem, was wir mit eigenen Augen gesehen haben, dann lügen die. Und dann will ich wissen, wer lügt und warum. Und wenn wir denoder diejenigen haben, nehmen wir sie auseinander. Aber nicht wie bei Gebhardt, wir werden sie beschatten und überprüfen.«
    »Und wie willst du das anstellen?«, fragte Hellmer. »Wir können doch nicht Tag und Nacht auf der Lauer liegen. Das würden die sofort spitzkriegen.«
    »Das machen wir anders. Nennen wir es einen Lauschangriff. Was meint ihr, inwieweit können wir Güttler und Wilhelm in unsern Plan einweihen?«
    »Kein Problem«, antwortete Kullmer. »Außerdem würden wir es zu dritt sowieso nicht schaffen. Wir brauchen mindestens zehn Leute.«
    »Und wen schlägst du vor?«
    »Wir fünf, Berger, Kowalski, Friedrichs, Kanter und Juskowiak. Die sind alle schwer in Ordnung und würden auch den Mund halten.«
    »Sicher?«, fragte Durant zweifelnd.
    »Was ist schon sicher? Wir müssen es zumindest probieren.«
    »Was Küchler betrifft, werde ich mich auch mal mit meiner Freundin Sabine Schneider-Glauka unterhalten. Die ist auf ihn nämlich alles andere als gut zu sprechen. Die könnte uns möglicherweise eine ganz große Hilfe sein.«
    »Okay, dann los. Doch mit Fingerspitzengefühl. Ich fahr zu Laskin, komm danach aber wieder zurück. Bis dahin müsstet ihr wenigstens die Infos vom KDD haben.«
    Sie nahm ihre Tasche und verließ das Büro. Julia Durant ging zu ihrem Wagen und machte sich auf den Weg zu Daniel Laskin. Es hatte wieder etwas stärker zu regnen angefangen.

Samstag, 14.45 Uhr
    Daniel Laskin schaute, nachdem es geklingelt hatte, aus dem Fenster, und als er Julia Durant sah, ging er hin und drückte auf den Türöffner.
    »Herr Laskin«, sagte sie, nachdem sie in der Wohnung war, »ich will Sie wirklich nicht lange stören, ich habe auch nur sehr wenig Zeit. Können wir uns einen Moment allein unterhalten?«
    »Natürlich«, antwortete er und bat sie in die Küche, bot ihr einen Stuhl an und setzte sich an die andere Seite des Tisches. »Was führt Sie zu mir?«
    »Letzte Nacht wurde die Mörderin von Herrn Wiesner

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