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Das Syndikat der Spinne

Das Syndikat der Spinne

Titel: Das Syndikat der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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fragte sie mit erstauntem Blick.
    »So, wie ich es sage. Warte, ich will dir was zeigen.« Er stand auf, schaltete das Notebook ein und rief das Programm auf. Dann klickte er auf einen Dateinamen, und das Phantombild erschien.
    »Kennst du diesen Mann?«, fragte Laskin.
    Natascha zog die Stirn in Falten und antwortete: »Irgendwoher kommt er mir bekannt vor. Aber woher?« Sie zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.«
    »Überleg mal ganz genau«, forderte Laskin sie auf. »Denk dir einfach die Brille weg und einen Oberlippenbart dazu. Und?«
    Natascha zögerte, neigte den Kopf, als könnte sie so besser sehen, und sagte schließlich nach einer Weile mit einem Nicken: »Jetzt fällt’s mir ein. Was ist mit ihm? Und woher hast du das?«
    »Er war in Frankfurt. Am vergangenen Wochenende und noch einmal von Dienstag bis Donnerstag. Er ist der Mörder von Irina.«
    Natascha sah Laskin entsetzt an. »Sag, dass das nicht wahr ist. Los, sag es!«
    »Es ist wahr. Ich hätte alles für möglich gehalten, nur das nicht.«
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet. Woher hast du das Bild?«
    »Das spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass ich es habe. Ich werde es Frau Durant geben und ihr auch sagen, wer dieser Kerl ist. Ich würde ihn am liebsten selbst umbringen, glaube mir. Aber das werde ich nicht tun. Ich werde mir an ihm nicht die Finger schmutzigmachen. Wir werden ihn aber nach Frankfurt locken, und dann wird die Falle zuschnappen. Er wird nie wieder einen Menschen umbringen.«
    »Daniel, bitte, sei vorsichtig. Du bist ihm nicht gewachsen, wenn er wirklich so kaltblütig ist.«
    »Jeder hat einen Schwachpunkt, und ich kenne zufällig seinen. Er entkommt uns nicht.« Er klappte den Deckel herunter und schaltete das Notebook aus. »So, und was machen wir jetzt? Wollen wir etwas essen gehen?«
    »Mir ist der Appetit vergangen. Nun da ich weiß, dass er Irina auf dem Gewissen hat …«
    »Natascha, bitte, es ist doch gut, dass wir jetzt endlich wissen, wer es war. Jetzt sind wir im Vorteil, und er hat nicht einmal den Hauch einer Ahnung. Und Frau Durant wird uns helfen. Komm, zieh dir was an, und dann gehen wir zu dem Mexikaner gleich hier um die Ecke. Irgendwie ist mir zum Feiern zumute, aber frag mich nicht, warum. Ich müsste eigentlich platzen vor Zorn, doch komischerweise fühle ich mich richtig erleichtert. Ich möchte essen und tanzen und nur noch das Leben genießen. Und zwar mit dir.«

Samstag, 15.45 Uhr
    Julia Durant war kaum eine Stunde weg gewesen. Hellmer kam in ihr Büro, und sein Gesicht drückte mehr aus, als tausend Worte es hätten tun können.
    Er setzte sich, schlug die Beine übereinander und sagte: »Peter und ich waren beim KDD. Es waren drei Kollegen bei Frau Wiesner. Zwei von ihnen sind zu Hause, ihr Dienstschluss war um zwölf, der andere könnte unter Umständen noch hier sein. Er sagt, sie hätten die Wiesner heute Nacht um genau drei Uhr zehn verhaftet, wie die Wiesner ja auch bestätigt hat. Die Anordnung kam von Steiner, der Bürodienst hatte. Warum wir nicht verständigt wurden, konnte oder wollte er uns nicht sagen. Und über den Koffer konnte oder wollte eruns erst recht keine Auskunft geben. Er meint nur, dass der Koffer im Büro abgestellt wurde, weiß aber angeblich nicht, was sich darin befunden hat. Als wir ihn gefragt haben, ob es möglich sei, dass aus dem Koffer bestimmte Dinge entfernt wurden, hat er nur gesagt, das könne natürlich sein, aber er hält es für recht unwahrscheinlich, denn in dem Fall müsste es ja jemand aus dem Präsidium sein. Wir haben ihn dann noch gefragt, wann genau unsere werten Kollegen hier losgefahren sind, nachdem die Meldung kam, woraufhin er geantwortet hat, dass dies unmittelbar nach dem Anruf gewesen sei. Sie sind auf jeden Fall sehr schnell gefahren, hat er gemeint. Und genau das Gleiche werden wir auch von den andern beiden zu hören bekommen. Und jetzt steht Aussage gegen Aussage.«
    »Habt ihr ihn darauf angesprochen, ob sie längere Zeit vor dem Haus von Ramona Wiesner gestanden haben, bevor der Zugriff erfolgte?«
    »Um Himmels willen, nein!«
    »Was meint ihr, sollten wir hier genauso vorgehen wie bei Gebhardt?«
    »Damit es noch mehr Tote gibt?«, fragte Hellmer zurück und verzog höhnisch den Mund. »Nee, danke, das mit Gebhardt hat mir gereicht. Noch mal mach ich so was nicht mit.«
    »Wie heißt der Typ vom KDD?«
    »Böhler. Wenn du Glück hast, triffst du ihn noch an.«
    »Dann werde ich ihm jetzt gleich einen kleinen Besuch abstatten

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