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Das Syndikat der Spinne

Das Syndikat der Spinne

Titel: Das Syndikat der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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kenne mich mit Bankgeschäften nicht aus. Warum interessiert Sie das so?«
    »Routine«, antwortete Durant nur. »Wie war denn das Verhältnis zwischen Ihrem Mann und seinem Bruder?«
    »Sie waren Brüder, ganz normale Brüder«, erwiderte Sophia Wiesner mit einem Mal kühl und reserviert und dennoch mit diesem Feuer in den Augen, das Durant nicht zu deuten wusste.
    »Und das Verhältnis zwischen Ihrer Familie und der Familie Ihres Schwagers?«
    »Auch normal. Aber würden Sie mir bitte endlich verraten, was Sie mit diesen Fragen bezwecken?«
    »Wir würden gerne die Hintergründe aufklären, die Ihre Schwägerin zu dieser Tat veranlasst haben …«
    »Wir haben uns seit dem Tod von Andreas um Ramona gekümmert. Sie war einige Male danach bei uns und hat sogar bei uns übernachtet. Ich kann einfach nicht begreifen, was in ihr vorgegangen ist. Ich werde es wohl auch nie begreifen. Ich hoffe nur, sie wird für den Rest ihres Lebens im Gefängnis schmoren. Was soll ich bloß ohne Thomas machen?!« Sie griff zu einem Taschentuch und tat, als würde sie sich ein paar Tränen von den Augen tupfen, obwohl Julia Durant keine Tränen sehen konnte. Sie registrierte es und packte es in eine der vielen kleinen Schubladen in ihrem Kopf.
    »Frau Wiesner, wir wollen Sie nicht unnötig aufregen, und deshalb gehen wir auch besser wieder. Vielen Dank und alles Gute. Wann soll die Beerdigung sein?«
    »Am Donnerstag. Thomas und ich haben an einem Donnerstag geheiratet. Mamma mia, siebzehn Jahre waren wir verheiratet, siebzehn wunderschöne, glückliche Jahre. Er war ein so wunderbarer Mann. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen, ich muss mich hinlegen, das ist alles zu viel für mich.«
    »Wir finden allein hinaus«, sagte die Kommissarin.
     
    »Die Frau hätte Schauspielerin werden sollen«, meinte Hellmer lapidar, als sie aus Echzell Richtung Bad Nauheim fuhren. »Wenndiese Trauer echt war, dann hänge ich sofort meinen Job an den Nagel.«
    »Ich weiß auch nicht, was ich von ihr halten soll«, sagte Durant. »Sie ist Italienerin, die haben das Theatralische besonders gut drauf, aber trotzdem … Sie spricht perfekt Deutsch, sie lebt seit mindestens siebzehn Jahren hier … Ich werde einfach nicht schlau aus ihr. Du kannst mich jetzt für verrückt erklären, doch wenn ich ganz ehrlich bin, sie kommt mir eiskalt vor. Sie trauert für die Öffentlichkeit, aber nicht, weil sie wirklich traurig ist. Meiner Meinung nach ist ihr der Tod ihres Mannes scheißegal. Ich frage mich nur, ob sie was von seinen dreckigen Geschäften gewusst hat.«
    »Die hat was gewusst, garantiert.«
    »Ich ruf mal schnell im Präsidium an, vielleicht ist unser Big Boss ja noch da. Ich will nur fragen, ob Frau Wiesner schon in der JVA ist.«
    Das Telefonat dauerte kaum eine Minute. »Sie ist gerade hingebracht worden. Lass uns doch kurz dort vorbeischauen, ich will noch was von ihr wissen.«
    »Muss das sein? Ich hatte eigentlich vor, auch irgendwann mal Feierabend zu machen. Was willst du von ihr so Dringendes wissen?«, fragte Hellmer ärgerlich.
    »Beruhig dich wieder, dauert auch nicht lange. Es betrifft Sophia Wiesner. Sie behauptet, die beiden Familien hätten ein ganz normales Verhältnis zueinander gehabt. Ramona Wiesner hingegen stellt Sophia als kalt und dominant hin. Sie hat mir gesagt, dass sie sich in ihrer Gegenwart nie wohl gefühlt hat. Das Gleiche gilt übrigens auch für Thomas Wiesner. Die beiden Brüder waren sich jahrelang spinnefeind, und dann behauptet nach dem Tod von Andreas Wiesner Thomas mit einem Mal, sie hätten in der letzten Zeit wieder zusammengefunden. Welche Version stimmt jetzt? Berger will übrigens, dass wir danach noch ins Präsidium kommen, er hat was mit uns zu besprechen. Dein Feierabend muss also so oder so noch warten.«
    »Scheiße!«, fluchte Hellmer und gab Gas.

Samstag, 18.40 Uhr
    JVA Preungesheim. Sie wiesen sich aus und füllten ein Formular aus. Ramona Wiesner wurde in den Verhörraum gebracht. Julia Durant und Frank Hellmer setzten sich Ramona Wiesner gegenüber, ein Wachmann blieb in einer Ecke stehen, die Arme vor dem Bauch verschränkt.
    »Frau Wiesner, erzählen Sie uns doch bitte noch etwas über Ihre Schwägerin. Sie haben gesagt, sie stamme aus einer der besten italienischen Familien. Was wissen Sie über diese Familie?«
    Ramona Wiesner sah die Kommissarin erstaunt an und fragte zurück: »Habe ich Ihnen das noch nicht erzählt?«
    »Nein, nicht dass ich wüsste.«
    Sie legte die Finger

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