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Das Syndikat der Spinne

Das Syndikat der Spinne

Titel: Das Syndikat der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Hausdurchsuchung durchgeführt. Ist dabei irgendetwas gefunden worden?«
    Müller kam zurück und fragte stirnrunzelnd: »Meinen Sie etwas Spezielles?«
    »Ganz allgemein …«
    »Nein, nicht dass ich wüsste. Allerdings bin ich selbst erst am Mittag davon in Kenntnis gesetzt worden, was mich schon sehr verwundert hat. Und genauso verwundert war ich, und das habe ich vorhin schon Herrn Berger gesagt, dass Ihre Abteilung nicht hinzugezogen wurde. Was meinen Sie denn, wonach gesucht wurde?«
    »Das möchte ich auch zu gerne wissen. Küchler hält sich jedenfalls sehr bedeckt, und das gibt mir zu denken.«
    »Inwiefern? Glauben Sie etwa, dass Küchler …«
    Durant machte eine abwehrende Handbewegung und unterbrach ihn: »Im Augenblick glaube ich noch überhaupt nichts. Ich werde nur das Gefühl nicht los, dass man bestimmte Leute für die Durchsuchung ausgewählt und uns bewusst außen vor gelassen hat. Kommt Ihnen das alles nicht auch spanisch vor? Der Aktenkoffer von Wiesner, der letzte Nacht beschlagnahmt wurde, scheint bestimmten Personen besonders wichtig gewesen zu sein, sonst würden einige Dinge nicht fehlen.«
    »Damit haben Sie wohl Recht. Von unserer Abteilung waren jedenfalls drei dabei, zwei kamen, so weit mir bekannt ist, vom LKA.«
    »Sie machen Spaß, oder?«, entfuhr es Durant. »Was hat das LKA mit der Hausdurchsuchung bei Wiesner zu tun? Kann mir das mal bitte einer erklären?«
    »Fragen Sie Küchler oder von mir aus auch Blumenthal, einer von den beiden wird’s schon wissen. Aber ich glaube kaum, dass Sie eine Antwort darauf bekommen werden.«
    »Heute Nachmittag hat Küchler gesagt, nur das OK würde die Hausdurchsuchung vornehmen. Hat sich sonst irgendwer vom LKA schon bei Ihnen gemeldet?«
    »Nein, bis jetzt nicht.«
    »Und Ihre Leute, was haben die gesagt?«
    »Es wurde angeblich nichts gefunden.«
    »Wissen Sie, wie die Aufteilung war? Ich meine, wer wo gesucht hat?«
    »Das weiß ich nicht, aber ich kann es in Erfahrung bringen.Sie machen mich richtig neugierig, Frau Durant. Was ist Ihre Vermutung?«
    »Wenn ich Ihnen die sagen würde, würden Sie mich für verrückt erklären, und deshalb behalte ich es lieber für mich.«
    »Wie Sie wollen. Schönen Abend noch.« Müller verabschiedete sich endgültig und ging nach draußen.
    »Und«, sagte Berger, »immer noch Zweifel, was Müller angeht?«
    »Nein«, erwiderte Durant. »Aber nach Gebhardt hatte ich so ziemlich jeden im Verdacht, korrupt zu sein.« Sie machte eine Pause, kaute auf der Unterlippe und sah Berger an, als würde sie sich von ihm Hilfe erhoffen. »Wir schaffen’s, nicht?«
    »Wollen Sie jetzt eine Bestätigung von mir?«, fragte Berger mit hochgezogenen Augenbrauen, wobei ein kaum merkliches Lächeln seine Lippen umspielte. »Sie haben doch bisher immer alles geschafft, was Sie sich in den Kopf gesetzt haben. Da ist das ja wohl ein Klacks dagegen.«
    »Ein Klacks«, sagte sie und seufzte auf. »Wenn Sie meinen. Mir stößt nur das mit dem LKA ziemlich sauer auf. Was hat Küchler vor? Will er uns reinlegen oder nur die Wiesner? Glaubt der eigentlich, wir sind total bescheuert?!«
    »Jetzt beruhigen Sie sich, vielleicht gibt es für alles eine ganz simple Erklärung«, antwortete Berger.
    »Es fällt mir schwer, mich zu beruhigen. Trotzdem, ich werd’s versuchen. Ist noch irgendwas, oder können wir jetzt auch nach Hause gehen und die Beine hochlegen?«
    »Sehen Sie bloß zu, dass Sie hier rauskommen. Ich habe noch eine Kleinigkeit zu erledigen.«
    Durant blickte ihn neugierig an. »Höre ich da einen Unterton aus Ihrer Stimme? Was haben Sie denn noch zu erledigen? Oder ist das streng geheim?«
    »Ich habe von Herrn Kullmer erfahren, dass Sie vorhin beim KDD waren, wovon Sie mir natürlich wieder einmal nichts erzählt haben. Ich will mal mit Steiner sprechen. Möchte nur zu gerne wissen, wer seine Finger in diesen verdammten Koffer gesteckt hat.«
    »Viel Spaß dabei«, sagte Durant und nickte Berger zu. »Ich bin weg. Zwölf Stunden Stress pur reichen mir.«
    Auf dem Weg zu ihren Autos sagte Hellmer: »Ich traue Müller. Er ist außer uns bis jetzt der Einzige, der von der Aktion weiß, und könnte sich gar nicht erlauben, etwas nach außen dringen zu lassen.«
    »Hm, das Gleiche denke ich auch. Aber weißt du was, ich möchte heute nicht mehr über diese Sache reden. Und morgen bringen mich keine zehn Pferde ins Präsidium. Irgendwann brauch ich auch mal ’ne Pause. Bis dann und grüß Nadine von mir.«

Samstag, 20.10

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