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Das Syndikat der Spinne

Das Syndikat der Spinne

Titel: Das Syndikat der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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gemeinsam können wir es schaffen. Um es auf den Punktzu bringen, gibt es irgendetwas, was ich noch nicht weiß, was uns aber helfen könnte, diesen kriminellen Dreck aus unserer Stadt oder sogar unserem Land zu vertreiben?«
    Sie hatte diese Worte so ähnlich schon einmal gehört – von Blumenthal auf einer Pressekonferenz.
    »Ich weiß nicht, was Sie wissen, aber vielleicht könnten Sie deutlicher werden?«
    »Entschuldigen Sie. Lassen Sie es mich so ausdrücken: Wir haben einige Kontaktpersonen in der Szene, die uns hier und da mit Informationen füttern. Aber leider kommen wir damit bisher nicht viel weiter. Wir brauchen jemanden, der über mehr als nur Basiswissen verfügt. Kleine Drogendealer oder Menschenhändler bringen uns nicht weiter. Sie sind Befehlsempfänger, nicht mehr und nicht weniger.
    Sollten Sie oder einer Ihrer Kollegen jedoch jemanden kennen, der uns zu den großen Bossen führen kann, oder jemanden kennen lernen, so lassen Sie mich das wissen. Der- beziehungsweise diejenige würde selbstverständlich unter Polizeischutz gestellt und von Beamten bewacht, die mein volles Vertrauen genießen. Was ist zum Beispiel mit den Männern und Frauen, die Montagnacht verhaftet wurden? Ist Ihrer Ansicht nach über die etwas zu machen? Ich meine, Sie haben doch auch Verhöre durchgeführt.«
    »Natürlich haben wir die Leute verhört. Aber Hintermänner … Nein. Da scheint alles derart straff durchorganisiert zu sein, dass selbst Schneider oder sein Kompagnon Kurz, der ja wie vom Erdboden verschluckt ist, nicht wissen, wer ganz oben sitzt. Sie können sich die Protokolle ja mal durchlesen.«
    »Das habe ich bereits zum Teil getan, aber … Sie werden wohl Recht haben, an die, die an der Spitze stehen, kommt man nicht ran. Schade. Tut mir Leid, wenn ich Ihre Zeit unnötig in Anspruch genommen habe. Ich habe mich da wohl in eine verrückte Idee verrannt.«
    Julia Durant überlegte, sah Küchler prüfend an und sagte schließlich: »Ich hätte doch gerne ein Glas Wasser.«
    Küchler stand auf, holte ein Glas Wasser und stellte es vor die Kommissarin. »Bitte schön.«
    Sie trank einen Schluck und dachte dabei an Laskin und Natascha. Sie erinnerte sich an ihr Gespräch mit ihm und daran, dass er sagte, wenn es einen Staatsanwalt oder Richter gäbe, dem sie bedingungslos vertraue, dann … Sie musste es einfach wagen, auch wenn ihr nicht ganz geheuer dabei war. Doch Küchler zeigte seit Montagnacht ein Gesicht, das ihn in einem völlig anderen Licht dastehen ließ.
    »In Ordnung, Dr. Küchler«, sagte sie und stellte das Glas auf den Tisch. »Bei den Verhören ist in der Tat nichts herausgekommen, was von großer Bedeutung für Sie sein könnte. Aber ich habe jemanden an der Hand, der Ihnen unter Umständen weiterhelfen kann. Er stellt natürlich Bedingungen, die ich ihm auch zugesichert habe. Er will nicht als Verbrecher behandelt werden, er verlangt eine neue Identität und möchte sich danach eine neue Existenz aufbauen.«
    »Interessant.« Küchler nickte anerkennend. »Und wie sind Sie an denjenigen rangekommen?«
    »Nennen wir es Zufall. Er kennt auf jeden Fall Namen.«
    »Zufall?«, fragte Küchler zweifelnd. »Hat er etwas mit unseren aktuellen Fällen zu tun? Ich meine, ist er in irgendeiner Form direkt oder indirekt involviert?«
    »Indirekt.«
    »Ich sehe schon, Sie trauen mir nicht ganz, aber das kann ich Ihnen nicht verdenken, ich wäre an Ihrer Stelle vermutlich ebenso vorsichtig, nach dem, was in den letzten Tagen so passiert ist. Dennoch möchte ich Sie fragen, ich meine, glauben Sie, er würde mit mir sprechen? Andersrum gesagt, könnten Sie ein Treffen zwischen ihm und mir arrangieren?«
    »Er stellt Bedingungen.«
    »Was für welche? Ich bin zu Konzessionen bereit.«
    »Eine Bedingung ist, dass er nicht vor Gericht gestellt wird. Ich habe mich sehr ausführlich mit ihm unterhalten und weiß, dass er nicht freiwillig in diese Organisation eingetreten ist, bei der es sichnach außen hin um ein äußerst seriöses und angesehenes Unternehmen handelt.«
    »Sie sprechen in Rätseln. Aber gut, um was für eine Organisation handelt es sich, und um was für Geschäfte geht es dabei?«
    »Es ist ein riesiges, global operierendes Unternehmen, genauer gesagt die Sientek AG …«
    »Bitte was, die
Sientek AG
? Sie nehmen mich jetzt nicht auf den Arm, oder?«, fragte Küchler zweifelnd und neigte den Kopf ein wenig zur Seite.
    »Nein, ich nehme Sie nicht auf den Arm, ganz im Gegenteil. Und die Geschäfte

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