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Das Syndikat der Spinne

Das Syndikat der Spinne

Titel: Das Syndikat der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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ersten Moment an spanisch vor?«
    Christine Güttler stammelte mit rotem Kopf: »Nnnnein, wir haben zumindest keinen gefunden. Könnte ja sein, dass sie doch mit jemandem zusammen wohnt und …«
    »Und wenn?! Sagt mal, was wird hier eigentlich noch alles übersehen?! Allmählich hab ich die Schnauze voll. Jeder normale Mensch, der sein Haus oder seine Wohnung verlässt, hat einen Schlüssel dabei. Und die Puschkin hatte keinen!«, stieß sie wütend hervor. »Das ist doch eine verdammte Scheiße! Hier«, sie holte ihren Schlüssel aus der Tasche und knallte ihn auf den Tisch, »das ist meiner! Und jeder von euch hat seinen Schlüssel bei sich. Und ausgerechnetdie Puschkin soll keinen dabeigehabt haben?! Ich verlange, dass jeder ab sofort auch auf das kleinste Detail achtet, und wenn es euch auch noch so unbedeutend erscheint! Ansonsten werde ich sehr, sehr ungemütlich. Inzwischen muss jeder hier gemerkt haben, dass die Sache gewaltig zum Himmel stinkt. Und ich wette, dass irgendwer schon in der Wohnung war, um bestimmte Beweise zu vernichten. Hatte sie eine Handtasche dabei?«
    »Ja«, antwortete Güttler zögernd.
    »Und, was war drin?«
    »Schminksachen und so weiter.«
    »Was und so weiter? Bitte, ich will dir nicht alles aus der Nase ziehen müssen.«
    »Ihr Ausweis, Make-up, Taschentücher, ich müsste noch mal genau in der Liste nachsehen …«
    »Dann tu das bitte, und zwar sofort.«
    »Frau Durant …«, sagte Berger, doch sie schnitt ihm mit einer unwirschen Handbewegung das Wort ab.
    »Herr Berger, ich tue meine Arbeit, so gut ich kann, und das Gleiche erwarte ich von allen andern auch. Wenn ich die Ermittlungen leite, verlange ich von meinem Team vollen Einsatz. Ansonsten können wir das alles hier vergessen und ein Kaffeekränzchen draus machen.« Sie holte tief Luft, sah in die Runde und fuhr mit gedämpfter Stimme fort: »Okay, Hellmer und ich fahren nachher auf dem Rückweg von Wiesner bei der Puschkin vorbei. Wenn nicht anders, lassen wir die Tür vom Schlüsseldienst aufmachen. Ich will wissen, wie die werte Dame so gelebt hat. Sonst noch was?«
    Güttler und Wilhelm schüttelten die Köpfe. »Im Augenblick nicht. Aber wir bleiben dran.«
    »Gut, dann hören wir uns doch mal an, was Wiesners Bruder so zu sagen hat. Vielleicht war Andreas Wiesner ja gar nicht das Unschuldslamm, als das seine Frau ihn hinstellt oder als das sie ihn gerne gesehen hat. Ich klingle bei ihm durch, ich hab nämlich keine Lust, den weiten Weg umsonst zu machen.« Sie holte den Zettel ausder Tasche, auf dem die Telefonnummer und die Adresse standen, hob den Hörer ab und tippte die Nummer ein.
    »Ja, bitte?« Eine weibliche Stimme mit einem südländischen Akzent meldete sich.
    »Hier Durant, Kripo Frankfurt. Spreche ich mit Frau Wiesner?«
    »Ja.«
    »Wir würden uns gerne kurz mit Ihnen und Ihrem Mann unterhalten. Ich brauche Ihnen ja nicht zu erklären, um was es geht.«
    »Warten Sie bitte, ich hole meinen Mann ans Telefon.«
    Es dauerte eine Weile, bis Julia Durant Schritte näher kommen hörte.
    »Wiesner.«
    »Herr Wiesner, Ihre Frau hat Ihnen sicher schon gesagt, worum es geht. Könnten wir gleich mal für ein paar Minuten vorbeikommen? Wir wären so in einer halben bis drei viertel Stunde da.«
    »Nun, eigentlich muss ich in die Bank, doch wenn es nicht zu lange dauert …«
    »Höchstens zwanzig Minuten.«
    »Ich sage Ihnen aber gleich, um elf habe ich einen dringenden Termin.«
    »Bis dahin sind wir längst fertig. Wir machen uns sofort auf den Weg.«
    Sie legte auf, nickte Hellmer zu, nahm ihre Tasche und wollte gerade den Raum verlassen, als Bergers Stimme sie zurückhielt.
    »Übrigens, Küchler wünscht, dass dieser Fall so diskret wie möglich behandelt wird.«
    »Wieso Küchler? Was hat der denn damit zu tun?«, fragte Durant und kam zurück.
    »Ich musste doch gestern dem Staatsanwalt sagen, dass wir es hier nicht mit Selbstmord, sondern mit Mord zu tun haben.«
    »Sie haben es dem Staatsanwalt gesagt, aber der Oberstaatsanwalt hat sich danach mit Ihnen in Verbindung gesetzt. Merkwürdig, oder?«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Nichts weiter. Ehrlich«, antwortete sie mit unschuldiger Miene.
    »Ich weiß zwar nicht, was jetzt schon wieder in Ihrem hübschen Kopf vorgeht, aber um Sie zu beruhigen, Küchler meint nur, dass er Wiesner ganz gut kannte, weil er einige Male Schmuck für seine Frau bei ihm gekauft hat, das ist alles. Es scheint ihm ziemlich an die Nieren gegangen zu sein.«
    »Wenn das so

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