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Das Syndikat der Spinne

Das Syndikat der Spinne

Titel: Das Syndikat der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Hand zum Schwur und legte sie auf die linke Brust.
    »Schon gut, ich glaube Ihnen. Sagen Sie, hat Irina getrunken?«
    Natascha lachte verständnislos auf und schüttelte den Kopf. »Irina?! Nein. Wir haben ab und zu mal ein Glas Wein getrunken oder ein Bier, aber wenn Sie meinen, ob sie regelmäßig … Sie brauchte keinen Alkohol, um das Leben zu genießen. Und ich auch nicht. Außerdem mögen es die wenigsten Kunden, wenn wir nach Alkohol riechen.«
    »Sie hatte aber über zwei Promille im Blut, als man sie fand.«
    »Dann muss es ihr jemand mit Gewalt eingeflößt haben, eine andere Erklärung habe ich nicht.«
    »Würden Sie uns wohl einen Gefallen tun und Herrn Laskin anrufen und ihn bitten, nach Frankfurt zu kommen? Nennen Sie ihm aber noch nicht den wahren Grund. Sagen Sie ihm von mir aus, dasses Irina nicht besonders gut geht und sie ihn dringend sehen möchte. Würden Sie das für uns tun?«
    Natascha ging wortlos zum Telefon und tippte eine Nummer ein. Sie hatte sich erstaunlich gut in der Gewalt, als Daniel sich meldete.
    »Hi, Daniel, hier ist Natascha. Du hast ein paarmal bei uns angerufen … Ja, ich weiß, aber Irina geht es nicht gut. Könntest du so schnell wie möglich herkommen? … Morgen Abend erst? Was ist mit heute? Du brauchst doch höchstens anderthalb Stunden … Sie will dich sehen … Ja, sie ist krank und kann im Augenblick nicht ans Telefon kommen. Bitte! … Nicht am Telefon, okay? … Danke, dann bis nachher.«
    Sie legte auf, stellte sich ans Fenster und sah hinaus. »Er wird gegen acht hier sein. Und dann? Ich habe ihn angelogen, und Daniel wird sehr wütend sein.«
    »Dann werden wir ihm die Wahrheit sagen. Wir müssen alles über Ihre Freundin wissen. Seit wann kannten sich die beiden?«
    »Fast so lange, wie wir hier sind.« Sie faltete die Hände, den Blick zu Boden gerichtet. »Ich kann es noch immer nicht fassen. Es ist auf einmal alles so leer. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.«
    »Sie haben keinen Freund?«
    »Ich habe Freunde, ich habe Bekannte, aber einen festen Freund habe ich nicht. Nur jemanden, der dann und wann nach Frankfurt kommt, mir Blumen schenkt und mir sagt, wie sehr er mich liebt. Wir verbringen die Nacht miteinander, frühstücken, und schon ist er wieder weg. Dann dauert es drei oder vier Wochen, bis er sich erneut meldet. Manchmal macht er mir teure Geschenke, aber was sind schon Geschenke?! Von mir aus kann er bleiben, wo der Pfeffer wächst … Wissen Sie, Irina und ich sind zusammen groß geworden, unsere Eltern sind befreundet … Es ist, als ob man einen Teil von mir abgeschnitten hat. Und doch muss das Leben weitergehen. Aber ich will, dass Sie dieses Dreckschwein finden. Und sollte ich ihn vor Ihnen finden, dann Gnade ihm Gott. Ich bringe ihn mit meinen eigenen Händen um.«
    »Frau Olpitz, ich meine natürlich Natascha, wir haben es vermutlichmit einem Auftragskiller zu tun, und mit solchen Typen ist nicht zu spaßen. Sie hätten keine Chance. Überlassen Sie uns die Arbeit, wir werden ihn kriegen, das garantiere ich.«
    »Hoffentlich«, sagte Natascha mit einem müden Lächeln.
    »Wir fahren jetzt zurück ins Präsidium und sind so gegen sieben wieder hier. Ist Ihnen das recht?«, sagte Durant und erhob sich zusammen mit Hellmer.
    »Ich bin zu Hause. Bis nachher.«
    Nachdem die Kommissare die Wohnung verlassen hatten, ging Natascha in Irinas Zimmer, legte sich aufs Bett, nahm ihr Kopfkissen und presste es fest auf ihr Gesicht. Sie weinte hemmungslos.

Dienstag, 15.15 Uhr
    Auf dem Weg ins Präsidium schwiegen sie. Julia Durant sah aus dem Fenster, während Hellmer eine Zigarette rauchte. Die Hitze, die sich zwischen den Häuserschluchten staute und sich wie eine riesige Glocke über die Stadt gelegt hatte, machte selbst das Denken schwer, auch wenn die Klimaanlage im Auto eingeschaltet war. Ein großes Thermometer an einer Hauswand zeigte fünfunddreißig Grad im Schatten. Alle Aktivitäten schienen auf ein Minimum reduziert, obgleich die Radiomoderatoren immer wieder sagten, wie schön dieses Wetter doch sei. Arschlöcher, dachte Durant, ihr könnt ja auch den ganzen Tag im klimatisierten Studio zubringen. Sie fuhren auf den Präsidiumshof und fanden einen Parkplatz im Schatten.
    Berger saß schweißüberströmt hinter seinem Schreibtisch, unter seinen Achseln hatten sich riesige Flecken gebildet. Die Luft war zum Schneiden dick.
    »Mein Gott«, stöhnte Durant und setzte sich, »das ist ja kaum auszuhalten hier drin.«
    »Wem sagen Sie

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