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Das Syndikat

Das Syndikat

Titel: Das Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Ray
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jetzt konnte er nichts mehr daran ändern.
    »Das ist nicht unser Problem, kapiert?«, sagte Tiger.
    Was für ein mieses Arschloch!, dachte Gaddafi.
    »Nee, wirklich nicht!«, sagte Gilles. »Mann, wir sind gleich mit allem fertig, jetzt mach mal keine Probleme, wo gar keine sind!«
    »Genau«, sagte Tiger, »jetzt mach dir mal nicht in die Hose, Gaddafi, klar? Wir machen es wie abgesprochen. Wir liefern die Kleine ab, kassieren unsere Kohle und die Tickets und verschwinden wieder. Ganz entspannt und easy.«
    Gilles warf ihm im Rückspiegel einen ernsten Blick zu. »Und du hältst dich auch dran.«
    Als wäre die Welt innerhalb von Sekunden eine andere geworden, kam es Gaddafi vor, der begriff, dass er nicht mehr dazugehören wollte, dass sich etwas verschoben hatte in seinem Denken und Fühlen.
    »Es war nicht abgesprochen.«
    »Na und, dafür hat er uns ja noch was draufgelegt. Mann, du bist ein echtes Weichei, Gaddafi.« Tiger schüttelte den Kopf, während Gilles ihn im Rückspiegel prüfend ansah.
    Der Wagen fuhr durch eine Unterführung, Gaddafi kannte sich nicht aus. Blicke sagen mehr als Worte, das wusste er, das stimmte, und da wurde ihm klar, dass er handeln musste. Er würde ein bisschen Schuld abtragen, ein bisschen ...
    Mit einer Hand drückte er das Mädchen nach unten und mit der anderen zog er seine Waffe. Blitzschnell. Aber Tiger war schneller. Gaddafi fühlte nur noch, wie etwas in seinen Kopf eindrang. Es tat nicht weh, es war nur ein furchtbarer Schlag, der ihn nach hinten an die Kopfstütze schleuderte. Den Aufprall spürte er schon nicht mehr.

76
    »Was heißt das, ich soll im Hotel bleiben?«, fragte Darlene ins Telefon. Um ihren Kopf hatte sie einen Handtuchturban geschlungen, und unter dem Hotelbademantel war sie nackt. Ich bin glücklich, sagte sie sich. Doch irgendetwas stimmte nicht mehr. Innerhalb von Sekunden war dieses Glücksgefühl blankem Entsetzen gewichen.
    Entspannt, erholt von Bad und einem kurzen, aber tiefen Schlaf, war sie aufgestanden, hatte nichtsahnend die Tür des Schlafzimmers geöffnet, und sofort waren Eric und Sara von der Couch hochgeschossen.
    »Wir hatten Anweisung, Sie nicht zu stören«, hatte Sara gesagt, ihr Gesicht war erschreckend blass gewesen. Und Eric hatte ihr das Telefon gereicht. »Der Präsident.«
    »Syd, warum kannst du mir nicht einfach sagen, was los ist?«, fragte sie. Sie begriff nicht, warum er so herumdruckste. Das war doch sonst nicht seine Art. »Warum soll ich das Hotel nicht verlassen?«
    »Bitte, Darlene, reg dich nicht auf«, hörte sie ihn in seiner typischen beschwichtigenden Art sagen, die sie sonst so schätzte, die sie aber jetzt vollkommen unpassend fand. »Es wird gleich jemand kommen und dir alles erklären.«
    »Was? Was gibt es denn da zu erklären? Und warum erklärst du es mir nicht selbst? Ich wollte von Anfang an nicht nach Europa! Und dann auch noch mit Silva!«
    »Wo ist sie?«
    »Im Schlafzimmer, sie sieht sich einen Film an.«
    »Bitte ... Darlene! Ich bitte dich, bleib ruhig. Du wirst es verstehen. Ich konnte nicht anders.«
    » Was soll ich verstehen? Wovon redest du?«
    »Darlene, bitte! Ich ... ich bin unter Druck ... Ich sehe keine andere Möglichkeit ... Bitte, stell jetzt keine Fragen. Man wird dir alles erklären. Du musst mir vertrauen, Darlene, bitte, es wird alles gut werden.«
    »Syd! Wirst du bedroht? Ist jemand bei dir?« Sie fragte, obwohl sie wusste, dass, wenn es tatsächlich der Fall wäre, Syd es bestimmt nicht sagen durfte – oder vielleicht auch nicht sagen wollte, um sie nicht noch mehr zu beunruhigen.
    »Darlene, vertrau mir, tu jetzt einfach, was man dir sagt. Und ... Ich liebe dich.«
    Aufgelegt. Er hatte tatsächlich aufgelegt!
    In dem Augenblick klopfte es. Sie nickte, und Sara öffnete die Tür.
    »M’am? Der Präsident schickt mich«, sagte der Mann. »CIA.« Er klappte seinen Ausweis auf, doch sie sah nicht hin. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, im Kopf die Gründe durchzugehen, warum Syd so geheimnisvoll tat.
    In diesem Augenblick merkte sie, dass sie noch im Bademantel war. »Bitte warten Sie draußen, ich möchte mich erst anziehen.«
    Der Agent, wahrscheinlich gerade mal dreißig, zögerte.
    Eric wandte sich zu ihm, fast schob er ihn hinaus. »Bitte, Sir.«
    Irgendetwas war passiert, und sie wusste nicht, was. Das machte sie unruhig. Sehr unruhig. Während sie sich eilig anzog und rasch ihr Haar föhnte, ging sie alle Möglichkeiten durch, die ihr einfielen. Jemand hatte ein

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