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Das Syndikat

Das Syndikat

Titel: Das Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Ray
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hochspringen, schließlich Seilspringen. Wieder war sie entsetzt über die ungeübte Motorik der Kinder, obwohl sie inzwischen daran gewöhnt sein müsste, nach anderthalb Jahren Einsatz gegen Fettleibigkeit und Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen. Run and Jump war inzwischen landesweit zu einem Schlagwort geworden, und dank ihrer brillanten Fähigkeit, Spenden zu sammeln und Sponsoren zu gewinnen, hatten sich zwei große Sportfirmen in das Programm eingeklinkt, indem sie Wettkämpfe unterstützten und Sportschuhe verlosten.
    Sie glaubte noch immer fest daran, etwas verändern zu können, wenn sie nur lange und hartnäckig genug dafür arbeitete. Und das tat sie. Die Tour durch die Bundesstaaten hatte sie inzwischen nach L. A. geführt, erst übermorgen würde sie wieder in Washington sein. Wie diese Kinder sie bewunderten und anstrahlten! Sie konnte sich sicher sein, dass sie einen tiefen Eindruck hinterlassen hatte, der vielleicht wenigstens bei einem einzigen Kind etwas verändern würde, so wie damals bei ihr, als sie aufgrund ihrer glänzenden Schulleistungen fürs Stipendium ausgewählt worden war, was ihr die Türen zu einem ganz anderen Leben aufgestoßen hatte.
    Sie machte die letzten Seilsprünge und sagte dann mit überschwänglicher Freude in der Stimme:
    »Super, das habt ihr wirklich super gemacht! Das war ein tolles Training mit euch! Macht weiter, ja? Das müsst ihr mir versprechen. Ich komme nämlich wieder zum Trainieren, und dann seid ihr noch viel besser als heute. Versprochen?« Sie setzte ihr strahlendes Lächeln auf und ließ ihren Blick über die schwitzenden und vor Anstrengung schnaufenden Kinder gleiten.
    Die Kinder nickten, die Lehrer bedankten sich, sie sagte noch einige Worte zum Abschied, worauf die Kinder und die Lehrer applaudierten, dann ging sie winkend hinaus, folgte ihren zwei Bodyguards, Ryan und Toni, durch den schmalen Gang, vorbei an den Umkleideräumen, nach draußen in den Hof, wo die zwei schwarzen Chrysler-Limousinen mit laufendem Motor warteten.
    »Chuck Leek ist drin«, sagte Ryan noch und hielt ihr die Tür auf.
    Der angenehme Geruch von Lederpolstern stieg ihr in die Nase, vermischt mit dem altmodischen Rasierwasser von Chuck Leek, einem der persönlichen Berater ihres Mannes. Sie gab sich Mühe, ihn zu mögen, Syd zuliebe, weil er behauptete, Chuck sei immens wichtig, weil er seine Augen und Ohren überall habe. Und weil er drei Millionen Spendengelder für den Wahlkampf aufgetrieben hatte, fügte sie für sich hinzu. Chuck Leek, was hatte der in L. A. zu tun?
    »Entschuldige, Darlene, dass ich unangekündigt bei dir auftauche, aber dein Terminplan ist ziemlich voll.« Er lächelte sie an, eine von ihren gekühlten Perrier-Flaschen in der Hand. »Kein amerikanisches? Lass das nur nicht die Presse sehen, da haben die wieder was.« Er stöhnte. Wie immer wirkte er gehetzt, sein rötliches Gesicht ließ einen baldigen Herzinfarkt befürchten. Er gehörte zu den Menschen, die glauben, ständig alles unter Kontrolle halten zu müssen. Deshalb ist er gut für uns, antwortete Syd jedes Mal, wenn sie ihn auf Chuck ansprach. Er schützt uns. Trotzdem mochte sie ihn nicht besonders. Sie fragte sich oft, woran das lag. Doch nicht etwa daran, dass er sie an den fetten weißen Polizisten erinnerte, der sie vor inzwischen mehr als zwanzig Jahren an den Haaren aus dem Auto gezerrt hatte, weil sie bei einer Verkehrskontrolle nicht schnell genug ausgestiegen war?
    Höflichkeitshalber lächelte sie. »Warum hast du nicht mitgeturnt, Chuck?«
    Er lachte gutgelaunt und sah auf seinen Bauch, der sich, wie sie fand, noch schwerer als früher über den Hosenbund wölbte. Sie erschauerte, als ihr Blick auf seine aufdringlich gemusterte Streifenkrawatte fiel.
    »Auch eins?«, fragte er.
    Sie nickte, und er reichte ihr eine Flasche aus dem Kühlschrank.
    Während sie trank, stellte sie fest, dass der Fahrer die Trennscheibe zwischen sich und dem hinteren Teil des Wagens hochgefahren hatte. Ryan stieg auf der Beifahrerseite ein, und der Wagen setzte sich in Bewegung. In einer halben Stunde musste sie in der nächsten Schule sein.
    »Da du beim Seilspringen nicht mitgemacht hast, nehme ich mal an, du kommst wegen etwas anderem«, sagte sie und gab sich Mühe, neutral zu klingen.
    »Ja«, sagte er und lächelte wieder, während er mit seinen fleischigen Fingern seine Flasche wieder zuschraubte. »Syd schickt mich, aber ich musste sowieso was in L. A. erledigen.«
    »Aha?« Syd besprach

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