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Das Tagebuch der Eleanor Druse

Das Tagebuch der Eleanor Druse

Titel: Das Tagebuch der Eleanor Druse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Lieblingshonig aus dem Bioladen in unserer Straße mit. War das nicht aufmerksam von ihm? Ich gab mir wirklich Mühe, mich über den Honig zu freuen und nicht ständig daran zu denken, dass ich ihn gebeten hatte, so viel wie möglich über den Brand herauszufinden, der in meiner Kindheit das alte Kingdom Hospital in Schutt und Asche gelegt hatte. Ich hatte Bobby erklärt, dass ich mehr über diesen Brand wissen müsste, um Madeline Krugers rätselhaften Abschiedsbrief besser verstehen zu können. Das kleine Mädchen, das uns gerettet hat, irrt noch immer umher Das Feuer konnte ihm nichts anhaben, hatte sie mir in der Nacht ihres Todes geschrieben.
    Aber ich hatte Bobby nicht nur gebeten, Erkundigungen einzuziehen, ich hatte ihm auch konkrete Vorschläge gemacht, wie und wo er etwas über den Brand und das kleine Mädchen herausfinden konnte, die darin fast umgekommen wären. So kannte ich zum Beispiel als emeritierte Professorin des Faust College die dortige Bibliothekarin, Judy Harris, sehr gut und wusste, dass sie liebend gerne für mich Material über den Brand des alten Krankenhauses heraussuchen würde. Und dann gab es in Lewiston auch noch die Zeitung Sun Journal. Wie lange reichte deren Archiv wohl zurück? Und irgendwie musste man doch auch noch an die alten Ausgaben der inzwischen eingestellten Daily Sun herankommen können.
    Hatte Bobby in die eine oder andere Richtung Nachforschungen angestellt? Hatte er mir auch nur ein einziges Blatt Papier mitgebracht, das seine Recherchen belegte? Nein.
    Seine Nachforschungen über den Brand haben ganze fünf Minuten seiner Zeit in Anspruch genommen. In der Kaffeepause ist er in die Krankenhausbibliothek gegangen und hat Benjamin Bates, den dortigen Bibliothekar, gefragt, ob er etwas über den Brand des alten Krankenhauses wüsste. Das war alles. Die Frustrationen des Elterndaseins hörten tatsächlich nie auf! Ich hatte den Jungen beauftragt, alles, was er nur konnte, über den Brand herauszufinden, und was tat er?
    Er kam zurück nach Boston und berichtete mir Folgendes:
    »Mom, das Kingdom ist am 2. November 1939 abgebrannt. Bei dem Feuer sind keine kleinen Mädchen ums Leben gekommen. Nur zwei Menschen starben: ein alter Arzt und ein Junge.«
    »Genau dieses Datum stand auch auf Madelines Brief, den sie mir am Tag ihres Todes im Krankenhaus geschrieben hat, Bobby! Der zweite November ist Allerseelen und außerdem mein Geburtstag! Wie ist das Feuer denn ausgebrochen, Bobby? Und die Namen? Weißt du, wie sie hießen?«
    Er sah mich ausdruckslos an.
    »Woher soll ich das denn wissen, Mom? Und was für Namen meinst du?« 
    »Die des Arztes und des kleinen Jungen, die bei dem Brand ums Leben kamen.«
    »Jetzt hör aber auf, Mom! Wozu brauchst du denn ihre Namen? Das Ganze ist sechzig Jahre her. Mr. Bates hat gesagt, dass dieser Arzt irgendwelche psycho-chirurgischen Eingriffe gemacht hat. Und er soll eine Koryphäe auf dem Gebiet der Schmerzforschung gewesen sein.«
    »Der Schmerzraum«, sagte ich, ohne zu wissen, weshalb oder wo ich das Wort gehört hatte. Es kam mir einfach von selbst über die Lippen. Es war wie der vertraut klingende Name einer Person, an deren Gesicht man sich ebenso wenig erinnern kann wie an die Umstände, unter denen man mit ihr in Berührung gekommen war. Aber das war eine ganz normale Alterserscheinung. Jemand fragt einen, ob man einen Bob Miller kenne. Der Name sagt einem etwas, aber das ist auch schon alles. Vor fünfzig oder sechzig Jahren wusste man noch genau, wer Bob Miller war, und hatte sein Gesicht sofort vor Augen. Die Namen seiner Kinder fielen einem ebenso ein wie die seiner Lieblingsautoren und die Titel seiner Lieblingsfilme.
    Und jetzt ist von alledem nichts mehr übrig außer der Tatsache, dass einem der Name Bob Miller irgendwie bekannt vorkommt.
    »Sagt dir der Begriff ›Schmerzraum‹ etwas?«
    »Nein, Mom.«
    »Der Schmerzraum.«
    Wieder hatte ich das Gefühl, als ob ich mich in einem dunklen Flur an einer Wand entlangtastete und nach einem Spalt suchte, einem Sehschlitz, einer Tür oder irgendeinem anderen Durchgang.
    »TRANSPORT ITALIEN LOKOMOTIVE …«, sagte ich.
    Bobby starrte mich mit offenem Mund an, als verstünde er nur Bahnhof.
    »Was soll das, Mom? Was redest du da?« 
    »Keine Ahnung«, gestand ich. »Es ist wie mit dem Schmerzraum. Es ist mir einfach so über die Lippen gekommen. Sinnloses Geplapper, Bobby. Mach dir nichts draus.«
    »Wer will schon Lokomotiven nach Italien transportieren?
    Mom, wenn du

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