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Das Tal Bd. 7 - Die Jagd

Das Tal Bd. 7 - Die Jagd

Titel: Das Tal Bd. 7 - Die Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krystyna Kuhn
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möglichen Wesen begegnen. Von Riesenkäfern bis hin zu singenden Mäusen. Schatten sind da die harmloseste Variante.« Ich sage das so locker wie möglich, aber gleichzeitig fühle ich wieder diese Scheißangst.
    »Vergiss Mr Shadow«, meint Chris und verzieht sein Gesicht zu einem ironischen Grinsen, das allerdings schief gerät. »Nicht mehr lange und wir sind weg hier. Rose und Julia haben übrigens Kartons und Müllsäcke besorgt, in die wir unser Zeug packen können. Sie haben in der Kantine gefragt.«
    »Du musst noch einmal zurück«, sagt Robert.
    »Willst du mich mit Drogen vollstopfen?«, frage ich.
    »Es gibt andere Wege, sich zu erinnern.«
    »Welche?«
    »Du findest sie, indem du nicht länger davonläufst.«
    »Flucht steckt in meinen Genen«, spotte ich. »Meine leibliche Mutter ist auch vor mir davongelaufen.«
    »Und meine wurde vor meinen Augen erschossen«, erklärt Robert. »Ich habe mich versteckt, verstehst du? Weil ich überleben wollte. Und genau darum geht es jetzt wieder. Etwas wird passieren. Und selbst wenn wir von hier weggehen, wird es uns verfolgen. Unser Leben lang.«
    »Nicht, wenn die Welt wirklich untergeht.«
    »Das wird sie.« Robert scheint sich tatsächlich sicher zu sein.
    »Und was soll dann das Ganze?«
    »Wir wissen nicht …«, Robert ist plötzlich nervös. Seine Hände fahren durch die Haare. »Wir wissen einfach nicht, was danach kommt. Und was, wenn wir es entscheiden können?«
    Die bestmögliche aller Welten. Will er mir sagen, ich habe es in der Hand?

Generations
    D ebbie schwitzte vor Aufregung. Ihr Rücken war klatschnass und immer wieder musste sie sich die Hände an ihrer Kleidung trocken reiben. Zudem war die Luft stickig und die Geräte heizten den Raum zusätzlich auf. Welcher Idiot hatte den Computerraum in den Keller verlegt, wo man kein Fenster öffnen konnte? Früher hatte es hier einmal eine Klimaanlage gegeben. Debbie sah sich um. An der Wand war ein Schalter. Sie erhob sich. Das Tastenfeld war schwarz. Die Anlage war ausgeschaltet.
    Als sie zurück zu ihrem Platz ging, fühlten sich ihre Beine an, als würden sie bei jedem Schritt in dem Parkettboden unter ihr versinken, oder … was, wenn sie in eine der Fugen zwischen den Dielen rutschte?
    Debbie setzte sich vorsichtig und klammerte sich einige Sekunden an die Sitzfläche, bis ihre linke Hand zu jucken anfing. Automatisch begann sie, sich zu kratzen. Ein einziger Tastendruck und der Bildschirm, der sich automatisch abgeschaltet hatte, flackerte wieder auf. Wie ihre Neugierde. Dieselbe Neugierde, die sie immer wieder dazu brachte, an den gruseligsten Stellen eines Horrorfilms durch die vor das Gesicht gehaltenen Finger zu schielen.
    Debbie hatte sich völlig falsche Vorstellungen davon gemacht, was sie erwarten würde, sollte es ihr gelingen, das Passwort zu knacken, das zu Angelas Geheimnis in den Untiefen des internen Collegeservers führte. Irgendein Wunderwerk an Computerprogramm, davon war sie eigentlich ausgegangen. Aber was sie vor sich sah, war einfach nur eine Datenbank. Und nicht einmal eine, die besonders kompliziert aufgebaut war. Eigentlich war es nur ein Personenverzeichnis.
    Aber alles … oh, Jesus … alles war vorhanden: Fotos. Schulzeugnisse. Geburtsurkunden. Kontostände. Angela Finder hatte die totale Überwachung betrieben: E-Mails abgefangen, Telefongespräche protokolliert, Bestellungen im Internet kopiert.
    Na, klar. Daher Angelas Nickname: Loaloa – der Augenwurm, weil sich Angela wie ein Wurm in die Server von Ämtern, Banken und Versicherungen gebohrt hatte.
    Und … das wurde Debbie erst auf den zweiten Blick klar: Angela hatte nicht nur einzelne Datensätze erfasst, die Leute bis ins Innerste ausspioniert, sondern auch Querverweise angelegt, Verknüpfungen geflochten, Personen vernetzt.
    Die meisten Namen kannte Debbie. Alle Studenten des Grace und die des früheren Solomon Colleges. Debbie scrollte die Datensätze herunter. Auch die Professoren waren nicht ausgenommen, ebenso Angestellte des Colleges, Beamte des Sicherheitsdienstes. Ausgedruckt würden die Informationen eine ganze Schrankwand füllen. Und alles zu lesen – Tage, Wochen, Monate in Anspruch nehmen. Zeit, die sie nicht hatte. Debbie griff nach ihrer Tasche und zog die externe Festplatte heraus. Doch bevor sie alles sicherte, musste sie wenigstens wissen, was Angela über ihre Freunde herausgefunden hatte.
    Mit ein paar Klicks erreichte sie einen jeden von ihnen.
    Sie waren alle da und als Favoriten mit

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