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Das Tal Bd. 7 - Die Jagd

Das Tal Bd. 7 - Die Jagd

Titel: Das Tal Bd. 7 - Die Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krystyna Kuhn
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Aufgeregt presste sie die Lippen zusammen. Der Mann auf dem Bildschirmfoto, der sie an der Hand hielt, war das vielleicht ihr richtiger Vater? Ihr Herz klopfte. Schokokrümel landeten auf der Tastatur, die sie einfach wegwischte.
    Debbie setzte den Cursor in das Feld Suchen und gab »Debbie« ein … nein, falsch … Sie löschte die letzten Zeichen und tippte langsam und bedächtig »… orah« .
    So schnell konnte sie gar nicht denken und drei Namen wurden angezeigt.
    Deborah Allen
    Deborah Epifani
    und …
    Deborah Finder
    Sie stutze, starrte auf den Namen und ihre Hand schwebte lange über der Tastatur, bevor sie die entscheidende Bewegung ausführte.
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Ihre Finger zitterten, aus Versehen drückte sie auf die falsche Taste und der Name verschwand aus der Suchmaske. Debbie hielt den Atem an, als sie ihn erneut eintippte.
    Klick.
    Ihrem Gefühl nach dauerte es Stunden, bis die Daten angezeigt wurden. Und da war sie.
    Dieses hässliche Foto, das sie auf ihren Anmeldebogen für das Grace College geklebt hatte.
    Mutter: siehe Victoria Riley, verheiratet mit George Wilder.
    Vater: siehe William Finder
    Wie oft hatte sie ihrer Mutter, ihrer Großmutter quälende Fragen gestellt, um sie dazu zu bringen, ihr den Namen zu verriaten. Und Angela – Angela hatte ihn gewusst.
    In Debbies Gehirn begann es zu arbeiten. Für einen Moment verschwammen alle Buchstaben vor ihr auf dem Bildschirm. Ihr Kopf begann zu schmerzen, wie immer, wenn sie sich aufregte.
    Finder. Ihr biologischer Vater hieß Finder. William Finder.
    Okay. Zurück zur Suchmaske. Um keinen Fehler zu machen, tippte Debbie langsam und konzentriert.
    Das Fenster öffnete sich. Da war er. Geradezu gierig studierte sie das Schwarz-Weiß-Foto. Sie konnte keine Ähnlichkeit mit sich feststellen. Im Gegensatz zu ihr hatte der Mann dunkle Haare und … war nicht etwa hellhäutig. Eher braun gebrannt. Aber er war … ganz eindeutig der Mann auf dem Bildschirmfoto.
    Herzlich willkommen Debbie!
    Debbies Finger rasten jetzt nur so über die Tasten.
    William Finder, geboren 31. März 1949.
    Sie überflog die Daten. 1985 Heirat Luisa Frazer. 1989 Geburt der Tochter Angela, siehe Angela Finder. 1992 Geburt Tochter Deborah, siehe Deborah Finder: entstammt einer außerehelichen Beziehung mit: siehe Victoria Riley.
    Debbies Augen brannten. Sie war … Angela Finders Halbschwester.
    Sie hatte noch eine Schwester außer Alice! Nur dass Angela tot war. Und sie selbst, Debbie, war dabei gewesen, als sie im Sommer 2010 hier oben Angelas Leiche im See entdeckt hatten. Die Haare, die das tiefblaue Wasser des Lake Mirror wie rote Seidenfäden durchzogen hatten, waren die ihrer Schwester gewesen. Und es erklärte einiges. Das Passwort, über das sie Zugang zur Datenbank erhalten hatte, die Internetfreundschaft mit Angela, die noch auf die Zeit vor dem Grace College zurückging. Und dieses Gefühl von Vertrautheit, die Überzeugung, eine Seelenverwandte getroffen zu haben.
    Debbie kaute unaufhörlich auf der Unterlippe. Hier, Debbie, geht es um deine Wurzeln, dachte sie. Um die Lücken in deiner Vita … nein, das klang zu sachlich, zu kalt, sie war schließlich ein emotionaler Mensch, sensibel und zart besaitet. Hier geht es um deine Identität, um deine Gene.
    Es klopfte erneut. Debbie schrak zusammen. Dann klopfte es ein zweites Mal. Sie erwartete jeden Moment, wieder die Stimme von vorhin zu hören.
    »Willst du die Wahrheit wirklich wissen?«
    Debbie schloss die Augen und machte etwas, worin sie große Übung hatte. Sie klickte das Geräusch einfach weg. Wie sie gelernt hatte, Superdad Wilders Stimme auszublenden, fokussierte sie sich nun auf den einen Namen, der in ihrem Kopf kreiste. Nicht einfach ein Name, nein, eine Geschichte, ihre Geschichte, die Biografie ihrer ersten Lebensjahre, die bisher völlig im Dunkeln gelegen hatten.
    William Finder.
    Finder.
    William.
    Klang das nicht einfach fantastisch? Überirdisch sympathisch? Im Gegensatz zu Wilder?
    Nur eines hätte Debbie fast übersehen. Das Kreuz hinter seinem Namen. Ihr Vater war tot. Er war im Jahr 1992 gestorben. Im Oktober. Drei Monate nach ihrer Geburt.
    Debbies Mund war trocken und sie musste dringend zur Toilette. Die Menge Cola, die sie in sich hineingeschüttet hatte, rächte sich. Aber sie konnte nicht … sie konnte jetzt nicht aufstehen und diesen Raum verlassen. Ihr blieb nicht viel Zeit. Und vielleicht war sie übermorgen bereits tot, wenn Tim Yellad alias Linford recht

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