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Das Tal Bd. 7 - Die Jagd

Das Tal Bd. 7 - Die Jagd

Titel: Das Tal Bd. 7 - Die Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krystyna Kuhn
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behalten sollte. Sie musste wissen, wer er gewesen war. Ihr Dad.
    Ihre Augen flimmerten, so gebannt starrte sie auf den Bildschirm. Sie wollte sich gerade wieder dem Eintrag zuwenden, als sie mit einem Seitenblick registrierte, wie das Display ihres iPhones aufleuchtete. Sie hatte eine Kurznachricht über Twitter erhalten. Die neuesten Katastrophenmeldungen von Mysteries .
    Seit heute Morgen stürzten geschätzt 5.000 Tauben in Paris tot zu Boden. Die Bewohner der Stadt wie Experten in aller Welt rätseln, was das sonderbare Massensterben ausgelöst haben könnte.
    Und wennschon. Fünftausend tote Vögel bedeuteten für sie fünftausend Vögel weniger, die Baudenkmäler vollkackten.
    Als ob davon die Welt unterging.
    In der nächsten Sekunde beugte sie sich bereits wieder über den Bildschirm.
    Schulbildung. Elementary School, Fields …
    Debbie riss die Augen auf. In Fields.
    Sie richtete sich auf und begann, an einer Haarsträhne zu drehen.
    Sollte das heißen, seine Wurzeln lagen hier in der Gegend, genau wie die ihrer Mutter? Highschool in Golden, das war die nächstgrößere Stadt nach Fields. Und … sie quietschte … Abschluss der Polizeiakademie in Vancouver.
    Das war nicht das, was sie hören wollte.
    Polizist?
    Ihr Vater war einfach nur Polizist gewesen?
    Sie und Angela Töchter eines Polizisten? Ja, wenn es das FBI gewesen wäre, aber … nein, es kam noch schlimmer. William Finder war nicht etwa in Vancouver geblieben, nein, er war nach Fields zurückgekehrt, war also nichts als einer dieser Mounties gewesen. Womöglich hatte er auch diese alberne Uniform getragen. Und nicht einmal die Vorstellung, dass er im Dienste einer echten Königin gestanden hatte, konnte sie trösten. Das war nicht die Wahrheit, die sie hören wollte.
    Tränen stiegen in ihr hoch. Sie fühlte sich persönlich beleidigt vom Schicksal. Gedemütigt. Der Mann, der ihr leiblicher Vater sein sollte, erwies sich als Versager. Ihre Hoffnungen, die noch vor Minuten in ihr aufgeflammt waren, die romantische Glut, die sie jahrelang in ihren Träumen genährt hatte – auf einen Schlag war sie erloschen. Dagegen war Superdad Wilder … wirklich ein Superdad. Er war immerhin ein bekannter Herzspezialist.
    Ihre Hand zitterte, als sie mit der Maus weiter nach unten scrollte. Es gab eine Reihe von Bildern. Eine Angela im weißen Kleid mit beiden Eltern, die sie an Alice erinnerte, ihre andere Halbschwester. Angela im Badeanzug. Angela, die von einem Felsen ins Wasser sprang. Happy family. So sah es zumindest aus und machte die Sache nicht besser.
    Sie dagegen blieb wieder allein zurück. Verlassen. Ein Bastard. Sie gehörte nirgendwohin.
    Sie war eine One-Woman-Show.
    Debbie wollte es nicht glauben. Und nur deshalb klickte sie auf den letzten Eintrag in Angelas ach so wunderbarer Datenbank. Den Link zur New York Times. Ein Fenster sprang auf und eine Todesanzeige öffnete sich.
    Mit großem Bedauern teilen wir mit, dass William Finder, der Leiter unseres Sicherheitsdienstes, einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist.
    Solomon-Stiftung, New York

Red Cloud
    I m Foyer halten sich ziemlich viele Leute auf. Und sie sind ausgesprochen nervös. Die meisten Studenten haben sich vor einer großen Tafel versammelt, auf der die Abreise bis ins Detail beschrieben ist. Die Busse bringen uns nach Fields und dort werden die Ersten sich trennen, in andere Busse steigen, die uns in verschiedene Richtungen bringen. Calgary, Vancouver, Seattle.
    Die anderen haben es schließlich geschafft, mich zu überreden. Ja, ich werde mit zum Gedenkstein gehen. Aber nicht, weil ich diesen Bullshit glaube, den Robert von sich gibt. Von wegen, ich soll das Schicksal herausfordern, mich allen Erinnerungen aussetzen, soll die Geister aus der Vergangenheit rufen. Was erwartet Robert von mir? Plant er eine Art Exorzismus?
    Als ob ich diese Trips steuern könnte. So einfach funktioniert das nicht. Das müsste Robert eigentlich kapieren. Wenn ich jetzt trotzdem mitgehe, dann aus einem anderen Grund. Kathleen Bellamy. Ihr Name ist auch in den Stein gemeißelt.
    Die Eingangstüren sind fest verschlossen. Durch die Scheiben kann ich sehen, dass es aufgehört hat zu regen. Die Wolken jagen in einem böigen warmen Westwind dahin und die drei Gipfel des Ghosts ragen immer wieder am düsteren Himmel auf. Es ist schon fast Abend.
    Die Stimmung ist gedrückt und gleichzeitig aufgewühlt. Es wird das letzte Mal sein, dass wir zur Lichtung gehen, zum Grabstein, der jetzt auch mir wie ein

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