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Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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abzuschütteln.«
    An diesem Punkt trafen die Getränke ein. Das Gespräch verstummte. Flinx nippte an Tse-Mallorys Ingwerbier, dessen milder Geschmack ihm sehr zusagte. Malaika leerte einen mächtigen Krug mit einem Zug zur Hälfte und wischte sich dann die schaumigen Lippen mit dem Ärmel seines Morgenrocks ab, wobei er das Kleidungsstück ruinierte. Flinx, der den Preis von Seide kannte, zuckte unwillkürlich zusammen.
    »Sie müssen entschuldigen, meine Herren, aber ich bin ein unwissender Händler und hätte gerne erfahren, wovon Sie eigentlich die Konkurrenz ablenken wollen.« Er wandte sich zu Tse-Mallory. »Und obwohl Sie offenbar heute keine offizielle Position mehr in der Kirche einnehmen, Soziologe, muß ich gestehen, daß ich überrascht bin, daß Sie nicht dort Hilfe gesucht haben.«
    »Meine Beziehungen zur Vereinigten Kirche, Malaika, sind schon seit einer Anzahl von Jahren nicht mehr besonders eng. Ich habe mich zwar in Freundschaft von ihr getrennt, aber in gewissen Kreisen hat mein Weggang einige Bitterkeit hinterlassen, so daß – die Dinge, sagen wir, etwas kompliziert werden, sollte ich mein Wissen in diesem Stadium preisgeben. Und dies wäre nötig, um mich ihrer Unterstützung zu versichern.«
    »Mh. – Nun, das ist offen genug. Ich will kein Salz in die Wunden streuen. Vielleicht sollten wir jetzt...« Er hielt inne und blickte nach rechts. Tse-Mallory und Truzenzuzex folgten seinem Blick.
    Flinx rutschte unruhig auf dem Boden herum. Er hatte sich so unauffällig gemacht, wie das möglich war, wenn alle einen sahen – eine Kunst, die er von einem geduldigen, erfahrenen alten Mann gelernt hatte – und deshalb eine Menge gehört. Diese Kunst hatte ihm im Verein mit seinen besonderen Fähigkeiten schon manchen Dienst erwiesen. Aber diese drei waren viel bessere Beobachter als die Leute, denen man auf dem Marktplatz begegnete. Er erkannte ganz deutlich, daß er jetzt gehen mußte. Warum also nicht freiwillig?
    »Äh, Ihr Herren, ich könnte etwas... wenn Sie, hochverehrter Gastgeber, mir den Weg zur Küche weisen würden, würde ich mich sofort und völlig schmerzlos entfernen.«
    Malaika lachte dröhnend. »Klugheit ist für einen jungen Mann eine lobenswerte Eigenschaft. Anstatt dich also nach Hause zu schicken – ich wäre ja neugierig, wo das ist – kannst du zur Halle zurückgehen, nach rechts, zweite Tür. Dort solltest du genug Nahrung finden, um selbst dich ein paar Minuten zu beschäftigen!«
    Flinx entwirrte seine Gliedmaßen aus der Lotusstellung, die er auf dem Boden eingenommen hatte, und entfernte sich in die Richtung, die man ihm gewiesen hatte. Er spürte ihre Augen auf sich, bis er ihren Blicken entschwunden war. Erst jetzt ließ auchder geistige Druck nach. Malaikas Überschwenglichkeit täuschte ihn nicht. Vielleicht hatte er bereits mehr gehört, als für ihn gut war. Die Antworten auf eine ganze Menge Fragen, die Malaika jetzt ohne Zweifel seinen Gästen stellte, interessierten ihn ungemein, und er spielte mit dem Gedanken, sich einen guten Platz zum Lauschen zu suchen. Aber der Totenkopf war wieder aufgetaucht und hatte sich neben dem Eingang postiert. Die blauen Augen waren einmal über ihn hinweggegangen, als wäre er eines zweiten Blickes nicht würdig. Flinx atmete tief durch. Er würde sich mit dem zufriedengeben müssen, was er ohne visuellen Kontakt erfahren konnte. Also konnte er ebenso gut die andere Chance wahrnehmen, solange sie sich ihm bot. Er ging weiter.
    Die Küche übertraf seine kühnsten Träume. Fast hätte er die ungewöhnliche Folge von Ereignissen, die ihn hierher geführt hatte, vergessen, während er sich und den Minidrach mit all den Köstlichkeiten vollstopfte. Er war gerade an dem Punkt angelangt, wo er sich zwischen Champagner von Terra und Kiefernminze von Barrabas entscheiden mußte, als eine kurze Folge höchst ungewöhnlicher Gedanken in seinen Geist eindrangen. Er wandte sich um und stellte fest, daß die Tür zu dem Nebenzimmer zu seiner Rechten einen Spalt offenstand. Die Gedanken kamen von jenseits dieser Tür. Er zweifelte keinen Augenblick daran, daß diese Tür eigentlich geschlossen sein sollte. Vorsichtig, immer wieder zum Kücheneingang blickend, schlich er sich auf die Tür zu und schob sie noch ein paar Zentimeter weiter auf.
    Der Raum, in den er jetzt blickte, war schmal und lang. Wahrscheinlich verlief er quer durch den ganzen Turm. An seiner Funktion jedenfalls bestand kein Zweifel. Es war eine Bar. Er überlegte, ob er

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