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Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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dort vielleicht einen noch angenehmeren Drink finden würde, und schickte sich an einzutreten, erstarrte dann aber.
    In dem Raum war bereits jemand.
    Eine Gestalt lehnte an der gegenüberliegenden Wand. Sie hatte das Ohr daran gepreßt. Er konnte auf der anderen Seite des Kopfes die Umrisse eines Lüftungsgitters oder dergleichen erkennen. Das Gesicht war von ihm abgewandt, so daß er es nicht sehen konnte. Die Stimmen aus dem nächsten Zimmer drangen bis zu ihm.
    Er schob die Tür so langsam und so leise wie möglich weiter auf. Die lauschende Gestalt war offenbar so in die Unterhaltung auf der anderen Seite der Wand vertieft, daß sie nicht hörte, wie er sich leise heranschlich. Das Gitter selbst, das war jetzt deutlich zu sehen, war nicht viel größer, als das für Lüftungszwecke notwendig war. Es sah locker aus und war vermutlich an Scharnieren befestigt. Vermutlich diente es neben Lüftungszwecken auch noch der Entfernung von Abfällen, die man von hier aus in irgendwelche Müllschächte befördern konnte. Er hielt ein Stück Bicekäse in der Hand und einen Fasanenschlegel zwischen den Zähnen. Seine freie Hand bewegte sich auf das Stilett zu, das er im Stiefel trug, hielt dann aber inne. Die Gedanken des Lauschers hatten weder die Kälte noch die tödliche Logik des professionellen Spions oder Mörders an sich. Ganz im Gegenteil. Außerdem waren taube Mörder selten, und der hier hatte seine Anwesenheit immer noch nicht zur Kenntnis genommen.
    Er traf einen schnellen Entschluß und versetzte der Gestalt einen kräftigen Fußtritt ins Gesäß. Die Gestalt stieß einen schrillen Schrei aus und schoß durch das Gitter ins Nebenzimmer. Im Bruchteil einer Sekunde hatte er Fasanenbein und Käse bedauernd fallen gelassen und sich hinterher gestürzt, so daß er auf der anderen Seite wieder auf die Füße zu stehen kam. Die verblüfften Gesichter von Malaika, Tse-Mallory und Truzenzuzex blickten erstaunt auf das Bild, das sich ihnen bot. Die Gestalt stand ihm gegenüber und rieb sich die Stelle, die Flinx' Fußtritt getroffen hatte. Sie verfluchte ihn fließend und phantasievoll. Während er den Händen auswich, die nach seinem Hals griffen, stellte er geistesabwesend fest, daß es sich bei der Gestalt unverkennbar um ein weibliches Wesen handelte. Das paßte zu den Gedanken, die er wahrgenommen hatte. Instinktiv nahm er Verteidigungsstellung ein, die Beine gespreizt, die Knie etwas durchgedrückt, die Arme ausgebreitet. Pip flatterte nervös um seine Schulter und seine Schwingen spreizten sich, so daß er jeden Augenblick losfliegen konnte.
    Die Frau setzte noch einmal zum Angriff an, hielt aber wie erstarrt inne, als Malaika sie anbrüllte.
    »ATHA!« Sie wandte sich ihm zu.
    Der Hüne trat zwischen sie. Sein Blick wanderte zwischen ihnen hin und her und verharrte schließlich auf Flinx.
    »Nun, Kijana? Ich warte auf etwas Profundes, und zwar schnell!«
    Flinx war bemüht, seine Stimme so gleichmäßig wie möglich klingen zu lassen, obwohl seine Pulse flogen.
    »Ich war in der Küche und habe zufällig festgestellt, daß die Tür zum Nebenzimmer offenstand« (warum er das bemerkt hatte, unterschlug er), »und als ich hineinblickte, sah ich eine Gestalt... diese Gestalt da..., die sich an ein Gitter drückte. Der Raum hätte ganz bestimmt verschlossen sein müssen. Ich nahm an, daß dies nicht die normale Methode war, mit der Sie geschäftliche Gespräche führen, und so beschloß ich, mich einzuschalten und die – die Person
    – nach draußen zu treiben, wo die Luft freier ist. Es tut mir leid, wenn ich damit einen Fetisch angerührt oder ein Tabu gebrochen habe.«
    »Was!« Dann merkte der Hüne erst, wie es gemeint war, und grinste. »Hältst mich wohl für einen Fetischisten, was, Kijana? «
    »Ich habe dran gedacht, mein Herr.«
    » Adabu! Nein, du hast es schon richtig gemacht, Flinx.« Er musterte das Mädchen mit wütendem Blick. Sie schien dabei etwas kleiner zu werden, aber ihr Gesichtsausdruck blieb unverändert. Irgendwie schaffte sie es, unschuldig auszusehen.
    »Verdammt noch mal, Mädchen, zweimal verdammt und zugenäht, ich hab dir das schon einmal gesagt!« Er schüttelte verzweifelt den Kopf. »Und noch einmal, kwa ajili ya adabu , will ich dir um der guten Manieren willen vergeben. Scher dich hinaus zum Hafen und check das Shuttle durch.«
    »Das ist doch erst letzte Woche überprüft worden. Alles war in Ordnung...«
    »Ah!« Er hob die Hand – eine Hand, so groß wie ein Schinken. »Ich...

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