Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
was hatten zwei so hochgestellte Geister mit einem soliden, mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen stehenden Händler wie Maxim Malaika zu tun?
    Während er sich so benommen eine Frage nach der anderen gestellt hatte, war irgendwo eine Entscheidung getroffen worden. Aus dem Gitter ertönte eine Stimme.
    »Maxim aus dem Hause Malaika entbietet seinen Gruß, wenn auch verwundert, und wird sofort das Gespräch mit den zwei geschätzten Herren aufnehmen. Er wünscht, daß Sie beide...« – eine kurze Pause, während ein verborgenes Auge sie musterte – »... Sie drei heraufkommen. Er befindet sich jetzt auf dem Südwestbalkon und möchte Sie so bald wie möglich dort begrüßen.«
    Die Stimme hinter dem Gitter verstummte, und die Türen schoben sich zurück. Mensch und Thranx traten unaufgefordert ins Innere der mit einem dicken Teppich ausgelegten Liftkabine. Flinx überlegte einen Augenblick, ob er ihnen folgen oder wie der Teufel davonrennen sollte, aber Tse-Mallory nahm ihm die Entscheidung ab.
    »Steh nicht da und glotze, Junge. Hast du nicht gehört, daß er uns alle drei zu sehen wünscht?«
    Flinx spürte nichts Böses. Er trat ein. Sie paßten alle drei bequem in die Liftkabine. Er war schon einmal in diesem Hause gewesen, aber wenn er eines mit Bestimmtheit wußte, dann, daß man ihn diesmal nicht deshalb rief, damit er seine Künste zeigt. Und dies war auch nicht der Dienstboteneingang, den er beim letztenmal benutzt hat. Das leise Zischen der sich schließenden Türen klang in seinen Ohren wie eine Explosion.
    Am Ende der Fahrt trat ihnen ein hochgewachsenes Skelett von einem Mann entgegen, der die schwarzrote Livree der Familie Malaika trug. Er führte sie schweigend zu einem Raum, den Flinx noch nie gesehen hatte.
    Es sah so aus, als hätte der Raum keine Außenwand, denn man blickte direkt in den Himmel. Tatsächlich handelte es sich um eine der Kristallveranden, für die dieser Teil von Drallar berühmt war. Nachts wirkte das wie ein mit Juwelen besetzter Wald. Er zitterte unwillkürlich, als er scheinbar ins Nichts trat. Den beiden Gelehrten schien das überhaupt nichts auszumachen. Er hatte schon einmal auf einem dieser Kristallbalkons gestanden, aber damals waren die Wände undurchsichtig gewesen. Die hier waren völlig durchsichtig und nur schwach rosa gefärbt, von der Decke bis zum Boden. Er blickte nach oben, und sein Schwindelgefühl ließ nach.
    Das Mobiliar war ganz in Rot und Schwarz gehalten, und die einzig fremden Farbkleckse waren ein paar importierte Kunstgegenstände. Weihrauchduft hing in der Luft. In der Ferne am Horizont sah man den beginnenden Sonnenuntergang, durch den ewigen dünnen Nebel nur undeutlich erkennbar. Auf Moth wurde es früh dunkel.
    Auf einer der zahlreichen dick gepolsterten Couches saßen zwei Gestalten. Eine erkannte er sofort: Malaika. Die zweite Gestalt war wesentlich kleiner, blond und völlig anders gebaut. Ihr Hauptkleidungsstück schien das ihr bis zur Hüfte reichende Haar zu sein.
    Die Stimme, die sich dem dicken Hals des Mannes entrang, erinnerte an einen Vulkan, der langsam zum Leben erwacht. » Nun? Unsere Besucher sind hier. Verschwinde, Sissiph, meine Liebe, und mach dich noch hübscher, ndiyo? «
    Er versetzte ihr einen Schmatz auf die Wange und schickte sie mit einem hallenden Klaps auf den auffälligsten Teil ihrer Anatomie aus dem Zimmer. Er hat eine Neue, dachte Flinx. Die hier war blond und hatte wesentlich aufregendere Kurven als die letzte. Offenbar wuchs der Geschmack des Händlers ebenso wie sein Bauch. Obwohl man ihn eigentlich kaum bemerkte.
    »Soso!« dröhnte Malaika. Seine Zähne blitzten weiß in dem ebenholzschwarzen Gesicht. Er sprang auf, kam ihnen entgegen und schüttelte Flinx Begleitern die Hand. »Bran Tse-Mallory und der Eint Truzenzuzex. Usitavi . Der Truzenzuzex?«
    Wieder vollführte das Insekt eine langsame elegante Verbeugung. »Ich muß mich notwendigerweise schuldig bekennen.« Flinx nahm sich die Zeit, die Fähigkeiten des Insekts zu bewundern. Ihrer Physiologie zufolge waren die Thranx in ihren Bewegungen gewöhnlich recht stark. Eine Verbeugung wie die, welche Truzenzuzex gezeigt hatte, war etwas Außergewöhnliches.
    In den Gründungsjahren des Homanx Commonwealth hatten die Menschen sich oft über die schillernd blaugrüne Körperfarbe der Thranx gewundert und sich an dem Parfüm berauscht, das von ihnen ausging. Sie hatten sich oft die Frage vorgelegt, wie ihre sandfarbene Haut wohl auf die Thranx wirken

Weitere Kostenlose Bücher