Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Insekts zeigte einen häßlichen dunklen Streifen. Der Organismus der Thranx war ungewöhnlich zäh, aber gegenüber Stich-und Schnittwunden höchst verletzlich, da das Atemsystem offenlag. Solange ihr Körperpanzer intakt blieb, waren sie nahezu unverletzlich, in viel höherem Maße jedenfalls als ihre menschlichen Freunde. Der gleiche Schlag hätte Brans Schädel wahrscheinlich wie eine Eierschale geknackt. Die großen Augen wandten sich ihm zu.
    »Schiffsbruder, ich stelle eine leichte Flüssigkeitsabsonderung in den Winkeln deiner Sehorgane fest, wobei diese Flüssigkeit von anderer Zusammensetzung ist als die, die aus deinem Kopf dringt. Ich kenne die Bedeutung dieser Flüssigkeit und kann dir versichern, daß derlei unnötig ist. Abgesehen von der Beschädigung meiner makellosen und unwiderstehlichen Schönheit bin ich ganz in Ordnung... glaube ich.
    Übrigens kommt mir in den Sinn, daß wir beide schon viel zu lange gelebt haben. Da ich dem Anschein nach zumindest für den Augenblick beeinträchtigt bin, würde ich es begrüßen, wenn du deinen Gesichtsregen einstellen würdest, wieder deine Position einnähmest und feststelltest, was zum Teufel hier vor sich geht.«
    Bran wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. Was Tru sagte, stimmte natürlich. Er war so damit beschäftigt gewesen, das Insekt wiederzubeleben, daß ihm gar nicht aufgefallen war, daß sie beide nach allen vernünftigen Begriffen der Kriegführung schon seit einigen Minuten hätten tot sein müssen. Zugegeben, die AAnn waren vielleicht nicht besonders phantasievolle Kämpfer, aber effizient waren sie zweifellos. Er kroch zu seinem Sitz zurück und schaltete den Bildschirm auf die Notgeneratoren. Was er da sah, nahm ihm fast den Atem.
    »Oh, Mann! Klasse! Holt sie euch, Sechste, Baby!«
    »Wirst du wohl aufhören, unverständliche Mundgeräusche zu machen, und mir sagen, was vorgeht? Meine Augen sind noch nicht ganz fokussiert, aber ich sehe, daß du auf deinem Sitz auf eine Art und Weise herumhüpfst, die in keiner Weise in Beziehung zur Bewegung des Schiffs steht.«
    Aber Bran war nicht zu halten. Die Szene, die sich ihm auf dem Bildschirm darbot, war zwar nur undeutlich zu erkennen, aber an dem Geschehen herrschte kein Zweifel. Sie erinnerte an ein PingPong-Spiel, das von zwei Hochgeschwindigkeitscomputern im freien Fall gespielt wird. Die AAnn-Streitkraft befand sich voll im Rückzug – oderbesser gesagt, ihre Überreste. Die leuchtenden Punkte der Commonwealth-Aufklärer rasten mit charakteristisch unvorhersehbaren Manövern zwischen ihnen herum. Gelegentlich zeigte ein kurzer greller Blitz die Stelle an, wo ein weiteres AAnn-Schiff die Ebene der materiellen Existenz verlassen hatte. Und über dem brüllenden schreienden Lärm im Lautsprecher schwebte irgendwo eine Stimme, eine Stimme, die keinem anderen als Major Gonzales gehören konnte. Immer wieder wiederholte sie dieselbe Frage.
    »Was ist passiert was ist passiert was ist passiert was...?«
    Und jetzt erlitt Bran seine zweite Kampfverletzung. Er zog sich vor lauter Lachen einen Muskelriß zu.
    Später, bei der Kriegsgerichtsverhandlung, wurde alles aufgeklärt. Die anderen Mitglieder der Streife hatten gesehen, wie einer der Ihren sich aus der Formation löste und die AAnn angriff. Sie hatten so lange zugesehen, wie ihnen das möglich war. Und dann begannen sie ebenfalls, ihre Plätze zu verlassen und zu folgen. Nur der Kreuzer Altair hatte an dem Kampf nicht teilgenommen. Seine Mannschaft hatte es recht schwer, nachher den Spott zu ertragen, obwohl das Ganze nicht ihre Schuld war.
    Nicht einmal ein Baum auf dem Planeten war versengt worden.
    Der Vorsitzende der Gerichtsverhandlung war ein älterer Thranxgeneral von der Hive-Welt selbst. Seine ladestockähnliche Haltung in Verbindung mit dem verblassenden Exoskelett und seiner beißenden Stimme machten ihn zu einer gefürchteten Gestalt. Die Mehrzahl der Streife wurde von jeder Schuld freigesprochen. Man befand, daß sie nach den Vorschriften des Commonwealth gehandelt hätten, indem sie ›unter berechtigten Umständen gehandelt hatten, wo ein Akt der Gewalt gegen Eigentum oder Personen des Commonwealth oder der Kirche mit aller notwendigen Gewalt erwidert werden soll, um die Auswirkungen solcher gewalttätigen Handlung zunichte zu machen‹. Man kam zu dem Schluß, daß diese Vorschrift in Funktion getreten sei, als die AAnn-Schiffe den Aufklärer Nummer fünfundzwanzig angegriffen hätten. Daß Aufklärer Nummer

Weitere Kostenlose Bücher