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Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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lockte den Thranx. Es war hocheffizient und erbarmungslos. Die menschlichen Vorstellungen vom ›Gentlemenkrieg‹ verschwanden für immer von der Bildfläche. Nur die AAnn hatten es mehr als einmal gewagt, dieses System herauszufordern, und sie waren zäh und klug genug, dies sporadisch zu tun, wenn auch nur dann, wenn sie glaubten, alle Vorteile auf ihrer Seite zu haben.
    Es war ein Glück, daß Thranx und Menschen sich sogar als noch kompatibler erwiesen, als die Konstrukteure des Systems zu hoffen gewagt hatten – weil es in der Natur der Verbindung mit der Drogenmaschine lag, daß es zu einer Art Verschmelzung der beiden Bewußtseinseinheiten kam. Es war, als kämpften die beiden Lappen eines Gehirns eine Entscheidung zwischen sich aus, wobei dann die erzielten Kompromisse an das Rückenmark und den Rest des Körpers zur Durchführung weitergeleitet wurden.
    Einige Aufklärerpiloten verglichen es mit Zwillingen im Mutterleib. So intim war die Beziehung. Und nur auf diese Weise konnte die Kampfmaschine, die sich daraus ergab, hundertprozentig effizient operieren. Der Partner wurde zum Schiffsbruder. Wenige Aufklärerpiloten blieben lange verheiratet, sah man einmal von den wenigen ab, die überdurchschnittlich verständnisvolle Frauen fanden.
    Eine Art schwirrender Nebel hüllte sein Blickfeld ein und dämpfte seine Sicht, steigerte sie aber gleichzeitig. Jetzt nahm er winzigste Kleinigkeiten war. Staubkörner in der Atmosphäre der Kabine wurden so deutlich abgebildet wie Steinbrocken. Seine Augen klammerten sich mit der Konzentration einer verhungernden Kobra an den weißen Diamanten auf dem Bildschirm fest. Alle Aufklärerpiloten gaben zu, daß sie ein Gefühl hochgradiger Euphorie empfanden, wenn sie unter Kampfdrogen standen. Und das erlebte Bran jetzt. Die Werbeplakate der Friedensstreitkräfte bestanden zwar darauf, daß das ein angenehmes Nebenprodukt der Drogen sei, aber die Piloten wußten, um was es sich handelte: die natürliche Erregung, die die meisten völlig enthemmten Menschen erfaßt, wenn sie das prickelnde Vorgefühl des Tötens überkommt. Seine Gefühle tobten wie ein Strudel in ihm, aber seine Gedanken blieben glasklar.
    »Scheißuniversum, du Käfer!« schrie er trunken, und wie aus endloser Ferne schwebte Truzenzuzex' Stimme zu ihm herunter.
    »Scheiß-Universum, du stinkender Primat!«
    Das Schiff jagte auf eine Ecke des AAnn-Tetrahedrons zu.
    Die feindlichen Streitkräfte hielten so lange wie möglich stand. Dann lösten sich drei Schiffe aus der Formation, um ihren Angriff zu stoppen. Der Rest der Formation blieb unverändert. Zweifellos hatte noch kein Offizier bemerkt, daß dieser selbstmörderische Angriff nicht aus den Reihen der jämmerlichen planetarischen Verteidigungskräfte kam. Und da sie alle die Flottensendung aufgenommen hatten, wußten sie , daß es sich unmöglich um ein Schiff des Commonwealth handeln konnte.
    Bran richtete ihre einzige mittelstarke SCCAM auf den nächsten der drei Angreifer, das Schiff, das die Spitze übernommen hatte. Wie durch einen Nebel konnte er die wütende Stimme von Major Gonzales über die Schiffsfrequenz hören. Aber sie drang nicht zu seinem jetzt völlig beschäftigten und total konzentrierten Bewußtsein durch. Offenbar hatte der Kommandeur ihre Codemitteilung, wonach sie Maschinenschaden hatten, nicht geglaubt.
    »Sie dort, was bilden Sie sich denn ein! Zurück mit Ihnen! Schiff Nummer... Schiff Nummer fünfundzwanzig, in Formation zurückkehren! Bestätigen... äh... Du lieber Himmel! Braunschweiger, wessen Schiff ist das? Ich will das wissen, schnell!«
    In der engen Kabine war es entschieden zu laut. Er schaltete den Lautsprecher ab, und sie jagten in vergleichsweiser Stille dahin. Er versuchte sich das Bild des AAnn-Admirals vorzustellen. Zweifellos saß er jetzt bequem in seiner Kabine auf einem der Truppentransporter und kaute an einem Narco-Stab... mit einem Auge auf die Commonwealth-Streife blickend, die in der Nähe im Raum trieb. Zweifellos hatte auch er das Gespräch zwischen dem Planetengouverneur und Major Gonzales mit angehört. Herzlich gelacht, ohne Zweifel. Sich auf ein nettes routinemäßiges Massaker eingestellt. Bestimmt war er jetzt etwas verwirrt, besonders wenn er gesehen hatte, wie der einzelne Aufklärer wie verrückt auf die Mitte seiner Formation zuraste.
    Brans Hand tastete nach den Feuerknöpfen. Die ruhige Stimme von Truzenzuzex drängte sich in sein Bewußtsein. Nein, sie war bereits ein Teil

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