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Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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desselben.
    »Halt. Noch nicht.« Pause. »Wahrscheinlichkeit.«
    Er versuchte ärgerlich, den Gedanken wegzudrängen. Aber er ließ ihn nicht los. Es war genauso, als versuchte man, einen Teil seiner selbst abzuschneiden. Aber seine Hand blieb dem Feuerknopf fern, während der cremefarbene Punkt auf dem Bildschirm immer größer wurde.
    Wieder die ruhige, einen zum Wahnsinn treibende Stimme. »Kurswechsel zehn Grad minus Y, plus X zwo Grad, optimale Tangente.«
    Bran wußte, daß sie sterben würden, aber in seinem schemenhaft losgelösten Zustand schien ihm das nur von höchst peripherer Bedeutung zu sein. Ihr augenblickliches Problem und der einzige Grund ihrer Existenz war es, so viele wie möglich von ihnen zu töten. Daß sie selbst dabei ebenso vernichtet werden würden, stand fest, wenn man die gegen sie angetretene Zahl bedachte, aber wenigstens würde es ihnen gelingen, die AAnn-Invasion zumindest zu stören. Ein winziger Teil seiner selbst empfand Dankbarkeit für Truzenzuzex' ruhige Anwesenheit.
    Er hatte einmal Filme gesehen, in denen Aufklärer operierten, die nur von Menschen besetzt waren. Siehatten eine fatale Ähnlichkeit mit Streifen gezeigt, die terranische Haie beim Fressen darstellten.
    Und dann war der Augenblick da. »Feuer eins!«
    Diesmal hatte die insektoide Hälfte seines Bewußtseins keine Einwände. Er spürte das leichte Rucken seines Körperfeldes, als das Schiff sofort ein kompliziertes Manöver flog, das dem Gegner jegliches Abwehrfeuer unmöglich machte und es ihnen selbst gleichzeitig erlaubte, die verbleibenden zwei Feindschiffe ins Visier zu bekommen. Ohne das Kraftfeld wären sie jetzt zu Mus zerquetscht worden.
    Das Verschwinden eines Gravitationstrichters vom Bildschirm verriet ihm, daß das SCCAM-Projektil das AAnn-Schiff getroffen und seinen Abwehrschirm durchdrungen hatte. Eine Explosion flammte lautlos im Weltraum auf. Ein SCCAM war außerstande, sein Ziel zu verfehlen.
    Das SCCAM-System selbst war eine Modifikation des Doppel-K-Antriebs, den die Schiffe der meisten raumfahrenden Rassen benutzten.
    Als Menschen und Thranx einander begegneten, stellte es sich heraus, daß die menschliche Version wirksamer war als der Antrieb der Thranx. Er besaß einen höheren Wirkungsgrad und einige Bedienungsvorteile. Die Thranxwissenschaftler entwickelten nach der Verschmelzung gemeinsam mit ihren menschlichen Kollegen bald eine Anzahl von Verbesserungen in dem ohnehin schon bemerkenswerten System. Dieser modifizierte Antrieb wurde in allen Homanxschiffen installiert, und andere Rassen fingen an, die einzelnen Baugruppen zu bestellen, die es wiederum ihnen erlaubten, ihre eigenen Modifikationen durchzuführen.
    Aber die Ausnutzung des Schwerkraftantriebs als Waffe war eine reine Thranxerfindung. Tatsächlich waren die SCCAM-Projektile thermonukleare Geräte auf kleinen Schiffsmotoren, wenn man davon absah, daß alle Teile, mit Ausnahme jener, die einen Schmelzpunkt über 2400 Grad erforderten, aus Osmium gefertigt wurden. Die Projektile nutzten zunächst den Gravitationstrichter des Schiffes aus, von dem sie gestartet wurden, und flogen dann ihrem Ziel entgegen. Sobald ein genügend großer Sicherheitsabstand vom Schiff erreicht war, schaltete sich der eigene Antrieb des Projektils ein. Und unmittelbar darauf wurde das Feld absichtlich überladen und so automatisch von dem nächsten großen Gravitationstrichter angezogen – in diesem Falle dem Antriebssystem eines feindlichen Schiffes. Mit der unkontrollierten Energie einer Fusionsreaktion gekoppelt, eliminierten die beiden einander überlappenden Felder unwiderruflich jede Spur des Ziels. Ein Fluchtversuch des feindlichen Schiffes war aussichtslos, etwa durch den Versuch, das eigene Feld abzuschalten, denn wenn es auf diese Weise auch vielleicht den Aufprall des kleinen Projektilfeldes überstand, so hatte man bis jetzt doch noch kein Schiff konstruiert, das ohne Schutzschirm die Gewalt einer Fusionsexplosion überstehen konnte. Und da die Schutzschirme von den Gravitationsantrieben gespeist wurden...
    Er spürte, wie das Schiff erneut unter ihm zuckte, wenn auch diesmal nicht so kräftig. Wieder tauchte ein Ziel vor ihnen auf. Er feuerte erneut. Truzenzuzex hatte einen Einwand vierten Grades gebracht, und Bran hatte mit einem Veto zweiten Grades gekontert. Der Computer schloß sich Bran an und gab das Projektil frei. Beide Hälften der lenkenden Intelligenz an Bord des Schiffes hatten teilweise recht gehabt. Das Ergebnis war ein

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