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Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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fünfundzwanzig die Aktion provoziert hatte, war ein Punkt, den das Gericht ›zu gegebener Zeit sorgfältig studieren würde‹.
    Die Kadetten Bran Tse-Mallory und Truzenzu von der Zex wurden degradiert und aus dem Flottendienst entlassen. Vorher freilich sollte ihnen der Kirchenverdienstorden verliehen werden. Dies geschah auch. Außerdem erhielt jeder von ihnen eine Schriftrolle, auf die die Bürger des Kolonieplaneten namens Goodhunting ihren Dank und ihre Namen geschrieben hatten... alle zweihundertfünfundneunzigtausend.
    Major Julio Gonzales wurde zum Kommodore befördert und an einen ruhigen Schreibtischposten in einem obskuren System versetzt, das von halbintelligenten Amphibiengeschöpfen bewohnt war.
    Bran war zuerst formell in den Clan seines Schiffsbruders, den Zex, aufgenommen worden, war anschließend der Kirche beigetreten, hatte sich intensiv mit der Kanzlei für fremde Soziologie befaßt und dort akademische und sonstige Ehren errungen. Truzenzuzex blieb auf seinem Heimatplaneten Willow-Wane und nahm wieder seine vormilitärischen Studien der Psychologie und der theoretischen Geschichtswissenschaften auf. Kurz darauf wurde ihm der Titel Eint zuerkannt. Ihre Interessen verliefen unabhängig voneinander in gleicher Richtung, bis beide sich den Studien der uralten Tar-Aiym-Zivilisation widmeten. Zehn Jahre waren verstrichen, bis sie sich wieder begegneten, und seitdem waren sie stets zusammen gewesen, ein Arrangement, das keiner von ihnen bedauern brauchte.
    »Wollen Sie einen Winteranzug kaufen, mein Herr? Die Astrologen prophezeien Kälte und Schnee. Die schönsten Pyrrm -Pelze, edler Herr?«
    » Pas? Nein, vielen Dank, Händler.« Unmittelbar vor ihnen zweigte die Straße zu ihrem kleinen Gasthof ab.
    Bran empfand ein ungewöhnlich starkes Bedürfnis nach Schlaf.

6
    Flinx kehrte in sein Appartement zurück, um sich auf die Reise vorzubereiten. Unterwegs hatte er an einem Geschäft haltgemacht, das er gut kannte, und sich dort eine kleine Schiffstasche gekauft. Er hatte solche Taschen oft im Hafen gesehen, wo sie von Raumfahrern getragen wurden. Er würde sie gut gebrauchen können; sie war leicht, hatte ein eingebautes Sensor-schloß und war fast unzerstörbar. Sie feilschten voll Hingabe über den Preis und einigten sich schließlich auf sechsundneunzig, zwanzig Credits. Wahrscheinlich hätte er noch einen weiteren Credit herunterhandeln können, aber er war in Gedanken bereits so sehr bei seiner Reise, daß der Verkäufer sich besorgt nach seinem Gesundheitszustand erkundigte.
    In seinem Appartement angekommen, überraschte es ihn nicht sehr, daß alles, was er besaß und was von einigem Nutzen war, leicht in die eine Tasche paßte. Sein Bedauern war nur leicht. Er sah sich um, ob es noch etwas mitzunehmen gab, aber das Bett paßte nicht hinein und auch die Roboküche nicht. Er schulterte die Tasche und verließ seine Behausung.
    Die Hausmeisterin musterte ihn argwöhnisch, als er sich anschickte, ihr die Schlüssel zu übergeben. Sie war eine ordentliche Frau, aber ungewöhnlich argwöhnisch. Auf ihr hartnäckiges Fragen erklärte er nur, daß er eine Reise von einiger Dauer anzutreten im Begriff war und keine Ahnung hatte, wann er zurückkehren würde. Nein, er war nicht ›auf der Flucht vor dem Gesetz‹. Er erkannte deutlich, daß die Frau an einer Krankheit litt, die als Tridi-Sucht bezeichnet wurde, und daß ihre Phantasie bereits erheblich davon betäubt war. Ob sie bereit wäre, ihm das Zimmer bis zu seiner Rückkehr freizuhalten? Ja, das würde sie... für vier Monate Miete, im voraus, bitte. Er bezahlte, anstatt lang zu argumentieren. Das riß ein tiefes Loch in die hundert Credits, die er vor so kurzer Zeit verdient hatte, aber er hatte es eilig.
    Dann schlenderte er in die Nacht hinaus. Er dachte an Schlaf, aber sein Körper war von dem schnellen Lauf der Ereignisse noch aufgeputscht und leistete Widerstand. Schlaf war unmöglich. Und draußen war es angenehm. Er trat in das Licht und den Lärm hinaus und ließ sich von der vertrauten Hektik des Marktes treiben. Er genoß die nächtlichen Düfte des Budenhalbmonds, die heiseren Rufe der Händler, begrüßte jene, die er kannte, und lächelte den Gesichtern zu, die hinter den pastellfarben beleuchteten Fenstern der weniger ehrenwerten Salons herauslugten, und manchmal entdeckte er ein besonders vertrautes Gesicht. Dann schlenderte er darauf zu und plauderte eine Weile und tauschte mit ihnen Klatsch und Anekdoten aus, von denen Flinx

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