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Das Tartarus-Orakel

Titel: Das Tartarus-Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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wurde, so dass man auf der letzten Etappe die Fallen im Wettlauf mit der Zeit überwinden musste. Oder wie Wizard gern sagte: »Fallen auszuschalten ist eine Sache, aber sie unter Zeitdruck auszuschalten ist was ganz anderes.«
    Hinzu kam, dass die zentrale Falle nicht so primitiv war, dass sie das gesamte Fallensystem zerstörte. Wie die meisten Fallen von Imhotep rastete sie hinterher von selbst wieder ein und war erneut einsatzbereit.
    Auf jeden Fall aber brachte sie einen in eine Notlage, bei der es um alles oder nichts ging – wenn man gut genug war, konnte man den Schatz erbeuten. Wenn nicht, starb man.
    Im Text des Kallimachos stand geschrieben, dass die zentrale Falle durch einen Trittstein ausgelöst wurde, der sich in der Mitte der ersten Ebene befand, am Fuß der dortigen Leiter.
    Wizard tauchte neben West auf und spähte aus dem Ausstiegsloch. »Hm, ein Kran. Dadurch vermeiden del Piero und seine Männer ein Auslösen der zentralen Falle. Womit sie droben im Allerheiligsten mehr Zeit haben. Sehr schlau.«
    »Nein, es ist nicht schlau«, erwiderte West tonlos. »Es ist gegen die Regeln. «
    »Die Regeln?«
    »Ja, die Regeln. All das gehört zu einem Wettstreit, der seit 4000 Jahren zwischen ägyptischen Baumeistern und Grabräubern ausgetragen wird. Und bei diesem Wettstreit gilt ein Ehrenkodex – wir greifen an, Imhotep V. verteidigt. Aber del Piero schummelt, wenn er die große Trittfalle umgeht. Außerdem zeig er damit seine Schwäche.«
    »Die da wäre?«
    »Er glaubt nicht, dass er die zentrale Falle überwinden kann.« West lächelte. »Aber wir können es.«

    West stieg zum Fuß der Leiter hinab und wandte sich an die übrigen sechs Teammitglieder.
    »Okay, Kids. Das hier haben wir geübt. Aufstellung für überschlagenden Einsatz, jeder hält seinen Standort. Lily, du kommst mit mir in die Mitte. Fuzzy, du bist fürs Ausschalten der ersten Falle zuständig. Danach sind Big Ears, Zoe und Stretch dran. Wizard, du musst für Pooh Bear einspringen, der die fünfte übernehmen sollte. Ich löse die zentrale Falle aus.«
    Alle nickten mit entschlossener Miene.
    West wandte sich an Wizard. »Okay, Professor. Hast du die Warbler bereit? Sobald wir nämlich aus der Deckung vorrücken, werden die Europäer das Feuer eröffnen.«
    »Alles bereit, Huntsman«, sagte Wizard und hielt einen großen, gewehrähnlichen Gegenstand hoch, der aussah wie ein Granatwerfer M203. »Ich brauche etwa vier Sekunden, bevor du losstürmen kannst.«
    »Ich gebe dir drei.«
    Danach bildeten alle einen Kreis, streckten die Hände in die Mitte und riefen »Kamaté!« , worauf sie aufbrachen, geführt von Wizard, der zuerst die Leiter hinaufstieg und sich ins Gefecht wagte …

    Wizard schob sich mit erhobenem Granatwerfer aus dem Ausstiegsloch. Er feuerte dreimal, und jeder Schuss klang wie ein Donnerhall.
    Womm! Womm! Womm!
    Die Geschosse, die aus dem Granatwerfer drangen, sahen aus wie Granaten, aber es waren keine – dick, rund und silbrig schwärmten sie in die drei Ecken der Kaverne aus, während die kleinen roten Kontrolllämpchen auf ihnen blinkten.
    Beim ersten Schuss horchten die Europäer auf, und als der dritte fiel, hatten sie Wizard ausgemacht.
    Ein französischer Scharfschütze auf dem Führerhaus des Krans riss sein Gewehr herum, fasste Wizards Stirn ins Visier und drückte ab.
    Seine Kugel aber spielte verrückt.
    Sie schoss senkrecht nach unten, sobald sie aus dem Lauf des Gewehrs kam, traf ein unglückliches Krokodil am Kopf und tötete es.
    Die »Warbler« waren im Einsatz.
    Die drei seltsam aussehenden silbrigen Geschosse, die Wizard abgefeuert hatte, wurden offiziell elektromagnetisch-atmosphärische Felddestabilisatoren genannt, aber jeder bezeichnete sie kurzerhand als »Warbler«.
    Die Warbler, eine von Wizards seltenen militärtechnischen Erfindungen, erzeugten ein Magnetfeld, das die Flugbahn von knapp unterschallschnellen Metallgegenständen störte – Kugeln vor allem – und dadurch eine Zone schufen, in der keine Schusswaffen eingesetzt werden konnten.
    Wizard, einer der führenden Fachleute auf dem Gebiet der Elektromagnetik, hatte seine revolutionäre Technologie 1988 für 25 Millionen Dollar an Raytheon verkauft; ein Großteil davon ging an ein New Yorker Risikokapitalunternehmen, das seine Forschungen finanziert hatte. Nachdem nur zwei Millionen Dollar für ihn übrig geblieben waren, hatte sich Wizard geschworen, nie mehr mit Risikokapitalanlegern zusammenzuarbeiten.
    Ironischerweise hatte

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