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Das Tartarus-Orakel

Titel: Das Tartarus-Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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die Fallen in den ausgebuchteten Brüstungen über dem schmalen Pfad.
    Rundum regneten feurige Tropfen herab – Gischt von den Ölbächen –, doch die funkelnden roten Tropfen landeten nur auf ihren Feuerwehrhelmen und rannen über ihre Rücken ab.
    Dann kam Wests Team am unvollendeten Kranarm der Europäer vorbei, und mit einem Mal wurde allen klar, dass sie vorne lagen.
    Sie waren in Führung.
    Dann die Leiter am anderen Ende von Ebene 2 hinauf zu Ebene 3, wo sie nach rechts rannten, unterwegs mehrere Fallen umgingen und schließlich zum lodernden Hauptarm der Kluft gelangten. Hier feuerte West mit seiner Luftdruckpistole einen aufklappbaren Aluminiumschutzschild in die Flammen der Kluft.
    Der Schild öffnete sich der Länge nach wie ein Fächer, so dass der Feuerstrom über ihn floss und der schmale Sims abgeschirmt war. Das Team stürmte über die knapp fußbreite Felsleiste.
    Dann ging es die nächste Leiter zur vierten Ebene hinauf – der zweithöchsten –, und plötzlich hagelten von oben, aus der Dunkelheit, zehn Tonnen schwere Felsblöcke die Wand herab.
    Donnernd schlugen die mächtigen Blöcke auf den Sims von Ebene 4 und stürzten dann die gewaltige Wand hinab.
    »Runter von der Leiter!« brüllte West den anderen zu. »Dort könnte ihr den Felsen nicht ausweichen –«
    Zu spät.
    Als West seinen Warnruf ausstieß, wurde Fuzzy, der letzte Mann auf der Leiter, von einem Felsblock getroffen. Der große Jamaikaner wurde hinabgeschleudert.
    Er landete auf der dritten Ebene, löste eine Falle aus – ein brennender Ölstrahl, der aussah wie ein Flammenwerfer – rollte sich aber rechtzeitig außer Reichweite und wich gleichzeitig einem weiteren Felsblock aus, der nur Zentimeter vor seinen Augen auf den Sims prallte!
    Durch das Abrollen geriet er vom Sims, doch Fuzzy konnte sich mit den Fingerspitzen am Rand festkrallen, bevor er weitere fünfzehn Meter tiefer auf Ebene 2 fiel.

    Die letzte Leiter befand sich mitten in der Kluft, flankiert von zwei brennenden Ölbächen.
    Wizard brachte einen weiteren Schutzschild über dem schmalen Sims an, der zur Leiter führte, dann ließ er West und Lily vorbeistürmen.
    »Denkt dran«, sagte Wizard, »wenn ihr das Stück nicht mitnehmen könnt, müsst ihr euch zumindest die Inschrift notieren, die eingeritzt ist. Okay?«
    »Kapiert«, sagte West und wandte sich an Lily. »Ab jetzt sind wir auf uns gestellt.«
    Sie überquerten den schmalen Sims und kamen zu der in das blanke Gestein gehauenen Leiter.
    Glimmende Tropfen regneten herab und prallten auf ihre Feuerwehrhelme.
    An jeder zweiten oder dritten Leitersprosse tat sich ein dunkles Loch in der Wand auf, das West mit dem schnell härtenden Schaum abdichtete.
    »Jack! Pass auf! Noch mehr Steine!«, rief Wizard.
    West blickte nach oben. »O Scheiße …!«
    Ein riesiger, mit loderndem Öl getränkter Felsblock fiel donnernd aus einer Einbuchtung in der Decke herab und kam genau auf ihn und Lily zu.
    »Fluchglas …«, sagte Lily.
    »Ich bin dir was schuldig.«
    West riss eine sonderbar aussehende Pistole von seinem Gürtel – sie sah aus wie eine Leuchtpistole mit einem überdimensionalen Lauf. Ein Granatwerfer vom Typ M225, den man aus der Hand abfeuern konnte.
    Ohne jede Panik schoss er auf den gewaltigen Felsblock, der auf sie zuraste.
    Die Granate jagte nach oben.
    Der Felsblock stürzte abwärts.
    Sie trafen aufeinander, und Womm! – der Felsblock zerbarst, flog in einem Hagelschauer aus spitzen Steinsplittern auseinander, die in die Höhle hinausgeschleudert wurden und rund um West und Lily niederregneten.
    West und Lily stiegen die letzten Sprossen hinauf, flankiert von Flammen, bis sie endlich oberhalb der Kluft standen, oberhalb der gewaltigen Felswand, über den Fallen.
    Sie standen vor einer trapezförmigen Tür an der höchsten Stelle der hellauf lodernden Kaverne.
    »Okay, Kleines«, sagte er. »Jetzt sind wir zwei dran. Hast du dir alles gemerkt, was wir geübt haben?«
    Sie mochte es, wenn er sie Kleines nannte.
    »Ich hab’s mir gemerkt«, sagte sie.
    Und mit einem letzten beiderseitigen Zunicken drangen sie in das Allerheiligste von Imhoteps Labyrinth vor.



Die innere Kammer

    Und noch immer lauerten Fallen!
    Eine breite Kammer mit niedriger Decke tat sich vor ihnen auf – sie war etwa zwei Meter hoch … und die Decke senkte sich.
    Die Kammer war rund 30 Meter breit, und die gesamte Decke senkte sich ab! Sie musste aus einem Felsstück gehauen sein, das jetzt wie eine riesige Hydraulikpresse

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