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Das Tartarus-Orakel

Titel: Das Tartarus-Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Seite der Hängenden Gärten, weit weg von dem auf irakischer Seite gelegenen Eingang mit dem Wasserfall.
    Aber es war so unwirtlich, so öde, dass seit 2000 Jahren kein Mensch mehr hier gewesen war.
    West erstarrte, als ihm ein jäher Gedanke kam.
    Nirgendwo war eine Spur von Mustapha Zaid zu sehen.
    Er fragte sich, wo Zaid geblieben war. Hatte er sich irgendwann im Lauf dieser Reise mit seinen Terroristenfreunden in Verbindung gesetzt und ihnen mitgeteilt, dass sie ihn hier abholen sollten?
    West überlegte. Vielleicht hatte Zaid ein Peilsignal ausgelöst, als sie einen Zwischenstopp bei seinem alten Höhlenversteck in Saudi-Arabien eingelegt hatten. West wusste, dass Zaid andere Sachen geholt hatte, als sie dort waren, unter anderem auch ein mit feinem Sand gefülltes schwarzes Jadekästchen.
    Er dachte auch an das Signal, das er in der Halicarnassus beim Flug in den Irak empfangen hatte. Er hatte zuerst gedacht, Stretch hätte es abgesetzt und den Israelis ihren Standort zu verraten.
    Aber etwas, das Avenger in den Gärten zu Stretch gesagt hatte, ließ ihn seine Meinung ändern. Als er unverhofft aufgetaucht war, hatte Avenger zu Stretch gesagt: »Ich bitte um Verzeihung, dass ich Sie auf diese Weise überraschen muss.«
    Stretch hatte nicht gewusst, dass Avengers Trupp anrückte.
    Die Israelis hatten ihn verfolgt, ohne dass er etwas davon wusste . Mittlerweile nahm West an, dass die Israelis Stretch von Anfang an mit einer Wanze überwacht hatten – vermutlich mittels eines chirurgisch implantierten Peilchips, von dem Stretch keine Ahnung hatte.
    Natürlich hätte das Signal in der Halicarnassus auch von Zaid abgesetzt worden sein können, der seine Kampfgefährten von seinem Verbleib verständigen wollte, aber West bezweifelte es.
    Er hatte noch eine andere Vermutung, was dieses Signal anging, eine Vermutung, die ihm den Magen umdrehte.

    Aber jetzt, in diesem Moment, beunruhigte ihn vor allem die Frage, ob die Welt womöglich unsäglichem Terror ausgesetzt sein würde, weil er Zaid aus Guantanamo Bay befreit hatte.
    Zaid würde die Suche nach dem Schlussstein nicht aufgeben, nicht jetzt, so kurz vor dem Ziel, wenn er wusste, dass das letzte Stück noch nicht gefunden war. Der Terrorist war noch nicht aus dem Rennen. Er würde wieder auftauchen, bevor es zu Ende war.
    West funkte Sky Master an und vereinbarte mit ihm einen Treffpunkt auf halbwegs flachem Land am anderen Ende des Tals. Dann zogen er und Pooh Bear zu Fuß los.
    Sie sahen die einsame Gestalt nicht, die hoch über ihnen auf dem Felshang kauerte und sie beobachtete.
    Und sie bemerkten auch nicht, dass die Gestalt ihnen vorsichtig folgte.

    Eine halbe Stunde später liefen West, Horus und Pooh Bear über die Laderampe der Halicarnassus – schmutzig, zerschrammt und zerschlagen.
    West ging in der Hauptkabine auf und ab und dachte laut nach. Pooh Bear und Sky Monster sahen ihm nur zu.
    »Über jeden Schritt, den wir unternommen haben, wusste Judah vorher Bescheid«, sagte er. »Wir fliegen in den Sudan, und kurz darauf kreuzt er auf. In Tunesien das Gleiche. Und in Kenia, verdammt noch mal, war er vor uns da. Er hat uns erwartet. Und jetzt die Sache im Irak.«
    »Als ob er uns ständig orten könnte«, sagte Pooh Bear. »Durch einen Peilsender.«
    West schürzte die Lippen, wiederholte die höhnischen Worte, die Judah ihm an den Kopf geworfen hatte: » ›Sie können nirgendwo hin, ohne dass ich Ihnen folge. Es gibt auf der ganzen Erde keinen Ort, an dem Sie sich verstecken können.‹ Ich glaube, er konnte uns die ganze Zeit anpeilen.«
    »Was? Wie? Wer?«
    West warf Pooh Bear einen finsteren Blick zu.
    »Vier Tage fehlen mir, Pooh. Vier Tage meines Lebens.«
    »Was willst du damit sagen, Huntsman?«, fragte Sky Monster.
    »Zaid hatte einen Chip im Nacken, den man ihm implantiert hat, als er in Kuba inhaftiert war, damit ihn die Amerikaner jederzeit aufspüren konnten. Ich kann mich an vier Tage meines Lebens nicht erinnern, Pooh, vier Tage, in denen ich ausschließlich in der Hand der Amerikaner war.«
    West blieb plötzlich stehen, nahm den digitalen Spektralanalysator AXS-9 – den gleichen Detektor, mit dem er den Peilchip in Zaids Nacken gefunden hatte.
    Er schaltete ihn ein und fuhr damit über Pooh Bears Körper. Nichts. Keine Wanzen.
    Danach war Sky Monster dran. Wieder nichts. Wie erwartet.
    West schaute die beiden an …
    … bevor er sich bückte und mit dem Stab über seinen ganzen Körper strich.
    Beine: nichts.
    Taille:

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