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Das Tartarus-Orakel

Titel: Das Tartarus-Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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beträgt hier acht Meter. Eine Mischung aus fest gewalztem Sand und Granit.«
    » Acht Meter?«, sagte Pooh Bear. »Wie kann das sein? Wir sind hundertdreißig Meter über dem Meeresspiegel. Das hieße ja, dass zweiundneunzig Meter Luft unter diesem Stück Boden sind.«
    »Ach, nie und nimmer …«, sagte West, der allmählich begriff.
    »Ja doch …«, sagte Wizard, der es auch erkannte.
    West blickte in Richtung Inland, über die Sandebene hinweg, die sich bis zu den etwa einen Kilometer entfernten Bergen erstreckte. Der Sand wirkte wie eine geschlossene Decke. »Schon erstaunlich, was man alles machen kann, wenn man 10000 Arbeitskräfte hat«, sagte er.
    »Was? Was? «, sagte Pooh Bear aufgebracht. »Könntet ihr zwei uns einfachen Sterblichen vielleicht erklären, was, zum Teufel, ihr da redet?«
    West lächelte. »Pooh, hier war einst eine Bucht. Ich nehme an, es war ein schmaler Einschnitt in den Küstenklippen.«
    »Aber er ist nicht mehr da«, sagte Pooh. »Wie kann eine ganze Bucht verschwinden?«
    »Ganz einfach«, erwiderte West. »Sie ist gar nicht verschwunden. Sie ist nach wie vor da. Sie ist nur versteckt. Verdeckt von 10000 Arbeitern. Die Hüter des Schlusssteins haben ein Dach über die Bucht gebaut, den Zugang vermauert und dann alles mit Sand abgedeckt.«

Fünf Minuten später hing Jack West jr. an einer Trosse, die von der Winde des Landrovers abgelassen wurde, 15 Meter unterhalb des Klippenrands, hoch über den Wogen des Mittelmeers.
    Vermutlich hätte er die acht Meter Sand und Granit mit herkömmlichem Sprengstoff aus dem Weg räumen können, aber der Einsatz von Sprengstoff war sehr riskant, wenn man nicht wusste, was sich unter einem befand – man könnte Tunnel oder Gänge verschütten; oder man könnte sogar die ganze Anlage zum Einsturz bringen, und Wests Team hatte weder die Zeit noch die nötigen Arbeitskräfte, um sich monatelang durch Tausende Tonnen Trümmer zu wühlen.
    West richtete jetzt Wizards Schallresonanzgerät auf die senkrechte Wand der Klippe vor ihm.
    Ping-ping-ping-ping-ping-ping …
    Wieder spielte das Gerät verrückt.
    Auf dem Display stand:

    Gesamtdicke: 4,1 m.
    Substanzanalyse: Deckschicht Sandstein 1,6 m;
    Unterschicht Granit 2,5 m.

    Ungläubig blickte West auf die Felswand. Sie sah genauso aus wie der übrige Küstenstreifen – die gleiche Farbe, die gleiche Beschaffenheit, rau und verwittert.
    Aber es war eine Täuschung, ein Trick, eine künstliche Klippe.
    Eine falsche Wand.
    West lächelte und meldete sich oben. »Es ist eine falsche Wand! Nur vier Meter dick. Granit, außen mit Sandstein verkleidet.«
    »Und wo ist der Eingang?« , fragte Zoe per Funk.
    West blickte an der steilen Felswand hinab – auf die Wellen, die sich an ihrem Fuß brachen.
    »Imhotep VI. hat das hier umgebaut. Denkt dran, was ich gesagt habe: Er war bekannt für seine versteckten Zugänge unter Wasser. Holt mich rauf und bereitet die Tauchausrüstung vor.«

    Wenige Minuten später hing West wieder an der langen Windentrosse des Landrovers, nur dass er diesmal über die ganze Höhe der falschen Klippe abgelassen wurde. Er baumelte nur ein paar Meter über den Wogen, die sich an ihrem Fuß brachen.
    Er trug seinen Tauchanzug, eine Vollgesichtsbrille und eine leichte Preßluftflasche am Rücken. Das Zubehör zur Höhlenerkundung – Feuerwehrhelm, X-förmige Stange, Leuchtraketen, Seile, Mauerhaken und Pistolen – hatte er am Gürtel hängen.
    »Okay! Lasst mich ab, und zwar schnell!«, rief er in sein Kehlkopfmikrofon.
    Die anderen gehorchten, ließen die Trosse weiter ablaufen und seilten West in die kochende See am Fuß der Klippen ab.

    West tauchte unter –
    – und sah es sofort.
    Die senkrechte Felswand setzte sich unter Wasser fort, aber in etwa sechs Meter Tiefe endete sie an einer eindeutig von Menschenhand geschaffenen Öffnung, einem großen, quadratischen Eingang. Er war riesig. Mit dem aus Steinen gemauerten Rahmen wirkte er wie das Tor zu einem Flugzeughangar, das aus dem überfluteten Fels gehauen worden war.
    Und in den Sturz war ein bekanntes Zeichen graviert:

    West sprach in das Mikrofon in seiner Tauchbrille. »Leute, ich habe einen Zugang gefunden. Mal sehen, was auf der anderen Seite ist.«

    Im Schein seiner Unterwasserlampe Princeton-Tec schwamm West durch die Tür und in einen gefluteten Gang, der von Granitwänden gesäumt wurde.
    Es war nur ein kurzes Stück.
    Nach etwa zehn Metern stieß er auf einen breiteren Bereich – und spürte sofort die

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