Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Tartarus-Orakel

Titel: Das Tartarus-Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
Vom Netzwerk:
umgeben.
    »Beste Grüße, Jack. Meine Güte, da seid ihr mir aber alle mit knapper Not entkommen. Entschuldigung« – korrigierte er sich –, »ihr seid ja nicht alle entkommen.«
    »Was wollen Sie?«, knurrte West.
    »Ach, Jack. Was sollte ich denn von Ihnen wollen? Ich habe schon alles, was Sie mir geben könnten – das Zeusstück, zusätzlich zu den drei anderen, die ich schon in Besitz habe. Ach, und ich bin mir nicht ganz sicher, ob Sie bereits wissen, wie es Ihrem Freund Epper in Rom ergangen ist. Anscheinend ist er unseren europäischen Konkurrenten in die Hände gefallen. Hoffentlich ist er unversehrt.«
    West versuchte sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen. Er wusste nicht, dass die Europäer Wizard und sein Team gefasst hatten.
    »Epper wurde gefangen genommen«, sagte Judah grinsend, als er es bemerkte. »Das haben Sie nicht gewusst.«
    Mist.
    »Warum rufen Sie an?«, wollte West wissen. »Um anzugeben?«
    »Um Sie daran zu erinnern, wo Sie stehen, Jack. Schauen Sie sich an. Schauen Sie, was Sie erreicht haben. Ihre mickrige Bande hätte sich nicht mit den Großen anlegen sollen. Jedes Mal, wenn wir uns über den Weg laufen, habe ich Sie geschlagen. Im Sudan. In Tunesien. Und jetzt auch in Kenia. Sehen Sie das nicht ein? Sie können nirgendwo hin, ohne dass ich Ihnen folge. Es gibt auf der ganzen Erde keinen Ort, an dem Sie sich verstecken können, Jack. Meine Wissenschaftler sind in diesem Moment dabei, die Hängenden Gärten zu finden, und im Gegensatz zu Ihnen wussten wir längst über den Pariser Obelisk Bescheid. In zwei Tagen werden wir anhand unserer Messungen Alexanders Grab in Luxor aufspüren – den Ort, an dem sich das letzte Stück des Schlusssteins befindet.«
    »Sind Sie fertig?«
    »Ich will Ihnen nur noch eins sagen. Sie hatten bei dieser Mission keine Chance, Jack. Ich werde Ihnen eine kurze Lektion in Sachen Völkerrecht erteilen: Es gibt große Fische, und es gibt kleine Fische. Und die großen Fische fressen immer die kleinen. Sie haben sich mit einem größeren Fisch angelegt , Jack, und Sie wurden gefressen. Ihre Mission ist vorüber.«
    »Ich werde Sie töten, Judah«, sagte West mit tonloser Stimme. »Wegen Doris.«
    »Als ob Sie das könnten, Jack. Als ob Sie das könnten.«
    Damit unterbrach Judah die Verbindung, und West starrte den dunklen Bildschirm an.

    In der Kabine herrschte Stille.
    Eine Zeitlang sagte niemand etwas.
    West starrte nur auf den dunklen Bildschirm und mahlte mit den Zähnen.
    »Stretch, sieh nach, ob du Wizard erreichst«, sagte er. »Stell fest, ob Judah die Wahrheit gesagt hat.«
    Stretch ging zu der Konsole mit dem Satellitentelefon und versuchte es auf allen Frequenzen, über die Wizard, Zoe und Fuzzy erreichbar sein könnten. Sogar ihre Handys wählte er an.
    Er bekam keine Antwort.
    »Nichts«, sagte er, als er zu den anderen zurückkehrte. »Wizard, Zoe und Fuzzy melden sich nicht. Sie sind nicht zu erreichen.«
    Wieder schwiegen sie, als ihnen klar wurde, wie tief sie in der Klemme saßen.
    Zusätzlich zu den schrecklichen Verlusten auf Victoria Station hatten sie jetzt drei weitere Leute verloren – darunter die Person, deren Wissen bei dieser Mission unentbehrlich war, Wizard.
    »Judah wusste über jeden unserer Züge Bescheid, und er war uns sofort auf den Fersen«, sagte Stretch. »Im Sudan. In Tunesien. Und jetzt in Kenia.«
    »Nicht ganz«, sagte Pooh Bear. »In Kenia war es anders. Er war vor uns da, nicht nach uns. Er hat uns dort erwartet.« Pooh Bear warf Stretch einen stechenden Blick zu. »Irgendwie wusste er über unseren Stützpunkt Bescheid.«
    Stretch war empört. »Was willst du damit andeuten? Meinst du, ich hätte die Amerikaner informiert?«
    Pooh Bears finstere Miene deutete darauf hin, dass er das ernsthaft in Erwägung zog.
    Zaid mischte sich ein. »Wenn ich mich nicht irre, hat dich niemand darum gebeten, an dieser Mission teilzunehmen, nicht wahr, Israeli? Ich würde sagen, Saladin hat völlig Recht, wenn er an deiner Vertrauenswürdigkeit zweifelt.«
    »Das geht dich gar nichts an!«, versetzte Stretch. »Halt den Mund, du Mörder!«
    »Ein Israeli bezeichnet mich als Mörder!« Zaid stand auf. »Zähl die Unschuldigen, die dein Land ermordet hat, du–«
    »Ruhe!«, rief West und brachte sie zum Schweigen.
    Alle zogen sich zurück und nahmen Platz.
    West wandte sich an sie. »Die Amerikaner haben jetzt vier der sieben Stücke vom Schlussstein. Und wenn sie den Europäern das Stück vom Artemistempel abjagen

Weitere Kostenlose Bücher