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Das Tattoo

Das Tattoo

Titel: Das Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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einen Schritt zurück. Aber die Mündung des Revolvers folgte ihren Bewegungen.
    „Wenn du schießt, schieße ich auch”, sagte sie entschlossen. „Im schlimmsten Fall sterben wir beide. Im besten sind wir beide nur verletzt. Doch wie auch immer, du wirst nicht davonkom men. Du sitzt in der Falle, Pharaoh. Das Spiel ist aus. Lass los. Lass mich los.”
    Er schüttelte den Kopf wie ein verletztes Tier, das verzweifelt versucht, sich auf den Beinen zu halten.
    „Du verstehst mich nicht. Du bist meine Liebe … und mein Glück. Ohne dich ist für mich sowieso alles vorbei.”
    „Dann soll es so sein”, sagte Frankie und zielte.
    In diesem Moment flog die Haustür krachend auf. Clays Stimme war schwach und atemlos, als er zwischen Frankie und den Lauf von Pharaohs Pistole taumelte.
    „Tun Sie das nicht!” stöhnte Clay. „Um Himmels Willen, er schießen Sie sie nicht. Sie bekommt ein Baby.”
    Frankie schrie. Clays Mantel war am Rücken blutgetränkt.
    Die Pistole in Pharaohs Hand zitterte ebenso wie seine Stim me. „Ein Baby?”
    Clay ging in die Knie, dann auf alle viere. „Bitte”, flehte er. „Tun Sie ihr nichts.”
    Frankie ließ die Pistole sinken und kauerte sich neben Clay auf den Boden. Ihre Hände waren auf seinem Gesicht, auf seinem Rücken und schließlich wieder auf seinem Gesicht, während sie versuchte, die Blutung zu stoppen.
    „Stirb nicht, Clay. Um Himmels Willen, bitte, bitte, stirb nicht.”
    Clay fiel stöhnend zur Seite. Von seinem Platz aus konnte er das Entsetzen sehen, das sich auf Pharaoh Carns Gesicht spiegel te.
    Frankie sprang auf und rannte davon, um irgendetwas zu ho len, mit dem sie die Wunde versorgen konnte.
    „Stehen bleiben!” schrie Pharaoh und verfolgte instinktiv ihre Bewegungen mit seiner Pistole.
    Frankie blieb stehen, auf ihrem Gesicht spiegelte sich Ent schlossenheit.
    „Erschieß mich oder verschwinde endlich aus meinem Le ben!” schrie sie. Dann deutete sie auf den Mann am Boden. „Ich liebe nur ihn. Ich habe die ganzen zwei Jahre über nur an ihn gedacht. Wann begreifst du endlich, dass ich nie einen anderen lieben werde?”
    Die Sirenen wurden lauter. Pharaoh wusste, dass es nur noch eine Frage von Minuten war. Sein Zeigefinger krümmte sich um den Abzug. Er hatte in seinem Leben alles bekommen, was er sich gewünscht hatte.
    Macht.
    Geld.
    Respekt.
    Er seufzte.
    Er hatte alles bekommen, nur sie nicht.
    Er schaute auf ihren Bauch. In ein paar Monaten würde er dick sein. Weil sie von einem anderen Mann schwanger war. Er versuchte Wut zu spüren. Aber es gelang ihm nicht. Stattdessen lag Enttäuschung in seiner Stimme. „Du schenkst ihm ein Kind.”
    In diesem Moment erkannte Frankie, dass Pharaohs Enttäu schung nicht gespielt war. Wenn er sich verraten fühlte - und das tat er ganz offensichtlich -, bedeutete das, dass das Baby tatsäch lich nicht von ihm sein konnte. Dann hatte er also die Wahrheit gesagt. Er hatte sie nicht vergewaltigt. Ihr wurde ganz schwindlig vor Erleichterung und Glück.
    „Ich wäre immer deine Freundin geblieben”, flüsterte sie. Pharaohs Arm mit der Pistole sank plötzlich kraftlos nach unten. „Du meinst, wenn ich …”
    „Erinnerst du dich an den Tag … vor zwei Jahren … als du in mein Haus kamst?”
    Pharaoh blinzelte.
    „Du hättest einfach nur Hallo sagen müssen.”
    Pharaoh stöhnte. Zum ersten Mal seit langer Zeit verspürte er den starken Drang zu weinen.
    Er erschauerte. „Ich habe dich nicht vergewaltigt.”
    In diesem Moment brach Francesca fast das Herz - wegen des Jungen, der er einst gewesen, und wegen des Mannes, zu dem er geworden war, wegen des Freundes, den sie verloren hatte, und wegen des Schreckens, den sie durch ihn erlitten hatte.
    Sie schaute auf Clay und dann wieder auf Pharaoh. In ihren Augen standen Tränen, als sie flüsterte: „Bitte … erlaube mir, meinem Mann zu helfen. Ich kann ohne ihn nicht leben.”
    Pharaohs Mundwinkeln umspielte ein bitteres Lächeln.
    „Ja, ich verstehe, was du meinst”, sagte er leise, dann rannte er zur Tür.
    Avery Dawson kannte eine Abkürzung. Als er seinen Wagen vor dem Haus der LeGrands mit quietschenden Reifen zum Stehen brachte, hatte er einen halben Häuserblock Vorsprung vor dem Krankenwagen. Am Straßenrand parkte immer noch eine dun kelgraue Limousine. Bevor Dawson ausstieg, zog er seinen Re volver.
    „Du nimmst die Hintertür”, sagte er zu Ramsey. „Ich gehe vorn rein.”
    „Sollten wir nicht besser auf Verstärkung warten?” fragte

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