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Das Teehaus im Grünen

Das Teehaus im Grünen

Titel: Das Teehaus im Grünen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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vorstellen kann. Ich hätte mich gleich an ihn wenden sollen.«
    Vicky stimmte eifrig in ihren Lobgesang ein; augenscheinlich war Nan völlig davon erfüllt, und beide Mädchen zeigten sich von Jacks Edelmut sehr angetan.
    Eines wagte Nan allerdings nicht: von ihrer Bitte zu berichten, Jack möge Vickys Beziehungen zu Dan klarstellen.
    »Ich war dumm und egoistisch und habe alle in Schwierigkeiten gebracht. Aber ich habe trotzdem das Gefühl, daß noch alles in Ordnung kommt.«
    Die beiden Freundinnen wechselten einen erstaunten Blick, und als sie gegangen war, sagte Vicky: »Wir wollen nicht böse sein auf sie. Sie hat ein zu gutes Herz, vielleicht dient ihr das zur Lehre.«
    Plötzlich schien das Leben richtig fad geworden zu sein, obwohl beide Mädchen so taten, als wäre nichts geschehen. Sie vermißten beide die heiteren, unbeschwerten Mahlzeiten mit Seymour, der sich immer so für ihre Angelegenheiten interessiert hatte. Es schien, als hätte er sie aus seinem Leben fortgewischt und als wäre er auch noch froh darüber. Alles war nun längst nicht mehr so amüsant, und Mrs. Kelston ging ihnen auf die Nerven. Sie hatte all ihre Versprechungen vergessen. Trotz Harrys Dankbarkeit und der ansehnlichen Summe, die er für die Pension bezahlte, würde die Abreise seiner Mutter eine Erleichterung bedeuten. Froh waren sie auch über einen anderen Abschied: Jack hatte keine Zeit verloren; schon nach wenigen Tagen machte Dan seinen Abschiedsbesuch. Er war in bester Stimmung und kam mit keinem Wort auf die überstandenen Schwierigkeiten und die Aufregungen zu sprechen, die er seiner Umgebung verursacht hatte.
    »Das Wunder, das Sie bewirkt haben, soll Ihnen der liebe Gott vergelten, Sie Engel!« sagte er fröhlich zu Vicky. »Wer könnte aber auch einer so hübschen Zauberin widerstehen?« Das war die ganze Anerkennung, die er Vickys Intervention zollte. Statt dessen schilderte er seine Zukunft in leuchtenden Farben. Er versprach, umgehend zu schreiben und von seinen Triumphen zu berichten. Dann küßte er die beiden Freundinnen und empfahl sich.
    »O je«, sagte Lucy, als er gegangen war, »er ist und bleibt ein verantwortungsloser Nichtsnutz. Es kümmert ihn nicht im geringsten, daß Jack soviel Geld hergegeben hat, um seine Schulden und seine Überfahrt zu bezahlen.«
    »Nein, darüber macht er sich keine Gedanken. Er meint, die Welt gehörte ihm. Ich glaube, er weiß gar nicht, was Dankbarkeit ist«, erwiderte Vicky verstimmt.
    »Weißt du was? Jetzt gehen wir schlafen«, schlug Lucy vor. »Morgen früh wird’s uns beiden wieder besser gehen.«
    Dieses Wort »beide« machte Vicky aufmerksam. Egoistisch wie sie war, hatte sie doch nur an ihre eigenen Kümmernisse gedacht! Dabei wußte sie schon längst, daß Lucy sich im stillen grämte. Da war die Gelegenheit also günstig, und sie entgegnete schnell: »Uns beiden? Um mich brauchst du dich nicht zu sorgen. Ich war dumm, aber das bin ich immer gewesen und werde es wohl für immer bleiben. Aber du, Lucy, was ist mit dir? Komm, schau nicht weg! Wir haben einander doch stets alles erzählt. Ich habe meine Gefühle für James Seymour nicht verheimlicht. Du weißt ja, daß ich mir eingebildet habe, es gäbe eine Bindung zwischen ihm und mir. Jetzt bist du dran. Heraus mit der Sprache! Laß mich nicht länger im ungewissen.«
    Lucy zögerte. Sie neigte nicht zu Herzensergüssen. Doch in letzter Zeit war sie mit sich selbst uneins; sie ärgerte sich über diese nutzlosen Selbstvorwürfe. Es wäre vielleicht besser, sich einmal alles von der Seele zu reden, um so etwas mehr Distanz zu gewinnen und gleichzeitig Vicky von ihrem Kummer abzulenken.
    »Es ist eine alberne Geschichte. Ich habe nicht deshalb geschwiegen, weil ich dich nicht einweihen wollte. Vielmehr hoffte ich, daß ich durch unser neues Leben in einer ganz neuen Umgebung die ganze Sache vergessen würde. Aber das konnte ich nicht. Anscheinend kann ich überhaupt nicht darüber wegkommen.« Dann gab sie sich einen gewaltigen Ruck und erzählte von Gordon Butler, von ihrer Liebe und dem törichten Streit, der alles beendet hatte.
    »Bist du davon überzeugt?«
    »Felsenfest. Seit jenem Abend habe ich von ihm nichts mehr gehört oder gesehen.«
    »Das kann ich einfach nicht verstehen. Irgendwo ist da ein Haken. Kein Mensch, der dich liebhat, kann sich so von dir trennen.«
    »Er anscheinend doch. Du siehst daraus, daß du nicht die einzige bist, die Dummheiten macht und sie später bereut. Wir sind halt zwei schwache

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