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Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Titel: Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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alles bedeuten. Er, Büttner, durfte in diesen recht
schlichten Satz auch nicht zuviel hineininterpretieren. Wenn er es sich genau
überlegte, sahen echte Morddrohungen in der Regel ganz anders aus. Und vor
allem eindeutiger. Es war also gut möglich, dass er dieses Schreiben im Eifer
des Gefechts gerade überbewertete. 
    Büttner stand von seinem Platz auf
und ging, den Brief in der Hand, auf die Suche nach Edith Schepker. Er fand sie
im Wohnzimmer auf dem Sofa, umringt von einer Unmenge achtlos fallen gelassener
Papiertaschentücher. An ihrer Seite saß Fenna Krayenborg und tätschelte ihr die
Hand. Es war ein so rührender Anblick, dass Büttner tief schlucken musste,
bevor er anfing zu reden. „Moin, Frau Krayenborg“, grüßte er zunächst die
Nachbarin, wandte sich dann aber mit dem Zettel an Frau Schepker. „Haben Sie
dieses ... ähm ... Schreiben schon mal gesehen?“
    Die alte Frau nahm den Zettel in
die Hand, warf einen Blick darauf und erbleichte. „N-nein“, stammelte sie dann,
„ich habe ihn noch nie gesehen. Woher haben Sie den?“
    „Er lag auf dem Schreibtisch
Ihres Mannes.“
    „Kann ich mal sehen?“, fragte
Fenna Krayenborg. „Ach herrje“, sagte sie dann und schlug sich mit einer Hand
vor den Mund, „ist das ein Drohbrief?“
    „Sieht so aus“, nickte Büttner.
„Ich nehme an, Sie haben auch keine Ahnung, woher er kommt?“
    Fenna schüttelte den Kopf,
starrte aber weiter auf den Zettel.
    „Erkennen Sie vielleicht die
Handschrift?“
    „Nein. Die habe ich nie gesehen.“
    „Ich auch nicht“, bestätigte
Edith Schepker und fügte dann hinzu: „Sieht aber auch komisch aus. Als hätte
jemand seine Schrift verstellt. So schreibt doch kein Mensch!“
    Büttner nickte. Ja, mit dieser
Einschätzung lag die alte Dame vermutlich richtig. Um solch eine krakelige
Handschrift hinzubekommen, musste man sich schon ordentlich Mühe geben. Die
floss nicht einfach so aus der Feder. Gerade wollte er noch was fragen, als
Hasenkrug zur Tür hereinkam. In der Hand hielt er einen roten Schnellhefter aus
Plastik.
    „Schauen Sie sich das mal an, es
lag bei Lübbo Krayenborg im Nachttisch“, sagte er zu Büttner und hielt ihm den
Hefter unter die Nase.
    „Hm“, sagte er dann nur und sah
Fenna Krayenborg prüfend an. „Wussten Sie, dass auch Ihr Mann solch einen Brief
erhalten hatte?“
    Die alte Frau errötete und
schüttelte langsam den Kopf, so dass Büttner überzeugt war, dass sie nicht die
Wahrheit sagte.
    „Sind Sie sicher?“, fragte er
leise.
    „Ich ... er ...“, setzte sie an,
verstummte aber dann wieder.
    „Sie kannten diesen Brief,
richtig?“
    Sie nickte. „Er ... Lübbo ... er
hat mich geschlagen deswegen.“
    „Wann war das?“
    „Das muss ungefähr eine Woche her
sein. Auf jeden Fall war es nach der Eröffnung der Fotoausstellung. Ich ...
hatte da doch schon so starke Schmerzen, aber er hat immer wieder
zugeschlagen.“
    Büttner schnappte hörbar nach
Luft. „Und, haben Sie diesen Brief geschrieben?“, fragte er betont ruhig. Was
war dieser Krayenborg doch für ein Widerling gewesen!
    „Nein, natürlich nicht“, winkte
sie erschrocken ab. „Aber er dachte, ich hätte es getan. Dabei hätte ich mich
das doch niemals getraut, Herr Kommissar, das müssen sie mir glauben!“
    Das glaubte Büttner unbesehen.
Natürlich hätte diese arme Frau sich nicht getraut, ihrem Mann auf diese Weise
Paroli zu bieten. Und mit Sicherheit hatte er das auch gewusst. Aber
offensichtlich hatte er immer nach einem Grund gesucht, sie mit Gewalt gefügig
zu machen.
    „Die Texte und auch die
Handschriften der beiden Schreiben sind nicht identisch“, stellte Hasenkrug
fest, nachdem er auch den Zettel von Johann Schepker studiert hatte.
    „Richtig.“, stimmte Büttner zu.
„Auf Krayenborgs Zettel steht Halt bloß die Klappe, sonst setzt es was .
Könnte das Gleiche meinen, muss es aber nicht.“
    „Nun ja, begnadete Literaten
waren hier jedenfalls nicht am Werk“, bemerkte Hasenkrug sarkastisch,
verstummte aber schnell wieder, als ihn sein Chef warnend ansah.
    „Wir nehmen die Zettel mit und
lassen sie auf Fingerabdrücke untersuchen“, sagte Büttner. „Kommen Sie
Hasenkrug, wir fahren zurück aufs Präsidium.“ Dann fügte er an die Damen
gewandt hinzu: „Meine Leute werden die restlichen Unterlagen abholen. Haben Sie
vielen Dank für Ihre Kooperation.“
    „Also, wenn Sie mich fragen, Chef,
dann sieht mir das ganze weniger nach einer wirklichen Morddrohung aus, als
nach einem

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