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Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Titel: Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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Routine. Wir haben nur ein paar
Fragen an ihren Mann. Er war doch eng mit Lübbo Krayenborg befreundet, oder?“
    „Er war sein bester Freund, schon
seit ihrer Geburt.“ Sie schloss die Haustür auf und bedeutete den Männern mit einen nach wie vor skeptischen Blick, einzutreten. Dann
stellte sie die Gießkanne ab, die sie die ganze Zeit über in der Hand gehalten
hatte und führte die beiden Herren ins Wohnzimmer. „Ich sehe mal nach, wo er
ist. Bestimmt sitzt er in der Küche und löst Kreuzworträtsel. Da kann er gar
nicht genug von bekommen, von diesen Dingern.“
    Büttner und Hasenkrug nahmen
jeweils in einem Sessel Platz und sahen sich um. Das Zimmer war hell und
freundlich eingerichtet, durch das große Fenster und die angrenzende
Terrassentür kam viel Licht herein. An den Wänden hingen zahlreiche Fotos,
anscheinend von den Kindern und Enkeln. Gerade wollte Hasenkrug hierzu eine
Bemerkung machen, als sie einen markerschütternden Schrei hörten. Verdutzt
sahen sie sich an und sprangen dann wie von der Tarantel gestochen aus ihren
Sesseln hoch. Sie folgten den Schreien über den Flur bis in die Küche. Und was
sie dann sahen, ließ sie in ihrer Bewegung abrupt innehalten.
    Vor ihnen kniete Edith Schepker
und tastete mit zitternder Hand nach ihrem Mann, der reglos am Boden lag.
Büttner war sofort klar, dass er tot war. Denn auf seiner Brust, genau in der
Herzgegend, prangte ein großer, roter Fleck.

9
    Das rotweiße Absperrband bewegte
sich gemächlich im schwachen Wind. Nur ab und zu ging eine Böe hindurch und versetzte
es für wenige Augenblicke in ein heftiges Flattern. Hauptkommissar Büttner
hatte sich auf die knallblaue Gartenbank am Hauseingang der Schepkers gesetzt
und schlürfte gedankenverloren seinen Kaffee, den ihm ein Kollege der
Spurensicherung aus seiner Thermoskanne eingeschenkt hatte. Inzwischen waren
alle Kollegen wieder zum Polizeirevier oder zu einem neuen Einsatz gefahren,
die Spuren waren alle gesichert worden. Johann Schepker war einem kaltblütigen
Mord zum Opfer gefallen, das stand jetzt fest. Die Kugel eines Jagdgewehrs
hatte von draußen die Scheibe des Küchenfensters durchschlagen und Schepker das
Herz zerfetzt. Er musste sofort tot gewesen sein, wie die Gerichtsmedizinerin
Dr. Anja Wilkens zu Protokoll gegeben hatte.
    Büttner war sofort davon
ausgegangen, dass dieser aktuelle Mord in einem direkten Zusammenhang mit dem
Tötungsdelikt Lübbo Krayenborg stand. Denn zwei voneinander unabhängige Morde
innerhalb weniger Tage in diesem kleinen Dorf - das konnte schwerlich ein
Zufall sein. Was ihm jedoch seit dem Fund der Leiche am meisten zu schaffen
machte, war die Tatsache, dass man auch bei Johann Schepkers Leiche etwas
sichergestellt hatte, das da normalerweise nicht hingehörte: einen Teebeutel
der Marke Bünting. Was hatte das zu bedeuten? Bei Lübbo Krayenborg hatte
Büttner diesem Detail wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Eigentlich hatte er sogar
schon wieder vergessen, dass es diese Merkwürdigkeit gegeben hatte. Aber nun
konnte er es nicht mehr ignorieren. Dieser Teebeutel musste irgendeine Bedeutung
haben. Aber welche? Vermutlich stand er als Symbol für irgendwas. Oder er
sollte eine Art Markenzeichen des Mörders darstellen. Vielleicht wollte er als
der Teebeutelmörder in die Kriminalgeschichte eingehen, dachte Büttner
und verzog sein Gesicht zu einem gequälten Lächeln. Serienverbrecher hatten
häufig solche Allüren und kamen sich dabei sehr clever vor. Oder aber sie waren
tatsächlich ausgewiesene Psychopathen, die mit ihrer Art zu Morden bestimmte
Traumata verarbeiteten.
    Wie dem auch sei. Wenn es tatsächlich
der Mörder gewesen war, der Schepker diesen Teebeutel zugeschoben hatte, dann
musste er noch in der Wohnung gewesen sein, nachdem er den Schuss aus dem
Garten heraus abgefeuert hatte. Der Zugang an sich dürfte ihm nicht schwer
gefallen sein, denn die Terrassentür hatte an diesem warmen Sommertag seit dem
frühen Morgen offen gestanden, wie auch Edith Schepker bestätigte. Aber warum
war der Mörder nicht gleich ins Haus gegangen, um sein Opfer zu erschießen,
sondern hatte erst die Fensterscheibe durchschossen, um danach doch noch die
Wohnung zu betreten? Das machte in Büttners Augen keinen Sinn. Es wäre doch
viel einfacher und auch Erfolg versprechender gewesen, in die Küche zu gehen,
auf Schepker zu schießen und dann den Teebeutel zu deponieren. Aber so hatte es
nicht stattgefunden, das hatte die Spurensicherung eindeutig rekonstruiert.
    Der

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