Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Titel: Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
Vom Netzwerk:
hingeht.“
    „Bestimmt den nächsten Mordfall
für Sie beschaffen“, flachste Scherrmann.
    „Sah fast so aus.“
    „Na, Herr Hauptkommissar, jetzt
entwickeln Sie aber eine Paranoia“, lachte Scherrmann. „Sie glauben doch nicht
wirklich, dass jeder, der hier mit einem potenziellen Mordinstrument durch die
Straßen läuft, bereits das nächste Tötungsdelikt im Auge hat.“
    „Ich hab da so ein Gefühl.“
    „Hm. Dann kann ich Sie vielleicht
ein Stück weit beruhigen. Ich hörte, dass sich Eike Diekhoff und Immo
Krayenborg nach der Beerdigung zum Holz schlagen verabredet haben. Anscheinend
hat sich Immo ein paar Festmeter anliefern lassen, und denen rücken die beiden
jetzt zu Leibe. Wenn ihnen dabei natürlich jemand tappigerweise vor die Axt
läuft – nun, dann könnte das Ganze allerdings tatsächlich in einem
Tötungsdelikt enden.“
    „Ich bin mir nur nicht sicher
...“, setzte Büttner an, wurde aber von einer unfreundlichen Stimme
unterbrochen
    „Sie wollten mich sprechen?“,
knurrte Menno Buurmann und warf einen abschätzigen Blick auf Jan Scherrmann.
    „Ich geh dann mal wieder“, sagte
der schnell, stand auf und hob die Hand zum Gruß. „Auf bald, Herr Kommissar.“
    „Moin, Herr Buurmann“, sagte
Büttner und wies den alten Mann an, sich zu setzen. „Schön, dass Sie sich die
Zeit nehmen.“
    „Mir blieb ja keine Wahl. Wann
sind Sie denn endlich fertig mit der Schnüffelei hier?“
    „Wenn Sie endlich ein Geständnis
ablegen“, erwiderte Büttner trocken.
    „Kann ich sonst noch was für Sie
tun?“
    „Sie könnten mir erklären, warum
Sie Ihre Frau Marianne zur Prostitution gezwungen haben.“
    Menno Buurmann schnappte hörbar
nach Luft, und sein hochroter Kopf sah plötzlich aus, als wollte er platzen. Er
sprang von der Bank auf und hielt David Büttner drohend die Faust entgegen.
„Was erlauben Sie sich“, schrie er ihm aufgebracht entgegen, „woher nehmen Sie
diese ungeheure Unterstellung!“
    Büttner ließ sich von der
Drohgebärde nicht beeindrucken, wunderte sich jedoch, wie viel Kraft und
Energie anscheinend noch in dem alten Mann steckte. „Zeugenaussage“, sagte er
knapp.
    „Wer? Ich will wissen, wer Ihnen
das erzählt hat! Den mache ich fertig, das schwöre ich!“ Ein heftiges Zittern
durchfuhr plötzlich Buurmanns Körper, und er musste sich am nahe stehenden Baum
abstützen. Büttner beobachte ihn aufmerksam, empfand aber keinerlei Mitleid.
Der alte Mann war ihm einfach nur zuwider.
    „So, wie Sie Ihre drei Freunde
fertig gemacht haben? Wollten die auch reden? Man munkelt, Sie hätten Ihre arme
Frau nicht nur über Jahre hinweg zur Hure Ihrer Freunde und Bekannten gemacht,
sondern sie darüber hinaus auch noch umgebracht. Und wer einmal mordet ...“
Büttner sprang auf, da Menno Buurmann in diesem Moment in Ohnmacht zu fallen
drohte. Die Knie gaben bereits unter ihm nach, und er sackte langsam zu Boden.
Schnell schob und zog Büttner ihn mit aller Kraft auf die Bank und rief dann
per Handy einen Rettungswagen.
    „Was ist denn hier los?“, sagte
im kurz darauf eine Stimme neben ihm. „Haben wir jetzt etwa unser viertes
Mordopfer zu beklagen?“
    Büttner hob seinen Blick, der
konzentriert auf Menno Buurmann geruht hatte, und sah in die Augen von Eike
Diekhoff. „Ich dachte, Sie sind beim Holzschlagen“, erwiderte er nur knapp.
    „Muss jetzt erstmal Kühe melken.
Mit dem Holz machen wir nachher weiter. Was ist denn jetzt mit Buurmann? Kann
ich helfen?“
    „Dem ist nicht mehr zu helfen“,
knurrte Büttner kaum hörbar, sagte dann aber laut: „Hab den Rettungswagen schon
gerufen. Hat einen Schwächanfall der alte Kerl.“
    „Was haben Sie ihm denn erzählt,
was ihn so umgehauen hat?“
    „Er hat seine Frau prostituiert, wussten
Sie das?“
    „Ich hab so was gehört“, sagte
Eike Diekhoff zögernd. „Hab Marianne ja nicht gekannt, kam ja erst später nach
Canhusen. Und damit haben Sie ihn konfrontiert?“
    „Ja. Sonst tut es hier ja
keiner“, bemerkte Büttner fast schmollend.
    „Er wird Sie anzeigen wegen
Körperverletzung oder so.“
    „Das soll er mal versuchen. Ich
habe ihm nur ein paar Fragen gestellt, die für meine Ermittlungen wichtig sind.
Kann ja nicht ahnen, dass er so überreagiert.“
    Eike Diekhoff sah auf den
röchelnden Buurmann hinab und schüttelte den Kopf. „Tja, Buurmann“, sagte er
dann spöttisch, „Gott sein Dank entgeht letztlich keiner seiner gerechten
Strafe. Irgendwann erwischt es jeden, sei es in dieser oder in der

Weitere Kostenlose Bücher