Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Titel: Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
Vom Netzwerk:
haben
alle heile Welt gespielt und Ihre Mutter dabei durch die Hölle gehen lassen.“
Er blickte von einem zum anderen und schüttelte den Kopf. „Sie glauben gar
nicht, wie mich die Heuchelei in diesem Kaff ankotzt.“
    „Aber wir können doch nichts
dafür“, sagte Eeske Janssen weinerlich. „Ich meine, er ist doch unser Vater,
was hätten wir denn ...“
    „Und eben das bezweifle ich“,
zischte Büttner kaum hörbar, „ja, genau das bezweifle ich. Gucken Sie sich doch
an. Keiner von Ihnen hat tatsächlich Ähnlichkeit mit Buurmann. Sie“, er deutete
mit einem Kopfnicken auf Alrich und wurde plötzlich laut, „sind doch ein
Ableger von Lübbo Krayenborg. Und Sie“, er deutete auf Engelke, den Pastor,
„haben den gleichen erschrockenen Gesichtsausdruck wir Johann Schepker, als ich
ihn zum ersten Mal getroffen habe. Und Sie ...“
    „Hören Sie auf!“, fuhr Alrich
Buurmann ihn an und sprang aus seinem Sessel hoch. „Was wollen Sie eigentlich
damit erreichen, dass Sie uns hier so vorführen?“
    „Was ich erreichen will?“,
zischte Büttner. „Ich will endlich wissen, warum drei alte Männer auf brutale
Art haben sterben müssen. Und vor allem will ich wissen, wer sie auf dem
Gewissen hat. Und wenn Sie mich fragen, dann sitzt Ihr lieber Herr Vater, der
sich vermutlich bei jedem einzelnen von Ihnen zu Unrecht so nennt, bis zum Hals
in der Scheiße. Denn ich bin mir inzwischen fast sicher, dass er da seine
Finger im Spiel hat. Derzeit deutet zumindest eine ganze Menge darauf hin. Gut
möglich, dass es auch er war, der damals Tammo Freerksen und Siebo Manninga
erschossen hat.“
    „Na, wenn es so ist, dann
verhaften Sie ihn doch einfach, sobald er sich von seinem Schwächeanfall wieder
erholt hat“, meldete sich Hilko Buurmann, der Künstler, emotionslos zu Wort und
warf wieder einen Blick auf seine Uhr. „Ich für meinen Teil muss jetzt gehen.“
Damit stand er auf, warf lässig das eine Ende seines knallroten Seidenschals,
der einen interessanten Kontrast zu seinen karottenroten Haaren bildete, über
die rechte Schulter, nickte allen nochmals zu und verschwand dann zur Tür
hinaus.
    „Also“, stammelte Pastor Engelke
Buurmann an Büttner gewandt, als sein Bruder gegangen war, „ich finde es nicht
richtig, wie Sie hier mit uns und vor allem mit unserem Vater umgehen. Er ...
war immer ein rechtschaffener Familienvater und treuer Kirchgänger. Es gab kaum
einen Sonntag, an dem er nicht mit unserer Mutter am Gottesdienst teilnahm, und
auch uns hat er zu anständigen und verantwortungsvollen Christenmenschen ...“
    „Ach, halten Sie doch einfach nur
die Klappe!“, ging es mit Büttner durch, und er schnitt dem Pastor mit einer
unmissverständlichen Geste das Wort ab. „Verantwortungsvolle Christenmenschen,
pah!! Elendige Heuchler seid Ihr, alle miteinander, so wie Ihr hier sitzt! Das
sind mir die Liebsten, die nach außen hin die gottesfürchtigen Ehrenbürger
geben, während sie ihr eigenes Zuhause zu einer ständigen Vertretung des
Teufels auf Erden machen! Was sind Sie nur für widerwärtige ... ach, bei Ihnen
ist doch jedes Wort zuviel“, unterbrach sich Büttner selber. „Kommen Sie,
Hasenkrug, wir gehen jetzt besser, sonst könnte es passieren, dass ich den ach
so ehrenwerten und gottesfürchtigen Menschen hier ein Stück der Hölle vor Augen
führe, durch die sie ihre arme Mutter all die Jahrzehnte in demütiger
Gottesfurcht haben gehen lassen.“
    Bevor Büttner den Raum verließ,
wandte er sich dennoch ein weiteres Mal an den Pastor und sah ihm dabei direkt
in die Augen. „Sie sind einer der widerwärtigsten Menschen, die mir jemals über
den Weg gelaufen sind, Herr Pastor“, spuckte er ihm angewidert entgegen, „und
glauben Sie mir, mir ist in meiner Laufbahn schon einiges an widerwärtigem
Gesocks untergekommen. Bei Leuten wie Ihnen wünsche ich mir, dass es Himmel und
Hölle wirklich gibt. Und wenn es so ist, dann genießen Sie Ihr armseliges Leben
auf Erden, Herr Pastor, denn wenn der liebe Gott auch nur eine Spur Gerechtigkeitssinn
hat, dann hat er seinem Untermieter im Souterrain bereits die Empfehlung
gegeben, gerade für Sie und Ihren lieben Herrn Vater ein besonders lauschiges
Plätzchen einzuheizen.“
    „Puh, dem haben Sie es aber
gegeben“, keuchte Hasenkrug, als sie wieder auf der schmalen Lohne vor dem Haus der Janssens standen.
    „Ach was“, winkte David Büttner
ab, „der hat das schon bald wieder vergessen, das können Sie mir glauben.
Engelke Buurmann ist der

Weitere Kostenlose Bücher