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Das Testament des Gunfighters

Das Testament des Gunfighters

Titel: Das Testament des Gunfighters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Fremde in sein Allerheiligstes zu lassen.
    Er entschied sich für einen Kompromiss. »Warten Sie«, rief er. »Ich komme zu Ihnen nach draußen.«
    »Okay.«
    Macon nahm einen langen Schluck aus der großen, bauchigen Weinflasche, bevor er zu seinen Besuchern hinausging. Die beiden standen an dem morschen Zügelholm seitlich des Schuppens, in dem er ausrangiertes Gerümpel lagerte. Argwöhnisch sahen sie ihm entgegen.
    »Was kann ich für Sie tun, meine Herrschaften?«, fragte er.
    »Wir kommen wegen Marjorie Grant«, sagte der Mann, der sich als Lassiter vorgestellt hatte. »Ihr geht es im Moment nicht allzu gut, und wir hoffen, von Ihnen etwas zu erfahren, dass ihr Befinden möglicherweise verbessert.«
    Macon dachte sofort an den Obsidian, den Marjorie ihm bringen wollte. Seit ihrem letzten Besuch hatte er nichts mehr von ihr gehört. Vermutlich hatte sie den Stein noch nicht gefunden.
    »Was ist mit ihr passiert?«, fragte er lauernd.
    »Sie hat ihr Gedächtnis verloren«, versetzte der große Mann. »Keiner weiß, wann sie es zurückerlangt, auch der Doktor nicht.«
    »Wo ist Marjorie? Auf ihrer Ranch?«
    »Nein, im Hotel.«
    Macon ließ sein Gehirn knistern. Seine innere Alarmglocke schlug noch immer. Er traute diesen Leuten nicht. Garantiert waren es Schnüffler, die auf der Gehaltsliste von Brick Palmer standen. Macon wusste, dass dieser Geschäftemacher über ein ganzes Heer von Spionen und Zuträgern verfügte.
    »Ich glaube, ich kann nichts für Sie tun, mein Herr«, sagte er leise.
    Plötzlich hielt der große Mann ein Blatt Papier in der Hand. »Ich habe hier einen Brief, auf dem nichts weiter als Ihre Adresse steht. Wissen Sie, was das zu bedeuten hat?«
    Macon verbarg seine Erregung. Der Kerl hatte den Brief, den Boomer kurz vor seinem Verschwinden in Benson deponiert hatte. Macons Misstrauen wuchs. Auf welcher Seite stand Lassiter? Konnte man ihm trauen oder war er einer von Palmers Handlangern?
    »Ich hab keine Ahnung, was das bedeuten soll«, erklärte er.
    Der große Mann starrte ihn durchdringend an. »Warum lügen Sie, Mr. Macon? Sind Sie nicht daran interessiert, dass Marjorie wieder auf die Beine kommt?«
    »Das … das ist eine Unterstellung.« Macon spürte, dass er zunehmend nervöser wurde. Er hasste es, wenn jemand versuchte, ihn in die Enge zu treiben. »Ich weiß nicht, wer das geschrieben hat …«
    »Schon mal was von Bram Boomer gehört?«, fragte Lassiter.
    »Nein, noch nie.« Macon beschloss, den eingeschlagenen Kurs beizubehalten. »Wie gesagt, ich pflege kaum noch Kontakt zur Außenwelt. Seit Jahren nicht. Außer Haus gehe ich nur ganz selten. Auf der Straße ist mir die Luft zu bleihaltig. – Wer soll denn dieser Bill Boomer sein?«
    Lassiter zögerte. Dann griff er in die Hosentasche. Macon schluckte schwer, als er den matt funkelnden Obsidian in der Hand des anderen sah.
    »Den kennen Sie natürlich auch nicht, oder?«
    »Ein Obsidian«, ächzte Macon, dem es schwerfiel, seine Fassung zu bewahren. Am liebsten hätte er den Stein an sich gerissen. »Ein wirklich hübsches Stück. Wo haben Sie ihn gefunden? Im San Pedro-Tal?«
    Lassiter antwortete mit zwei Gegenfragen. »Was hat es mit dem Stein auf sich? Was hat er mit Bram Boomer zu tun? Reden Sie endlich!«
    Du kannst mir mal im Mondschein begegnen ! Macon kam sich plötzlich klein und wertlos vor. Lassiter und sogar die Frau überragten ihn um Haupteslänge. Er bekam es mit der Angst zu tun. Wie es aussah, war der Brief wider Erwarten in die falschen Hände geraten.
    »Es hat mich gefreut, Sie kennen zu lernen«, sagte er mit Leidensmiene. »Aber jetzt muss ich Sie leider bitten, zu gehen. Ich bin ein alter ….«
    »Lügner«, vollendete Lassiter. »Rücken Sie endlich raus mit der Sprache, Macon! Hier ist doch was oberfaul! Ich sehe Ihnen an der Nasenspitze an, dass Sie Bram Boomer kannten. Wieso verleugnen Sie das?«
    Macon prallte zurück. Er erwog die Möglichkeit, rasch im Haus zu verschwinden und sich zu verbarrikadieren. Irgendwann würden die beiden Zecken schon verschwinden.
    Da hob Lassiter den funkelnden Stein in die Höhe.
    Wie gebannt starrte Macon den Obsidian an. Er spürte, wie der Zauber des Steins auf ihn wirkte.
    So manches Mal hatte er mit Boomer nachts zusammengesessen und über die Möglichkeiten der hypnotischen Trance gesprochen.
    Dabei war Boomer diese verrückte Idee gekommen. Er hatte vorgeschlagen, ihn, Macon, als lebendige Sicherheitskopie für all seine Aufzeichnungen zu benutzen.
    Macon

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