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Das Testament des Satans

Das Testament des Satans

Titel: Das Testament des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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Kraft. Der Kampf gegen den Satan wird sehr anstrengend.«
    »Va au diable!«
    »Mach ich, Alessandra. Ich bin schon beim Satan. Denn ich bin bei dir.« Er kommt immer näher, bis kaum noch eine Hand zwischen uns Platz hat. »Ganz nah bei dir, spürst du das? Ich will dir helfen.«
    Ich stoße ihn so abrupt von mir, dass er taumelt und rückwärts zu Boden geht. »Du verfluchter Mörder! Du hast Conan getötet. Und all die anderen. Ich habe die Skizzen gesehen, die du mit ihrem Blut gemalt …«
    Wütendes Geschrei übertönt mich:
    »Herr, bestrafe sie für ihren Frevel!«
    »Exorziert sie!«
    Viele spucken auf den Boden. Ein wirksames Mittel gegen den Teufel.
    Corentin richtet sich auf. »Packt sie! Haltet sie fest, sie ist gefährlich! Sie kann den Namen Gottes nicht ertragen. Ein eindeutiges Zeichen, dass sie von Satan besessen ist!«
    Die Mönche kommen beunruhigt näher, der Kreis schließt sich. Sobald sie Schulter an Schulter stehen und den anderen neben sich spüren, werden sie mutiger. Und bedrohlicher.
    »Packt sie!«, kreischt Corentin und rappelt sich auf. »Na los, worauf wartet Ihr?«
    »Père Corentin!«, brüllt Yannic, um mich zu retten. Abelard rempelt ihn grob zur Seite, sodass Yannic gegen Padric prallt, der ihn jedoch auffangen kann. »Das ist doch Wahnsinn! Was tut Ihr! Sie ist nicht besessen, und das wisst Ihr genau! Ihr könnt sie nicht exorzieren!«
    »Sei still, Yann!«, schreit Corentin. »Halt dich da raus!«
    Jetzt! Ich presche zwei Schritte vorwärts, werfe mich mit voller Wucht gegen Corentin, der erneut rückwärtsstolpert und zu Boden stürzt. Ich reiße ihm die Maske herunter und verpasse ihm einen Schlag, der ihn vor Schmerz keuchen lässt. Die Gaze über seinem Gesicht verfärbt sich rot. »Du verdammter Mörder!«
    Abelard packt mich an den Schultern und zerrt mich von Corentin weg. Die heranstürmende Horde feuert ihn durch wüstes Geschrei noch an und brüllt wild durcheinander:
    »Hau ihr eins in die Fresse, na los, nun mach schon!«
    »Ja, Abelard, mach sie fertig!«
    Die Mönche wogen heran wie die zurückkehrende Flut. Arme packen mich von hinten, halten mich fest und heben mich hoch. Dolche werden gezogen. Das Gefolge des Erzengels wappnet sich gegen das Böse. Ich wehre mich verzweifelt, reiße einen Arm los und schlage panisch um mich, treffe Gesichter, Augen, Nasen, Lippen, verletze mich an einer scharfen Klinge, strampele wie eine Irre mit den Beinen, hänge mich an die Mönche, die mich beinahe fallen lassen, ziehe die Knie an und trete so fest wie möglich zu. »Lasst mich los!«
    Jourdain presst sich beide Hände in den Schritt und sinkt röchelnd auf die Knie. »O Gott, sie hat mich …«, ächzt er vornübergebeugt mit weit aufgerissenen Augen. »Dieses Biest!«
    »Haltet sie doch fest!«, brüllt Yvain, dessen Nase von einem meiner Schläge blutet. Er wischt sich das Blut mit dem Handrücken ab.
    Einige Mönche beten mit gesenkten Köpfen und bekreuzigen sich.
    Erneut kann ich meinen rechten Arm losreißen, taste panisch nach dem Dolch und ziehe ihn heraus.
    »Sie ist bewaffnet!« Corentin setzt seine Maske wieder auf. »Nehmt ihr die Klinge ab! Sonst wird sie euch abschlachten wie Frère Conan. Sie ist besessen! Und gefährlich!«
    Trotz des kalten Sturms rinnt mir Schweiß über die Stirn. Ich zittere am ganzen Leib. Und ich habe das Gefühl, dass sich mein Gesichtsfeld an den Rändern verdunkelt. Mein Herz rast, das Atmen fällt mir schwer, die Muskeln sind vom Kampf verkrampft, und die Panik verfinstert meinen Geist. Mein Blick huscht über die verzerrten Gesichter, die mich umgeben. Was kann ich tun, um mich zu retten?
    Abelard entwindet mir den Dolch.
    »Hört auf damit!«, brüllt Yannic und will etwas unter seiner Kukulle hervorziehen, aber Yvain packt ihn an der Schulter und stößt ihn grob zurück. Yannic gibt nicht auf: »Schluss jetzt! Hört auf damit, sofort! «
    Robin und Padric stellen sich ihm in den Weg und halten ihn auf, als er auf Corentin losgehen will. »Yann, um Gottes willen! Setz nicht dein Leben aufs Spiel!«
    Corentin bannt mich mit seinem Blick. »Warum wehrst du dich, Alessandra? Ich will dir doch nur helfen, dich befreien, dich retten. Vertrau mir!«
    Mein panisches Schreien geht in Schluchzen über – ein entsetzliches Gefühl, als habe er mir den Dolch in den Leib gerammt und mich aufgebrochen wie Conan, um mein Innerstes herauszureißen. Und genau das tut er jetzt:
    »Sei ganz ruhig, Alessandra«, redet er auf mich ein wie auf

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