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Das Testament eines Excentrischen

Das Testament eines Excentrischen

Titel: Das Testament eines Excentrischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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    »Chicago, 8 Uhr 13.
     
    Kymbale, Olympia, Washington.
    Neun, durch fünf und vier, Süddakota, Yankton.
     
    Tornbrock.«
     

    Er sah einen prächtigen Bären sich bekreuzend. (S. 430.)
     
    Die Auswürfelung hatte also am 18. stattgefunden, obgleich sie, da eigentlich Hermann Titbury an der Reihe gewesen wäre, jetzt hätte achtundvierzig Stunden früher vorgenommen werden können, weil ja Titbury in New Orleans sozusagen angenagelt war und dort die vorgeschriebene Zeit über ausharren mußte, und wo sich das würdige Paar zum Tagespreise von zweihundert Dollars im Excelsior Hotel über seine Lage hinwegzutäuschen suchte. Meister Tornbrock und mit ihm die Mitglieder des Excentric Club hatten es aber für richtiger gefunden, die Stichtage nicht zu verändern, um den jedem Partner zugestandenen Zeitraum, in dem er von dem einen im anderen Felde angekommen sein sollte, nicht zu verkürzen, und das entsprach sicherlich auch der Absicht William I. Hypperbone’s.
    Der Hauptberichterstatter der »Tribune« hatte wahrlich keine Ursache, sich über den letzten Würfelfall zu beklagen. Er brauchte daraufhin nicht erst nach dem ihm allzubekannten Theile des Bundesgebietes zurückzukehren, sondern hatte auf dem Wege nach Süddakota, mindestens dreizehnhundert Meilen von Washington, eine ihm neue Gegend zu durchfahren.
    Außerdem ist zu beachten, daß Harris T. Kymbale, indem er das neununddreißigste Feld in Besitz nahm, nur noch hinter X. K. Z. in Minnesota als dem ersten, hinter Max Real in Pennsylvanien als dem zweiten, und hinter Lissy Wag in Virginien als der dritten, zurückstand. Er behauptete damit also den vierten Platz vor dem Commodore Urrican, der in Wisconsin auf seine Abreise wartete. Hermann Titbury war noch für achtundzwanzig Tage in Louisiana festgehalten und Tom Crabbe gar verurtheilt, sich im Gefängniß von Saint-Louis die Zeit zu vertreiben, und vielleicht bis zur Austragung des Matches, wenn kein anderer Partner ihn dort ablöste.
    Harris T. Kymbale gewann also, man kann zwar nicht sagen, seine ganze Zuversicht auf den schließlichen Erfolg wieder, denn diese hatte er niemals verloren, er erwies sich aber weit lebhafter, und seine Parteigänger nicht weniger. Freilich lagen noch drei Steine des Anstoßes auf seinem Wege: das Labyrinth von Nebraska, durch welchen Staat er schon einmal gekommen war, das Gefängniß von St. Louis und das Thal des Todes. Von diesen drei Fährlichkeiten waren X. K. Z. nur durch eine, Lissy Wag und Max Real noch durch zwei bedroht. Im Match Hypperbone spielte ja aber der Zufall eine so hervorragende Rolle. Die beiden einzigen Augenzahlen, die der Reporter zu fürchten hatte, waren zwölf, wodurch er wieder hätte nach Nebraska gehen müssen, und zehn – verdoppelt – wodurch er gezwungen worden wäre, Tom Crabbe im Gefängniß von Missouri seine Ehrerbietung zu erweisen.
    Obwohl er über vierzehn Tage, vom 18. Juni bis zum 2. Juli, verfügen konnte, sich nach Süddakota zu begeben, wollte Harris T. Kymbale doch keinen Tag verlieren. Ohne einen Reiseplan abzuwarten, den ihm der zuvorkommende Secretär der »Tribune«, Bruman S. Bickhorn, jedenfalls noch nach Olympia schickte, entwarf er seine Reiseroute, und zwar in befriedigendster Weise, diesmal ganz allein.
    Das Gebiet von Süd-und auch das von Norddakota ist von dem Washingtons durch zwei Staaten, Idaho und Montana, getrennt. Jener Zeit war die Northern Pacificbahn für den Verkehr eröffnet worden. Auf dem Wege durch Wisconsin, Minnesota, Norddakota, Montana und Idaho setzte sie Chicago und folglich auch New York mit der Hauptstadt von Washington in Verbindung. Von Olympia bis Fargo an der Ostgrenze Norddakotas rechnet man etwa dreizehnhundert Meilen (2092 Kilometer) und vierhundert (643 Kilometer) von Fargo bis Yankton im Süden von Süddakota, zusammen also eine Entfernung von siebzehnhundert Meilen (2735 Kilometer).
    Die Züge der amerikanischen Eisenbahnen legen nicht selten tausend Meilen in zweiunddreißig Stunden zurück, ja es giebt sogar einzelne, die dazu nur vierundzwanzig Stunden brauchen. Hier mußte man aber mit der Ueberschreitung der Felsenberge rechnen und die Möglichkeit starker Verspätungen im Auge behalten. Harris T. Kymbale würde übrigens Muße genug haben, in Yankton, in Erwartung der »Ziehung« vom 2. Juli, auszuruhen. Es war von ihm also ein verständiger Beschluß, Olympia gleich am nächsten Tage zu verlassen.
    Ungefähr vierhundert Meilen trennen die Hauptstadt Washingtons

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