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Das Testament eines Excentrischen

Das Testament eines Excentrischen

Titel: Das Testament eines Excentrischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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war ein etwas abenteuerlustiger Charakter, fügte sich auch Harris T. Kymbale jenem Vorschlage und ebenso Lissy Wag auf Anrathen ihres Chefs, des Herrn Marshall Field, und trotz des Widerspruchs der ehrgeizigen Jovita Foley, die entweder alles oder nichts haben wollte. Was John Milner betraf, so wünschte er gar nichts mehr, als daß das Abkommen, bei dem er von Tom Crabbe’s Antheil auch nicht wenig zu erhalten hoffte, zu Stande käme, und wenn sich Max Real erst ein wenig bitten ließ, so lag das daran, daß bei Künstlern ja gewöhnlich eine Schraube etwas locker ist. Uebrigens ließ er sich, wenn es ihm auch nur darum zu thun war, Lissy Wag, für deren Lage er sich lebhaft interessierte, nicht entgegenzutreten, leicht genug bereit finden, das geplante schriftliche Abkommen zu unterzeichnen.
    Um dieses aber in jedem Falle wirksam werden zu lassen, bedurfte es der Unterschrift aller Theilnehmer der Spielpartie. Fünf stimmten nun der Uebereinkunft zu, den Starrsinn des sechsten vermochten jedoch die besten Vernunftgründe nicht zu beugen. Der Leser erräth wohl, daß es Hodge Urrican war, der keine Vernunft annehmen wollte. Er war vom Schicksal auserkoren, an dem Spiele theilzunehmen und wollte das auch bis zum Ende ausführen. Die Besprechung mußte abgebrochen werden, denn der Commodore blieb bei seinem unüberwindlichen Widerspruch, trotz der Drohung eines kräftigen Fauststoßes, den Tom Crabbe auf Anstiften John Milner’s schon bereit war, ihm zukommen zu lassen und der ihm gewiß einige gesunde Rippen gekostet hätte. Ueberdies vergaß man noch eine Sache, daß nach dem Codicill nicht sechs, sondern sieben Spieler vorhanden waren; es kam doch der Unbekannte, jener von William I. Hypperbone gewählte X. K. Z. hinzu. Wer war es?… Wohnte er in Chicago?… Hatte vielleicht Meister Tornbrock nähere Kenntniß von ihm?… Das Codicill bestimmte, daß der Name der geheimnißvollen Persönlichkeit nur genannt werden sollte, wenn diese die Partie gewönne. Das ließ den Geistern nun gar keine Ruhe übrig und verlieh der Geschichte ein neues Object der Neugier. Da dieser X. K. Z. das vorgeschlagene Abkommen gut zu heißen nun gar nicht im Stande war, konnte es also auch nicht zu einem völlig befriedigenden Abschlusse kommen, selbst wenn der Commodore Urrican seine Zustimmung dazu gegeben hätte.
    Es blieb nun nichts anders übrig, als zu warten, wie die Würfel das erstemal fallen würden, und das sollte am 30. April im Theatersaale des Auditoriums bekanntgegeben werden.
    Heute war der 24. April – sechs Tage dauerte es noch bis zu dem schicksalsschweren Termine. Was die nöthigen Reisevorbereitungen anging, so fehlte es dazu dem Commodore Urrican, der erst als Sechster aufbrechen sollte, nicht an Zeit, auch nicht den vier andern, Tom Crabbe, Hermann Titbury, Harris T. Kymbale und Lissy Wag, die alle noch vor ihm abreisen sollten.
    Gerade der aber, der sich als erster auf den Weg machen sollte, schien. sich über die Reise am wenigsten den Kopf zu zerbrechen. Der phantastische Max Real verrieth wenig oder gar nicht, daß er an die ganze Geschichte dachte. Frau Real, die nach ihrem Weggange von Quebec nun ebenfalls in dem Hause ihres Sohnes in der Halsted Street wohnte, ging die Angelegenheit offenbar mehr zu Herzen; sie ermahnte den jungen Maler deshalb, seine Vorbereitungen zu beschleunigen.
    »Ich habe ja noch Zeit genug! antwortete er darauf.
    – O nein… nicht mehr viel Zeit, mein Kind!
    – Aber, liebe Mutter, was hat es denn nur für Zweck, sich in dieses thörichte Abenteuer einzulassen?
    – Wie, Max, Du wolltest die sich bietende Gelegenheit nicht beachten…
    – Ein vielfacher Millionär zu werden?
    – Ja freilich, fuhr die vortreffliche Dame fort, die sich denselben Träumereien wie alle Mütter für ihre Söhne hingab.
    – Morgen… liebe Mutter… übermorgen!… Doch nein… am Tage vor der Abfahrt!
    – Sage nur wenigstens, was Du auf die Fahrt alles mitnehmen willst.
    – Meinen Pinsel, meinen Farbenkasten, Malerleinwand… meinen Rucksack, wie ein Soldat.
    – Bedenke doch, daß Du nach dem äußersten Ende Amerikas verschlagen werden könntest.
    – Höchstens nach dem der Vereinigten Staaten, erwiderte der junge Mann, und nöthigenfalls mache ich eine Reise um die Erde mit nichts als einem Handkoffer!«
    Eine weitere Antwort war ihm nicht zu entlocken, denn er kehrte jetzt schon nach seinem Atelier zurück. Frau Real beharrte aber dabei, ihn eine so schöne Gelegenheit, ein Vermögen zu

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